Fast 80 Jahre nach dem erschütternden "Massaker im Arnsberger Wald" beleuchten die Regisseure Max Neidlinger und Marco Irrgang die Geschichte der 208 Opfer, die kurz vor Kriegsende im Sauerland ermordet wurden.
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs lebten knapp acht Millionen Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter in Deutschland. Dabei waren die meisten keine Kriegsgefangenen, sondern Zivilisten, die von den Deutschen aus den eroberten Gebieten deportiert wurden. Nach dem verlorenen Krieg rückte die US-amerikanische Armee ins Sauerland ein – und machte einen schockierenden Fund: 208 Leichen von Männern, Frauen und drei Kindern, die ursprünglich aus Polen und der damaligen Sowjetunion kamen. In der Dokumentation "Das Massaker im Arnsberger Wald" gehen Max Neidlinger und Marco Irrgang zurück in das Jahr 1945 – auf den Spuren eines blutrünstigen Massenmordes.
Für die ARD-Reihe "Geschichte im Ersten" nehmen die Filmautoren das Publikum mit auf eine Zeitreise. Sie stellen die Geschichte der damaligen Opfer bildhaft dar. Experten und Angehörige kommen zu Wort. Auch die Motive der Täter werden in der Dokumentation beleuchtet – sechs von ihnen sollten in den 1950-er Jahren zur Rechenschaft gezogen werden. Nach mehreren Prozessen am Arnsberger Landgericht wurden die Haupttäter freigesprochen oder kamen mit milden Strafen davon.
Gemeinsam decken Neidlinger und Irrgang die letzten Geheimnisse des schweren Verbrechens auf und zeigen: Nach fast 80 Jahren bleibt das Ereignis immer noch unvergessen und hat einen großen Einfluss auf die Region. So begleitet das Filmteam den Archäologen Manuel Zeiler, der am Tatort die Ausgrabungen leitet. Tagelang befindet er sich mit Baggerfahrern und Spürhunden im Arnsberger Wald, um nach den letzten sieben Leichen des NS-Verbrechens zu suchen.
"Das Massaker im Arnsberger Wald" – Mo. 31.10. – ARD: 23.35 Uhr