Erste Aufmerksamkeit erregte Scarlett Johansson, als sie an Stelle der ursprünglich vorgesehenen Natalie Portman als traumatisierte Tochter von Kristin Scott Thomas in Robert Redfords Melodram "Der Pferdeflüsterer" (1998) einsprang.
Die New Yorkerin, die mit acht Jahren an der Seite von Ethan Hawke in einer Off-Broadway-Aufführung von Jonathan Mark Shermans "Sophistry" ihr Debüt als Schauspielerin gab, unterscheidet sich vom gewohnten Hollywood-Nachwuchs. Johansson wirkt reifer, lebenserfahrener und geheimnisvoller, als es ihre Jugend vielleicht erwarten lässt. Sie hat schon früh auf ungewöhnliche Projekte gesetzt, die sie als Persönlichkeit fordern. Trotzdem kann sie auch eine andere Seite zeigen, wie ihre Rolle im Horrorspaß "Arac Attack - Angriff der achtbeinigen Monster" (2002) unter Beweis stellte.
Mit 12 Jahren ihre erste Hauptrolle
Die Tochter eines dänischen Vaters und einer Mutter mit polnischen Wurzeln trat erstmals in Rob Reiners Satire "North" (1994) vor eine Filmkamera. Im gleichen Jahr war sie als Sean Connerys Tochter in Arne Glimchers Thriller "Im Sumpf des Verbrechens" und schließlich auch in der romantischen Komödie "Wenn Lucy springt" (1996) zu sehen. Nach diesen kleineren Auftritten ergatterte sie mit 12 Jahren ihre erste Hauptrolle, spielte in Lisa Kruegers Dramödie "Manny & Lo" die fünf Jahre jüngere, aber deutlich reifere Schwester eines schwangeren Teenagers. Für diese Darstellung wurde sie für einen Independent Spirit Award nominiert.
Nach den Komödien "Wieder allein zu Haus" (1997) und "Immer Ärger mit Schweinchen George" (1999), beide mit Hollywoods Kinderstar Alex D. Linz, fand sie mit "Ghost World" (2001) an der Seite von Thora Birch erneut ein Projekt, in dem man sie erwachsener wahrnahm, als sie es dem Alter nach war. Kaum 15-jährig ging sie als anmutige Jungpianistin Billy Bob Thorntons Friseur in "The Man Who Wasn't There" (2001) nicht mehr aus dem Kopf und überzeugte auch als Nastassja Kinskis jüngste Tochter in Evá Gárdos' autobiographischem Familiendrama "An American Rhapsody".
Schließlich wurde sie für ihre Darstellung in "Lost in Translation" bei den 60. Internationalen Filmfestspielen von Venedig mit dem Premio Controcorrente ausgezeichnet. 2003 sah man Scarlett in der Teenie-Komödie "Voll gepunktet" und in Peter Webbers Meisterwerk "Das Mädchen mit dem Perlenohrring".
2004 entstanden das sehenswerte Drama "Reine Chefsache", das Drama "Good Woman - Ein Sommer in Amalfi", "Lovesong für Bobby Long" und 2005 der Sciencefiction "Die Insel". Klasse waren auch ihr Auftritte in Woody Allens Regiearbeiten "Match Point" (2005), in "Scoop - Der Knüller" (2006), in Brian De Palmas Thriller "Die schwarze Dahlie" (2006) und in dem ansonsten enttäuschenden "Iron Man 2" (2010).
Weitere Filme mit Scarlett Johansson: "Nanny Diaries", "Prestige - Meister der Magie" beide 2006), "Die Schwester der Königin", "Vicky Cristina Barcelona", "The Spirit", "Er steht einfach nicht auf Dich" (alle 2008), "Wir kaufen einen Zoo", "Woody Allen: A Documentary" (beide 2011), "Marvel's The Avengers", "Hitchcock" (beide 2012), "Don Jon", "Her" (nur Stimme, beide 2013), "The Return of the First Avenger", "Lucy" (beide 2014), "Avengers 2: Age of Ultron", "Kiss the Cook - So schmeckt das Leben" (beide 2015).