"O.C., California" hat sie zum Teenie-Star gemacht, die Medien haben ordentlich nachgeholfen und sie schließlich zum IT-Girl einer ganzen Generation Stars-abhängiger Teenager aufgebauscht: Mischa Barton. Wenn wundert es da, dass ihre Rollen immer mehr in den Hintergrund geraten, die Filme, in denen sie mitspielt, nicht wegen der Handlung oder ihrer schauspielerischen Leistung von Bedeutung sind und die Fans nur darauf achten, was die hübsche Jungdarstellerin auf dem roten Teppich trägt.
Ihre Karriere beginnt recht viel versprechend und recht früh. Bereits als Achtjährige steht sie erstmals auf der Theaterbühne. In den folgenden Jahren sieht man sie häufiger in Off-Broadway-Produktionen. Nach einigen Rollen in TV-Serien und -Filmen gibt sie 1997 ihr Leinwand-Debüt an der Seite von Sam Rockwell in "Heimliche Freunde". Weitere - kleinere - Rollen folgen in "Notting Hill" (wo sie nur eingeweihten Fans ins Auge fällt) und "The Sixth Sense". Hier spielt sie das tote Mädchen, das unter dem Bett sitzt und Haley Joel Osment um Aufklärung ihres ungewöhnlichen Todes bittet.
Nach acht Gastauftritten an der Seite von Evan Rachel Wood in der TV-Serie "Noch mal mit Gefühl" erhält sie die Hauptrolle in "O.C., California". Drei Staffeln lang spielt sie die Rolle der verwöhnten Marissa Cooper. Als die Einschaltquote der Erfolgsserie langsam aber sicher sinkt, verlässt Mischa Barton die TV-Produktion und sorgt mit ihrer Kündigung dafür, dass "O.C., California" komplett den Bach runter geht.
Nach ihrem Austritt belegt sie im Sommer 2006 einige Kurse an der Royal Academy of Dramatic Art in London, im Anschluss steht sie fast ununterbrochen vor der Kamera. Mit ihrer Rolle in Richard Attenboroughs "Closing the Ring - Geheimnis der Vergangenheit" an der Seite von Shirley MacLaine wagt Mischa Barton den Sprung zur ernsthaften und erwachsenen Schauspielerin. Doch der Film schafft es nicht in die Kinos. Lediglich ein kleiner Kreis von Zuschauern kann sich für die schwere Kost begeistern, so dass Mischa Bartons Wagnis unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet.
Öffentlich werden lediglich einige Nacktszenen der jungen Darstellerin, die in einschlägigen Internet-Blogs begutachtet werden können. Nicht das erste Mal, dass sie durch pikante Aussichten von sich reden macht. Das ein oder andere Malheur mit manch knappen und zu kurzem Kleid ist ihr schon passiert und so reiht sie sich locker in die Reihe der Sternchen ein, die durch unfreiwillig-tiefe Einblicke in den Schlagzeilen landen. Dort landete sie auch, als sie im Dezember 2007 unter Alkoholeinfluss Auto fuhr und dabei von der Polizei erwischt wurde. Im April 2008 erhielt sie dafür eine dreijährige Bewährungsstrafe.
Die Filme, die sie nach "O.C., California" abgeliefert hat, schafften in der Regel nicht den Weg in die Kinos. Vom großen Erfolg und Durchbruch ist die gebürtige Engländerin noch weit entfernt. Dafür darf sie aber stolz den VIPer-Award bewundern, der 2008 erstmals verliehen wurde und Menschen würdigt, die als Modevorbild in Erscheinung treten. Man kann ihr nur wünschen, dass sie bald auch durch ihre Filme Eindruck machen wird.
Weitere Filme und Serien mit Mischa Barton: "Polio Water" (1995), "Ein Engel in New York" (1996), "Kablam!" (TV-Serie, 1997), "Pups - Kein Kinderspiel", "Frankie und Hazel - Zwei Mädchen starten durch", "Paranoid - 48 Stunden in seiner Gewalt" (alle 1999), "Mittendrin und voll dabei", "Jet Set Kids" (beide 2000), "Lost and Delirious - Verrückt nach Liebe", "Julie Johnson" (beide 2001), "Die Stimme des Meeres", "Octane - Grausamer Verdacht" (beide 2002), "Fastlane" (TV-Serie, 2003), "The Oh in Ohio", "All My Children" (TV-Serie, beide 2006), "Die Girls von St. Trinian", "Virgin Territory" (beide 2007), "Homecoming", "Assassination of a High School President", "You and I", "Walled In" (alle 2008).