Tobi Krell kennen die meisten Kinder (und Eltern) wohl als "Checker Tobi. Im Interview erklärt er, warum er die Unterscheidung zwischen "Kinderfernsehen" und "Erwachsenenfernsehen" ein bisschen seltsam findet und spricht über die KiKA Awards, die er als Moderator präsentiert.
Herr Krell, bald werden die KiKA Awards verliehen und Sie moderieren gemeinsam mit Jess Schöne die große Liveshow. Worauf freuen Sie sich am meisten?
Ich freu mich total darauf, mit Jess gemeinsam zu moderieren, sie ist eine so tolle Kollegin! Am meisten freue ich mich aber auf die Kinder und Jugendlichen, die mit ihren tollen und so besonderen Projekten dabei sind und – vielleicht – mit einem KiKA Award ausgezeichnet werden. Die Begeisterung, mit der sie sich engagieren und für andere einsetzen und stark machen, ist einfach ansteckend. Und unglaublich inspirierend!
Haben Sie einen Favoriten unter den Projekten?
Ich drücke natürlich allen Projekten die Daumen, ist doch klar.
Mit was für einem Projekt würden Sie sich selbst gerne bewerben?
Mir ist es ein Anliegen, Kindern, denen in unserer Gesellschaft so oft nicht zugehört wird und die aber so viel Kluges und Starkes zu sagen haben, einen Raum zu geben, indem man ihnen Gehör schenkt. Ich finde, der KiKA Award macht genau das: Er ehrt in tollem Umfang und Rahmen das Engagement vieler Kinder und Jugendlicher. Ich muss mich also gar nicht mehr bewerben, ich darf das Projekt, das mir wichtig ist, sogar moderieren.
Werden Sie oft von Kindern angesprochen, wenn diese Sie als "Checker Tobi" oder Moderator von "Die beste Klasse Deutschlands" erkennen?
Je länger die Sendung läuft, desto häufiger werde ich natürlich erkannt. In den vergangenen Jahren hat das nochmal spürbar zugenommen. Ich mag es aber, die jungen Zuschauerinnen und Zuschauer, für die wir unser Programm machen, dann auch kurz "in echt" zu treffen. Ist doch schön, sein Publikum kennenzulernen!
Muss man sich als Moderator von Kindersendungen in der Öffentlichkeit noch besser benehmen als "normale" Promis, und Skandale vermeiden?
Ich sag es mal so: Die Tatsache, dass ich bisher keine Skandale ausgelöst habe, hat sicher nichts damit zu tun, dass ich Fernsehen für ein junges Publikum mache.
Was macht Ihnen bei der Arbeit für und mit Kindern besonders viel Spaß?
Kinder sind radikal ehrlich – wenn sie sich für etwas begeistern, dann so richtig, wenn sie was blöd finden, teilen sie einem das aber ebenso ungefiltert mit. Das finde ich wirklich erfrischend und schön! Außerdem kann man im Kinderfernsehen immer wieder auch Albernes oder ein bisschen Blödsinn machen. Das bringt mir 'ne Menge Spaß!
Und an welchen Stellen ist es manchmal anstrengend?
Ich glaube nicht, dass die Arbeit für Kinder und Jugendliche an anderen Stellen anstrengend ist als journalistisches Arbeiten für ein erwachsenes Publikum. Im Gegenteil – ich will an der Stelle nochmal die Feedback-Kultur der Kinder erwähnen…
Dürfen Sie aussuchen, welche Sachen Sie als "Checker Tobi" checken oder entscheidet die Redaktion?
Ich bin ja Teil der Redaktion und bereite die verschiedenen Themen mit vor, beziehungsweise bin bei der Entwicklung der Inhalte involviert. Welche Themen wir in einer Staffel "Checker Tobi" angehen, vereinbaren wir als Team mit den Kolleginnen und Kollegen vom Bayerischen Rundfunk, die der verantwortliche Sender sind und mit denen wir eng zusammenarbeiten.
Ist beim Checken schon mal was richtig schiefgegangen?
So richtig schiefgegangen nicht, glaube ich – zum Glück! Aber natürlich klappt nicht immer alles so, wie es soll, vor allem nicht auf Anhieb. In den vergangenen zehn Jahren ist zumindest ein ganzer Haufen Outtakes entstanden… Und den einen oder anderen Kratzer oder hier und da eine Beule hab ich schon auch mitgenommen. Aber nie was Ernsteres.
Würden Sie auch gerne eine Sendung für Erwachsene moderieren? Und, wenn ja, welche?
Na klar, total gern! Ich finde diese Trennung von "Kinderfernsehen" und "Erwachsenenfernsehen" ehrlich gesagt sowieso ein bisschen seltsam. Wieso sollten denn Menschen vor und hinter der Kamera für die eine Zielgruppe arbeiten können, für die andere aber nicht? Manchmal hab' ich den Eindruck, an manchen Stellen wird diese Unterscheidung gemacht… Die eine oder andere Sendung "für Erwachsene" hab‘ ich aber ja schon gemacht. Ich freu mich immer über neue Herausforderungen – egal ob in Programmen für ein junges oder älteres Publikum.