Als Partnerin von Fred Astaire sieht man sie in dem Cole-Porter-Musical Sidney Lanfields "You'll Never Get Rich - Wer wird schon reich beim Militär" (1941). Singen und Tanzen gehören zu ihrem Spiel, sind ihre Leidenschaften. Im gleichen Jahr sorgt sie als Gegenspielerin der lieblichen Olivia De Havilland zwischen James Cagney und Jack Carson für Verwirrung in der turbulenten Komödie "Schönste der Stadt" von Raoul Walsh. Wie sie im Leben von den Männern geliebt wird, ist Rita Hayworth auch im Film Partnerin der großen Stars: mit Cary Grant in Howard Hawks' "Nur Engel haben Flügel" (1939) und als "Cover Girl - Es tanzt die Göttin" in Charles Vidors Film neben Gene Kelly.
Ein Kino-Mythos schließlich ist Charles Vidors "Gilda" (1946): Die gefährlich schöne Frau und ihr Ex-Geliebter Ballan (George Macready) treiben ein finsteres Spiel mit Gildas Ehemann Farrel alias Glenn Ford. Die Szene, in der sie ihren Handschuh auszieht, war der Gipfel dessen, was an Erotik damals zugelassen war. Zwei Jahre danach wird "Die Lady von Shanghai" zum Skandal. Orson Welles präsentiert in seinem Film die eigene Frau, Rita Hayworth, als dämonisch böses Weib. Enno Patalas schreibt in "Sozialgeschichte des Stars": "Welles entmystifiziert die amerikanische Frau, deren Symbol Rita Hayworth ist. Erst am Ende des Films erkennt O'Hara/Orson Welles die Abgründe in Elsa, zu spät, um sich selbst noch zu retten."
Die späteren Filme der Hayworth sind Wiederholungen, die Rollen oft Kopien: Da ist die Tänzerin in "Affäre in Trinidad" (1952) von Vincent Sherman, die den Mörder ihres Mannes Glenn Ford entlarvt, oder die reiche Witwe, die im Kampf um Frankie Boy Sinatra in George Sidneys "Pal Joey" (1957) von ihrer schönen aber mittellosen Rivalin Kim Novak geschlagen wird. Rex Harrison schließlich ist ihr Diebespartner in George Marshalls "Rendezvous in Madrid" (1962). Mit Gary Cooper und Richard Conte arbeitet sie in Robert Rossens "Sie kamen nach Cordura" (1959), noch einmal 1964 mit Glenn Ford in Burt Kennedys "Goldfalle" und 1967 neben Anthony Quinn in Terence Youngs "Ich komme vom Ende der Welt"
"Es gibt in den Mittvierziger Jahren keine andere Frau in Hollywood, die so groß war wie Rita Hayworth", schreiben die Filmhistoriker Ian und Elizabeth Cameron, und Filmpublizist Enno Patalas sagt in seiner "Sozialgeschichte des Stars": "Sie war gewiß keine Ginger Rogers, aber in der Kunst, ihre bemerkenswert langen Beine, ihre Arme und ihre mächtige rotblonde Mähne schimmern zu lassen, übertraf sie ihre Vorgängerinnen." Die Eltern lassen Rita aus Familientradition zur Tänzerin ausbilden, sie tritt bereits als Kind mit dem Vater auf, singt auch und setzt ihre Karriere als Nachclubsängerin fort. 1935 wird sie von der amerikanischen Fox entdeckt, und damit beginnt ihre Filmkarriere. Als die Fox mit der Twentieth Century fusioniert, wird sie entlassen, doch sogleich von Columbia-Boss Harry Cohn entdeckt und gefördert. Jetzt wächst ihr Ruhm stetig und sicher.
Von ihren fünf Ehen sind die beiden mit Orson Welles und dem Prinzen Ali Khan die spektakulärsten. Zwar wird Rita Hayworths Filmruhm von den privaten Skandalen und Affären in den Klatschspalten gefestigt, doch ihre schauspielerische Ausstrahlung ist unbestritten. Eine schöne Frau bleibt sie zeitlebens in der Erinnerung, ob bei der Hochzeit mit Filmproduzent James Hill, im Alter von 43 Jahren zusammen mit Modezar Emilio Schubarth oder 1978 gemeinsam mit ihrer Tochter Jasmin Khan. 1987 endet ihr jahrelanges Sterben; sie litt an der Alzheimer Krankheit.
Weitere bekannte Filme mit Rita Hayworth: Lloyd Bacons "Die Herzensbrecher" (1941), Irving Cummins "Die Königin vom Broadway" (1942), Julen Duviviers "Tales of Manhattan" (1942) mit Charles Boyer, William A. Seiters "Du warst nie berückender" (1942) mit Fred Astaire und Adolphe Menjou, Charles Vidors "Carmen - Liebesnacht in Sevilla" (1948) an der Seite von Glenn Ford, William Dieterles "Salome" (1953) mit Stewart Granger und Charles Laughton, als Miss Sadie Thompson in Curtis Bernhardts 3-D-Film "Fegefeuer" (1953), Robert Parrishs "Spiel mit dem Feuer" (1957) mit Robert Mitchum und Jack Lemmon, Delbert Manns "Getrennt von Tisch und Bett" (1958) mit Burt Lancaster, Deborah Kerr und David Niven, Henry Hathaways "Held der Arena" (1963) mit John Wayne und Claudia Cardinale, Terence Youngs "Mohn ist auch eine Blume" (1966) mit Yul Brynner und Senta Berger, George Lautners "Die Straße nach Salina" (1971) mit Robert Walker und Mimsy Farmer und Ralph Nelsons "Zum Teufel mit Hosianna" mit Robert Mitchum und Frank Langella.