"Abgewrackt und exportiert"

Geht es beim Autokauf überhaupt um die Umwelt?

von Elisa Eberle

Wie sinnvoll sind die Fördergelder für den Kauf von Elektroautos? Und helfen derartige Maßnahmen wirklich der Umwelt? Diesen Fragen will ein ARD-Team auf den Grund gehen.

ARD
Exclusiv im Ersten: abgewrackt und exportiert
Reportage • 03.08.2020 • 21:45 Uhr

Es ist nur eine der vielen leidtragenden Branchen in der Corona-Krise: Autohersteller in ganz Deutschland bleiben auf Tausenden von Fahrzeugen sitzen. Massive Fördergelder auf den Erwerb von Elektroautos sollen den Markt nun neu ankurbeln. Doch helfen diese Maßnahmen wirklich? Und welchen Preis muss unsere Umwelt dafür zahlen?

Die Sendung "Exclusiv im Ersten: abgewrackt und exportiert" ist diesen Fragen auf den Grund gegangen. Eine von diversen Wahrheiten, die dabei zur Sprache kommen: Viele alte, bei uns ausgemusterte Benziner oder Dieselmotoren finden im Ausland neue Abnehmer.

Es sind erschreckende Bilder, die aus fernen Ländern ins heimische Wohnzimmer kommen: In Nigeria werden immer größere Landstriche von ausgelaufenen Autobatterien verseucht. Schuld daran sind ausgemusterte Benziner aus Deutschland, die in Afrika auf viele Interessenten stoßen. Rohstoffe sind wertvoll, und deshalb werden Batterien, ebenso wie Katalysatoren regelmäßig ausgebaut.

Umwelt oder Profit?

Doch es sind nicht nur die afrikanischen Länder, die mit den ausgemusterten Autos der Deutschen aus Umweltschutzsicht fragwürdig umgehen: Auch in osteuropäischen Ländern wie Bulgarien, Rumänien und Slowenien finden alte Euro-4- und Euro-5-Diesel-Motoren neue Abnehmer. Der Haken: Schätzungsweise 90 Prozent aller Fahrzeuge in Bulgarien besitzen keinen Abgasfilter mehr. Dabei könnten viele dieser Autos in Deutschland auf moderne Abgaswerte gebracht werden, meinen Experten. Nur die Politik habe oftmals etwas dagegen.

Was ist also dran, an dem Mythos, dass die Abwrackprämie eine Chance für die Umwelt ist? Geht es beim Autokauf denn überhaupt um die Umwelt oder nicht viel eher nur um das große Geld? Diesen Fragen will das ARD-Team im Gespräch mit Experten auf den Grund gehen.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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