24.06.2024 "Terra X-Show Kids"-Moderatorin und "Anpfiff ins Leben"-Botschafterin

Moderatorin Jess Schöne im Interview: "Es ist immer so ein bisschen wie eine „Wundertüte“, wenn man mit jungen Menschen arbeitet"

Moderatorin Jessica "Jess" Schöne im Interview
Moderatorin Jessica "Jess" Schöne im Interview Fotoquelle: ZDF & Martin Valentin Menke

Jessica „Jess“ Schöne vermittelt seit 2023 den jungen Zuschauern in der "Terra X-Show Kids" auf unterhaltsame Weise Wissen. Die Moderatorin ist zudem Botschafterin für "Anpfiff ins Leben". Im Interview gibt Jess Schöne Einblicke in ihr Engagement und warum ihr die Arbeit mit Kindern wichtig ist.

Sie sind Botschafterin der Organisation „Anpfiff ins Leben“. Was genau macht die Organisation?

“Anpfiff ins Leben” setzt sich aktiv für die Förderung von Kindern und Jugendlichen ein und das nicht nur auf dem Sportplatz. Auch in den Bereichen Schule, Beruf und Soziales werden die jungen Sportlerinnen und Sportler unterstützt und so bestmöglich auf das Leben vorbereitet. Hinter der 360° Jugendsportförderung steht ein tolles Team von 60 hauptamtlichen Mitarbeitenden, 330 lizensierten Trainern und 120 qualifizierten Lernbegleitern an zwölf Standorten in Süddeutschland. In den Jugendförderzentren, die direkt an den Sportplätzen liegen, gibt es Lernräume, in denen die Kinder bei Hausaufgaben betreut oder auf Prüfungen vorbereitet werden. Jugendliche werden individuell bei ihrer beruflichen Orientierung unterstützt. Auch die Vermittlung bestimmter Werte wie Teamgeist, Toleranz und Respekt ist Teil der ganzheitlichen Jugendsportförderung. Seit der Gründung durch Dietmar Hopp und Anton Nagl im Jahr 2001 wurden bereits mehr als 25.000 Kinder und Jugendliche gefördert. Auch die Sportvereine selbst haben die Möglichkeit eine Beratung zu erhalten, um so eine zukunftsorientierte Vereinsarbeit anbieten zu können.

Wie kam es zu Ihrem Engagement und welche Aufgaben übernehmen Sie als Botschafterin?

Als ich von „Anpfiff ins Leben“ erfahren habe, war ich sofort total begeistert. Kinder und Jugendliche ganzheitlich zu fördern, ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Gesellschaft. Den Ansatz, den Zugang über den Sport zu schaffen, finde ich als Hobbysportlerin besonders spannend. In Bezug auf meine Rolle als Botschafterin bei „Anpfiff ins Leben“ war mir darüber hinaus wichtig, dass ich nicht nur das Gesicht eines Projekts bin, sondern auch aktiv meinen Teil zur Förderung beitragen kann. Wir haben auch schon einige tolle Ideen, wie das in Zukunft genau aussehen kann. Es wird unter anderem Workshops mit mir geben, worauf ich mich schon sehr freue.

Warum ist die Förderung von Kindern und Jugendlichen im Sportverein so wichtig?

Nach der Familie und der Schule ist der Sportverein für Kinder und Jugendliche der wichtigste soziale Lernort. Hier lernen sie, erfolgreich im Team zu arbeiten, ein gemeinsames Ziel zu verfolgen, wie sich disziplinierte Arbeit in Erfolg verwandelt, aber auch, dass Niederlagen dazugehören. Das sind wichtige Werte und soziale Kompetenzen, die im privaten und im beruflichen Leben von großer Bedeutung sind. Leider ist das “Vereinssterben” in einigen Gebieten ein großes Thema, denn damit brechen diese ganzen Möglichkeiten für viele Kinder und Jugendliche weg. Daher hilft „Anpfiff ins Leben“ auch vielen Sportvereinen mit der Vereinsberatung dabei, sich zukunftsorientiert, attraktiv und nachhaltig aufzustellen, und berät sie bei Problemen und individuellen Herausforderungen.

Auch im Berufsleben haben Sie viel mit Kindern und Jugendlichen zu tun. Was macht an der Arbeit mit Kids am meisten Spaß?

Das Schöne an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist ihre Offenheit und Ehrlichkeit. Sie sagen gerade heraus, was sie denken, was ihnen Spaß macht und man merkt sofort, wenn sie gelangweilt sind. Das hat mir als Moderatorin in meiner Entwicklung sehr gutgetan, denn dadurch habe ich von Anfang an gelernt, spontan auf jede Situation zu reagieren, und auch authentisch zu sein und zu bleiben. Außerdem ist es immer so ein bisschen wie eine „Wundertüte“, wenn man mit jungen Menschen arbeitet – man weiß nie so genau was einen erwartet, und das finde ich unglaublich spannend. Das schönste Lob, das ich bekommen kann, sind glückliche Kinder und Jugendliche, die eine gute Zeit und vor allem Spaß hatten. 

Dürfen Sie Ihre eigenen Ideen einbringen, zum Beispiel bei der Terra X-Show Kids?

Glücklicherweise ja! (lacht) Ich biete das von mir aus aber auch immer aktiv an. Es kann nur zu „meiner“ Show werden, wenn ich sie zumindest in Teilen mitgestalten kann. Die großen Oberthemen werden natürlich vorgegeben und auch grafisch schon weit im Voraus vorbereitet. Aber ich werde schon früh mit in die Inhalte und den gesamten Prozess einbezogen und darf da auch immer meinen Input geben.

 Wissen Sie selbst immer alle Antworten auf die Quizfragen?

Ehrlicherweise nein (lacht). Ich erinnere mich an eine Probe, bei der wir noch nicht alle Antworten auf meinem Tablet hatten und da kam ich ganz schön ins Schwitzen. Das Schöne, speziell am Finalspiel, ist, dass wir alle Themen vorher in der Sendung besprechen und die Fragen sich daraus dann ergeben. Die Motivation, gut aufzupassen, um am Ende auch alle Fragen beantworten zu können ist dementsprechend sehr hoch.

Wie macht man gutes TV-Programm für Kinder und Jugendliche?

Ich glaube, dass man versuchen muss, sich in die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen hineinzuversetzen. Das fällt einem natürlich nicht immer leicht, aber dafür gibt es Studien und regelmäßige Befragungen der Zielgruppen. Das Sehverhalten hat sich über die Jahre stark verändert. Die Aufmerksamkeitsspanne ist deutlich geringer geworden und dadurch werden wir als Fernsehschaffende sehr gefordert. Aber das macht ja auch den Reiz aus, sich ständig weiterzuentwickeln und auf die jeweiligen Bedürfnisse einzugehen. Trotzdem habe ich den großen Anspruch, wertvolle und auch gehaltvolle Unterhaltung anzubieten. Im Optimalfall sollen die Zuschauer sich bestens unterhalten fühlen, aber auch etwas “mitnehmen” können. Entweder sie haben was gelernt, was sie noch nicht wussten, oder sie haben Werte vorgelebt bekommen, die sie dann auch in ihr Leben transferieren können, aber ohne belehrend zu sein.

 Und was geht gar nicht?

Das ist nicht leicht zu beantworten, da Geschmäcker ja bekanntlich verschieden sind. Es muss nicht immer nur ausschließlich Bildungsfernsehen sein, sondern bisschen „Quatsch“ zwischendurch gehört auch dazu. Kinder und Jugendliche glauben allerdings oftmals, was sie sehen, und deshalb muss der Inhalt wahrheitsgetreu sein. Also falsche Informationen, Gewaltverherrlichung und eine zu obszöne Sprache gehen für mich persönlich gar nicht.

 Haben Sie noch aktuelle Projekte in Planung, auf die die Zuschauer sich freuen können?

Definitiv. (lacht) Allzu viel darf ich zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht darüber erzählen, aber da stehen einige schöne Projekte in den Startlöchern. Und noch einige tolle Events, die ich moderieren werde. Also es ist immer was los, alles sehr unterschiedliche Projekte, aber genau das liebe ich an meinem Job.