75 Jahre ARD: Die große Samstagabendshow des Jahres

Die ARD wird 75 und feiert das Jubiläum mit einer großen Samstagabendshow. Kai Pflaume moderiert und begrüßt zahlreiche prominente Gäste. Ein Abend voller Erinnerungen an die Fernsehgeschichte und einem Blick in die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Ein Dreivierteljahrhundert ist es her, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk in der noch blutjungen Bundesrepublik seinen Siegeszug antrat. Auf die Gründung der ARD 1950 folgte eine beispiellose Erfolgsgeschichte, die nicht nur die Medien, sondern die gesamte Gesellschaft prägte. Und weil das bis heute so geblieben ist, wird das Jubiläum im Ersten angemessen begangen – mit einer, wie sollte es auch anders sein, umfassenden Samstagabendshow. Unter dem Motto "75 Jahre ARD – Die große Jubiläumsshow" feiert sich der Rundfunkverbund – und insbesondere das Fernsehen – am 5. April zur Primetime selbst. Moderator Kai Pflaume lässt die wichtigsten Momente aus den letzten sieben Dekaden Fernsehgeschichte gemeinsam mit prominenten Gästen Revue passieren.
Auch wenn man sich durchaus fragen darf, warum die große Sause nicht um den Jahrestag der ARD-Gründung im Juni stattfindet: Auf das Publikum wartet laut Senderinfo "eine unterhaltsame Zeitreise, eine Hommage an die vergangenen Jahre und ein Blick in die Zukunft der ARD".
Um der alten Fernsehlady die Ehre zu erweisen, hat man passenderweise ganze 75 Promis (!) geladen, die in der dreistündigen Show auf die ereignisreichen vergangenen TV-Jahrzehnte zurückblicken sollen. Mit dabei sind unter anderem Barbara Schöneberger, Günther Jauch, Ingo Zamperoni, Iris Berben, Klaus J. Behrendt, Dietmar Bär, Alexander Bommes, Dieter Hallervorden und Jürgen von der Lippe. Da werde man "sicher einige bewegende Momente erleben", kündigt Gastgeber Kai Pflaume im ARD-Interview vorfreudig an.
Es geht um mehr als Nostalgie
"Der Jubiläumsabend soll ein Abend für alle Generationen sein", verspricht Pflaume, der seit 2011 im Ersten zahlreiche Sendungen präsentiert. Natürlich ist das alles ein bisschen viel für eine solche Show, man darf gespannt sein, wie stringent der ambitionierte Ansatz umgesetzt wird.
Ins Gedächtnis rufen wolle man die großen Fernsehmomente von damals – die großen Shows und Serien, den "Tatort", die Kinderprogramme, die Sportmomente und die wichtigsten Ereignisse in der "Tagesschau". Der 57-Jährige erwartet einen Abend "zum Lachen, zum Staunen und auch mal zum Weinen, wenn wir an emotionale Momente erinnern". Doch natürlich geht es um mehr als Nostalgie: Im Vorfeld durften die Zuschauerinnen und Zuschauer online über die besten Sendungen und Momente aus 75 Jahren abstimmen. Das Ergebnis verkündet Pflaume in der Show, die von der NDR Bigband musikalisch untermalt wird.
Er hoffe, dass "die Eltern oder Großeltern dann ihren Kindern oder Enkeln zeigen können, was sie so früher geschaut haben", so Kai Pflaume. Er selbst sei mit Showlegenden wie Hans-Joachim Kulenkampff, Rudi Carrell, Alfred Biolek und Frank Elstner groß geworden, erinnert sich der in Leipzig aufgewachsene Moderator, der als Kind "häufig die Shows am Samstagabend nicht bis zum Ende schauen durfte, weil ich ins Bett musste".
Iris Berben und Günther Jauch schwelgen in Erinnerungen
Auch die geladenen Gäste der Show blicken schon im Vorfeld zurück: "Meine Kindheit wäre ohne die wunderbaren Begegnungen mit der Augsburger Puppenkiste – Peter und der Wolf, Urmel, Der kleine Muck, Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer sicher weniger aufregend verlaufen", berichtet etwa Iris Berben im ARD-Gespräch. Für relevant hält die 74-Jährige vor allem die "Tagesschau": "Auch und trotz der berechtigten Kritik, die es an der Berichterstattung hin und wieder gibt, bin ich überzeugt von der Dringlichkeit einer öffentlich-rechtlichen Nachrichtensendung."
Günter Jauch erinnert sich ebenfalls an seine Kindheit mit den ARD-Nachrichten, "die ich täglich mit meinen Eltern zusammen gesehen habe. In der Zeit durfte auch niemand bei uns anrufen, weil das als absolute Unhöflichkeit gewertet wurde". Darüber hinaus freut sich der Moderator, dass im Ersten "auch Sendungen ihren Platz finden, bei denen die Einschaltquote zweitrangig ist".
Schöneberger über Frauen: "Früher durften sie einfach nett aussehen"
Als "großer Anhänger des öffentlich-rechtlichen Fernsehens" bezeichnet sich auch Barbara Schöneberger: "Das mag auch mal mit Haltung sein, aber es ist eben immer gut recherchiert", verweist sie im ARD-Interview auf die Berichterstattung – und auf die Fortschritte in Sachen Gleichberechtigung: "Ich finde es toll, dass wir es mittlerweile geschafft haben, dass Frauen inzwischen, man kann sagen, in vielen Bereichen fast schon das Wort führen. Früher durften sie Schecks anreichen, Dinge vorlesen, die ihnen Männer geschrieben hatten und einfach nett aussehen".
Dass sich das geändert hat, darf bei aller angemessenen Nostalgie in der großen Samstagabendshow ebenfalls gefeiert werden. Oder, wie Urgestein Dieter Hallervorden der ARD für die kommenden 25 Jahre mit auf den Weg gibt: "Wer immer strebend (!!!) sich bemüht, den wird die Quote wohl erlösen!"
Comedy mit Carolin Kebekus gibt`s gleich im Anschluss
Weitergefeiert wird übrigens auch nach der Show am selben späten Abend: Im Comedy-Gameformat "Let's play ARD" (ab 23.30 Uhr) lädt Carolin Kebekus zur spielerischen Nostalgie ein – und trifft sich dafür "mit drei prominenten Freundinnen und Freunden in entspannter Afterhour-Atmosphäre, um gemeinsam die Geschichte der ARD aufzuarbeiten", wie es in der Ankündigung heißt. Zwei Teams müssen dabei die Ereignisse aus 75 Jahren in die richtige Reihenfolge bringen. Moderiert wird die Show von Esther Sedlaczek.
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Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH