03.02.2025 Schauspielerin im Gespräch mit prisma

Stephanie Stumph im Interview über den letzten „Stubbe“-Dreh und Helene Fischer

Von Anne Richter
Fotoquelle: Vero Bielinski

Stephanie Stumph ist seit vielen Jahren an der Seite ihres Vaters Wolfgang Stumph in der Kult-Reihe „Stubbe“ zu sehen. Die neue, letzte Folge ist ab 15. Februar in der ZDFmediathek zu finden, am 22. Februar wird sie um 20.15 Uhr im ZDF gezeigt. Wir haben mit der Schauspielerin und Moderatorin gesprochen.

Für das neue Stubbe-Special „Stubbe – Familie in Gefahr“ standen Sie wieder gemeinsam mit Ihrem Vater vor der Kamera. Wie war das für Sie?

Stephanie Stumph: Es ist immer wieder schön und vertraut, wenn wir miteinander arbeiten. Das hat man als Schauspieler selten, dass man mit jemandem vor der Kamera steht, den man so gut kennt. Und dann waren es ja die Dreharbeiten zum letzten „Stubbe“ – da war jeder Drehtag etwas Besonderes.

Ist das denn wirklich der allerletzte „Stubbe“ oder gibt es noch ein kleines Fünkchen Hoffnung für die Fans?

Ja, das war der letzte Film. Wenn es nach meinem Vater geht, ist jetzt wirklich Schluss. Wir hatten nach 2014 schon eine Pause, dann gab es noch die Specials, aber jetzt ist es an der Zeit, Abschied zu nehmen. Man soll ja aufhören, wenn es am Schönsten ist (lacht).

Ohne zu viel zu verraten: Worum geht es in der neuen, letzten Folge? Werden alle offenen Fragen geklärt?

Klar, alle Fragen werden beantwortet, die Zuschauer können sich am Ende entspannt zurücklehnen (lacht). Die Familie steht diesmal noch ein bisschen mehr im Mittelpunkt als sonst, weil sie Teil des Kriminalfalls ist. Es ist nochmal ein typischer „Stubbe“, der allen Erwartungen des Publikums gerecht wird, denke ich. Das Thema Familie ist sehr groß, und spannend wird es natürlich auch.

Wie war es für Sie, als die letzte Szene gedreht war? Was haben Sie da gedacht?

Ein bisschen wehmütig bin ich natürlich, aber ich bin fein damit, das Kapitel zu schließen und nun anderen Dingen mehr Platz zu geben.

Sie spielen auch die Rolle der Annabell Lorenz in „Der Alte“. Da werden die Zuschauer Sie also weiterhin sehen?

Ja, da geht es weiter, und ich habe auch nichts dagegen, diese Rolle noch lange zu spielen (lacht). Beim „Alten“ bin ich jetzt auch schon im zehnten Jahr dabei, die Reihe gibt es bald sogar bereits seit 50 Jahren. Es ist toll, Teil dieser Erfolgsserie sein zu dürfen!

Mögen Sie selbst auch gerne Krimis?

Die deutsche TV-Landschaft bietet viele Krimis, weil die Zuschauer solche Formate einfach gerne sehen. Als Schauspielerin ist es deshalb nicht unwahrscheinlich, dass man bei einem Krimi landet. Ich bin sehr froh, beim „Alten“ dabei zu sein, und habe auch viele Freiheiten in der Ausgestaltung meiner Rolle. Dazu kommt, dass ich durchaus eine Affinität zu Thrillern, Cliffhangern und spannungsgeladenen Geschichten habe. Für mich passt das daher sehr gut.

Wie Sie sagen: Es gibt in Deutschland viele Krimis, einige davon wirken manchmal wie Fließbandproduktionen. Wie schafft man es, aus der Masse herauszustechen?

Ich denke, es ist wichtig, sich nicht nur darauf auszuruhen, was im Drehbuch steht. Man muss als Schauspieler selbst dranbleiben und nicht in eine Art „Dienst nach Vorschrift“ verfallen. Sonst wird es für den Zuschauer irgendwann langweilig – und für einen selbst auch. Beim „Alten“ darf ich zum Beispiel mitentscheiden und mir auch Textpassagen für meine Figur ausdenken. Es macht viel aus, wenn man diese Freiheiten hat. Mit Kleinigkeiten, die man sich selbst überlegt, mit der eigenen Kreativität, wird die Figur lebendiger und authentischer.

Ist es aus Ihrer Sicht eher schwierig oder einfach, eine Rolle über einen langen Zeitraum und viele Folgen zu verkörpern?

Bei einer Kommissarin ist die Herausforderung, dass es nicht langweilig werden darf, obwohl viele Inhalte feststehen und immer wieder vorkommen. Sie stellt Fragen, schaut Tatorte an, sucht nach Spuren – das muss man immer wieder spannend gestalten und neue Aspekte einbauen. Die Zuschauer sollen mit der Kommissarin mitfühlen können, das ist mir wichtig.

Etwas ganz anderes als ein Krimi, aber trotzdem spannend ist die Rate-Show „Kaum zu glauben“, bei der sie zum festen Rate-Team gehören. Was macht daran am meisten Spaß? Und wollen Sie das Rätsel unbedingt lösen oder gönnen Sie den Gästen den Geldpreis?

Bei „Kaum zu glauben“ bin ich inzwischen auch schon seit zehn Jahren und es macht jedes Mal großen Spaß – ein bisschen ist es wie bei einem Kindergeburtstag. Ich will auf jeden Fall herausbekommen, welche Geschichten die Gäste mitgebracht haben. Wir sind im Rate-Team alle sehr ehrgeizig und auch neugierig auf die Geschichten. Ich freue mich jedes Mal, wenn wir in Hamburg für die Sendung zusammenkommen, weil ich die Stadt liebe. Das ist immer eine schöne Zeit. Es werden dann mehrere Folgen nacheinander gedreht, das ist manchmal anstrengend, macht aber viel Spaß. Und es ist schön, wenn man vom Publikum das Feedback bekommt, dass viele Menschen gerne zuschauen. Manchmal werde ich sogar wegen dieser Show angesprochen und gar nicht wegen meiner anderen Rollen (lacht).

Werden Sie denn sonst oft mit „Stubbe“ angesprochen?

Mir passiert das nicht so oft, aber bei meinem Vater kommt es häufiger vor, dass er Stubbe genannt wird. Wir korrigieren das auch nicht (lacht). Die Namen sind sich schließlich ähnlich. Und seine bekannten Figuren mit „St“ am Anfang, wie zum Beispiel Stubbe oder Stankoweit, hat Wolfgang auch alle selbst entwickelt.

Sie haben in der Vergangenheit erfolgreich mit Helene Fischer zusammengearbeitet. Haben Sie regelmäßig Kontakt zu ihr? Und schreiben Sie an weiteren Songs?

Das war damals für „Herzbeben“ und ich finde es immer noch ein Riesending, dass sie den Song singt. Ich bin ein großer Helene-Fischer-Fan, sie ist eine der besten Künstlerinnen in Deutschland und Europa, finde ich. Ich bewundere sie dafür, wie sie sich selber treu bleibt, und was sie für eine Powerfrau ist.

An welchen Projekten arbeiten Sie denn gerade?

Neben den regelmäßigen Produktionen moderiere ich auch, zum Beispiel beim Semperopernball am 7. Februar 2025 in Dresden. Das ist etwas Besonderes für mich, weil ich zu Hause arbeiten kann, in meiner Heimat. Das kommt sonst nicht so häufig vor, dass ich dort arbeiten kann, wo ich wohne (lacht). Und der Semperopernball ist natürlich auch eine großartige Veranstaltung. Außerdem darf ich beim ZDF beispielsweise einmal im Jahr das Adventskonzert moderieren.

Sie sind Diplom-Theaterschauspielerin. Gehen Sie dem Thema Theater auch noch nach?

Ob das Diplom jetzt viel aussagt, weiß ich nicht, aber ich bin froh, dass ich diese Ausbildung gemacht habe. Dabei konnte ich viel lernen über Mut, Kreativität, das Erarbeiten von Rollen. Theaterspielen ist toll, aber bei mir in den vergangenen Jahren viel zu kurz gekommen. Das liegt einerseits an den TV-Engagements, die viel Zeit in Anspruch nehmen, andererseits aber auch daran, dass ich Zeit für mein Kind haben möchte. Aber wer weiß, vielleicht stehe ich irgendwann auch wieder auf einer Theaterbühne.

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