Seinen ersten Boxunterricht bekam Muhammad Ali bereits als Kind von einem Polizisten namens Joe Martin. Der zeigte dem 13-Jährigen, was er zu tun hatte, damit man ihm nicht das Fahrrad stiehlt.
Im Alter von 16 Jahren gewann Ali dann den "Louisville Golden Gloves"-Box-Wettstreit und schaffte es anschließend sogar bis in die Viertelfinals der Landesmeisterschaften in Chicago. Kein Zweifel, hier boxte ein Jahrhunderttalent, und seine Geschmeidigkeit und Beweglichkeit zog später selbst hartnäckige Kritiker des Boxsports in Bann. Wenn das "Großmaul" seine Gegner mit dem "Ali-Shuffle" umtänzelte, geriet die Boxwelt in Verzückung. Doch bis dahin war es ein weiter Weg.
Gold-Medaille bei den Olympischen Spielen
Er führte nach seinem Abschluss an der Louisville's Central High School 1960 über den Gewinn des Wettstreits der Champions in Chicago, die nationale Meisterschaft und den Titel der "Amateuer Athletic Union". Er beendete dieses wichtige Jahr mit der Gold-Medaille bei den Olympischen Spielen in Rom, die er in einem Anfall von Wut über die rassistischen Zustände in den USA allerdings in den Ohio schmiss.
Ali erkannte bald, dass sich das weiße Management 50 Prozent seiner Gagen einsackte und nichts taugte. Doch erst nach zähen Gerichtsverhandlungen kam er aus einem Sechs-Jahres-Vertrag heraus. Unter eigenen Management - Motto meist: "I Am The Greatest" - schaffte Ali dann am 26. Februar 1964 das Unglaubliche: Er wurde Weltmeister im Schwergewicht. Wenig später schockte er sein Publikum damit, dass er zum islamischen Glauben konvertierte und sich fortan nicht mehr Cassius Clay, sondern Muhammad Ali nannte. Damit nicht genug, stimmte er den radikalen Foderungen des schwarzen Bürgerrechtlers Malcolm X zu. Trotzdem war seine sportliche, wie politische Karriere unaufhaltsam. Obwohl ihn seine Popularität auch zwischen die Fronten brachte, und einige eifrige Gesetzeshüter alles Erdenkliche unternahmen, um ihm zu schaden.
Lukratives Kampfangebot gegen Joe Frazier
Um nicht wegen "Sex mit Minderjährigen" in Misskredit zu geraten, heiratete Ali am 17. August 1967 die 17-jährige Belinda Boyd. Die gesetzliche Fehde dauerte an. So erklärte Ali am 3. Februar 1970 seinen offiziellen Rücktritt, was aber nach einem lukrativen Kampfangebot mit Joe Frazier schnell wieder vergessen war.
Der legendäre Kampf von 1974 zwischen ihm und George Foreman in Zaire brachte ihm den geliebten WM-Titel zurück, den er für vier weitere Jahre verteidigen konnte. Erst 1981 hängte er die Boxhandschuhe endgültig an den berühmten Nagel.
Oscar für Dokumentation
Wenige Jahre danach wurde bekannt, dass Ali an der Parkinsonschen Krankheit leidet. Sie schädigt seine motorischen Fähigkeiten unaufhaltsam. Die Dokumentation "When We Were Kings" über den Foreman/Ali-Kampf wurde 1997 mit einem Oscar bedacht. Bei der Verleihung war Ali anwesend und wurde vom Publikum mit standing ovations geehrt.
2002 kam dann die nur teilweise gelungene Biografie "Ali" mit einem brillanten Will Smith in der Hauptrolle in unsere Kinos.