Der Kroate spricht waschechtes Bayerisch. Er spielt Klavier, Gitarre und Schlagzeug, er singt in wohlklingendem Bariton Chansons oder Musicals, und als Tänzer wirbelt er in Rock- oder Jazzdance-Formationen übers Parkett. Erlernter Beruf: Musiklehrer - staatlich geprüft. Sein Beruf im Fernsehen: "Tatort"-Kommissar Ivo Batic, der Kollege von Udo Wachtveitl.
Die Rede ist von Miroslav Nemec. Im Alter von zwölf Jahren kam er zu Verwandten nach Freilassing (Berchtesgadener Land). Bereits mit 15 Jahren gründete er als Keyboarder und Leadsänger die Rockband "Asphyxia" (griechisch: "Erstickungstod"). "Mir hat lediglich die Buchstabenkombination gut gefallen", kommentiert Nemec den ausgefallenen Namen der Band, die im Dezember 2000 dabei waren, als Nemec zusammen mit Wachtveitl, Michael Fitz und vielen Gästen ihr drittes gemeinsames Benefizkonzert für "Hand in Hand" in der Münchner Georg Elser-Halle gaben.
Zurück zu den Anfängen: Während seines Musikstudiums am Mozarteum in Salzburg (Schwerpunkt: klassisches Klavier) nahm Miroslav Nemec 1973 die deutsche Staatsbürgerschaft an. Danach ging er an die Schauspielakademie Zürich und arbeitete anschließend am Theater in Köln und Essen. Von 1981 bis 1986 war Miroslav Nemec Ensemble-Mitglied am Münchner Residenztheater und arbeitete bereits fürs Fernsehen. U. a. spielte er in Bernd Fischerauers BR-Serie "Die Wiesingers" (1984) den Schwiegersohn der Münchner Brauerfamilie, Wolfgang Oberlein. In der Serie "Liebling Kreuzberg" (Regie: Werner Masten) war er als Staatsanwalt der Gegenspieler von Manfred Krug. In der Serie "Ohne Schein läuft nichts" spielte er 1994 die Hauptrolle des Fahrlehrers Kampmann.
In Krimireihen wie "Derrick" und "Der Fahnder" war Nemec der Bösewicht, bevor er auf die "gute Seite" wechselte und 1991 beim "Tatort" als Kriminalhauptkommissar Ivo Batic einstieg. Nemec war in den letzten Jahren jedoch auch in anderen Rollen zu sehen, z. B. als herzloser Personalchef in der Komödie "Herz über Kopf" (mit Maria Furtwängler und Rita Russek) und als "Ulf Haller" in der Serie "Katrin ist die Beste", mit Michaela Merten, Hans Korte, Mona Seefried und Ruth Maria Kubitschek.
Foto: BR/Barbara Bauriedl 1998 spielte Nemec in dem Film "Gefangene der Liebe" die Hauptrolle des Sträflings und Leiharbeiters, der sich in die Frau eines Karrierepolitikers (Lena Stolze) verliebt. Drehort des Films - nach einem Roman von Beatrice Ferolli (Regie: Hans-Jürgen Tögel) - war u. a. die Strafvollzugsanstalt Bernau im oberbayerischen Chiemgau. Als Liebhaber von Ursula Karven sah man ihn in dem Rosemarie-Pilcher-Drama "Im Tal der Blumen" (Buchtitel: "Das Blaue Zimmer"). 1999 war Nemec u. a. in dem Thriller "Lieber böser Weihnachtsmann" (mit Jennifer Nitsch und Rufus Beck) und in dem Melodram "Kein Weg zurück" (mit Karoline Eichhorn und Barbara Auer) zu sehen. Außerdem spielte Miro Nemec auf Mallorca in dem Pilotfilm der Krimireihe "Denninger" (mit Maja Maranow und Gerd Wameling) einen Bösewicht. Ebenfalls 2000 war er der Ehemann von Jutta Speidel in "Einladung zum Mord" (Regie: Rainer Matsutani). Als italienischer Professore neben Otfried Fischer in dem TV-Krimi "Der Bestseller - Mord auf italienisch" (2002).
Zu Nemecs musikalischen Ambitionen: Seit Jahren rockt der ausgebildete Fachlehrer für Musik Miro Nemec immer wieder mit der "Miro-Nemec-Band" für den Förderverein "Hand in Hand". Diesen hat Nemec 1994 zusammen mit einer Reihe von Kollegen aus der Theater-, Film-, TV- und Musikszene unter der Schirmherrschaft der Regisseurin Doris Dörrie für Kriegswaisenkinder aller in Ex-Jugoslawien vertretenen Volksgruppen ins Leben gerufen. In dem Hundert-Seelendorf Oprtalj in Istrien entstanden seitdem vier gemütlich eingerichtete Häuser, in denen 36 Waisenkinder in familiärer Geborgenheit aufwachsen und die Grauen der Vergangenheit vergessen sollen. Dieses Projekt unterstützte in der Adventszeit 1997 die Benefizaktion "Sternstunden - Wir helfen Kindern" mit 575000 Mark. Außerdem gaben die drei "Tatort"-Kriminaler Miroslav Nemec, Udo Wachtveitl und Michael Fitz Benefizkonzerte für "Hand in Hand".
Von einer ganz anderen Seite zeigt sich Miroslav Nemec dem Publikum bisweilen bei seinen heiter-besinnlichen Lesungen "Nemec' Platz - bitte! Mehr Literatur als Musik". Mit viel Gefühl für Morbidität und Poesie bringt er Ausschnitte aus Werken von Ernst Jandl und aus dem Gedichtband "Med ana schwoazzn Dintn" ("Mit einer schwarzen Tinte") des verstorbenen H. C. Artmann. Artmanns Gedichte hat Nemec vertont und knüpft damit an seine Zeit als Musikstudent am Salzburger Mozarteum an, wo die Tochter von Carl Orff, Godela Orff, lehrte und Nemec den "Zugang zur Sprache als Transportmittel von Gefühlen und Begebenheiten" fand. Die Einnahmen seiner Lesungen stellte Miroslav Nemec ebenfalls immer "Hand in Hand" zur Verfügung.
Die "Tatort"-Episoden mit Nemec als Münchner Kommissar: "Gebrochene Blüten", "Der Pott" (beide 1988), "Alles Palermo" (1989), "Wer zweimal stirbt", "Tatort - Die chinesische Methode", "Animals" (alle 1991), "Kainsmale" (1992), "Himmel und Erde", "Ein Sommernachtstraum" (beide 1993), "Tatort - ... und die Musi spielt dazu", "Klassen-Kampf" (beide 1994), "Im Herzen Eiszeit", "Frau Bu lacht", "Blutiger Asphalt" (alle 1995), "Tatort - Schattenwelt", "Perfect Mind - Im Labyrinth", "Aida" (alle 1996), "Liebe, Sex, Tod", "Der Teufel", "Bluthunde" (alle 1997), "Starkbier", "Tatort - Schwarzer Advent", "In der Falle", "Gefallene Engel" (alle 1998), "Tatort - Viktualienmarkt", "Tatort - Norbert", "Tatort - Das Glockenbachgeheimnis" (alle 1999), "Kleine Diebe", "Tatort - Ein mörderisches Märchen", "Einmal täglich" (alle 2000), "Und dahinter liegt New York", "Im freien Fall" (beide 2001), "Tatort - Der Fremdwohner", "Totentanz", "Wolf im Schafspelz" (alle 2002), "Der Prügelknabe", "Tatort - Im Visier", "Wenn Frauen Austern essen" (alle 2003), "Nicht jugendfrei", "Sechs zum Essen", "Vorstadtballade" (alle 2004), "Tatort - Nur ein Spiel", "Tatort - Schneetreiben", "Tod auf der Walz" (alle 2005), "Tatort - Außer Gefecht", "Tatort - Das verlorene Kind" (beide 2006), "Der Traum von der Au", "Tatort - Der Finger", "Tatort - A g'mahde Wies'n", "Tatort - Kleine Herzen" (alle 2007), "Tatort - Der oide Depp", "Tatort - Liebeswirren", "Tatort - Häschen in der Grube" (alle 2008), "Tatort - Gesang der toten Dinge", "Tatort - Um jeden Preis", "Tatort - Wir sind die Guten" (alle 2009), "Tatort - Unsterblich schön", "Tatort - Nie wieder frei sein" (beide 2010), "Tatort - Ein ganz normaler Fall" (2011), "Tatort - Der traurige König", "Tatort - Der tiefe Schlaf", "Tatort - Macht und Ohnmacht" (alle 2012), "Tatort - Allmächtig" (2013).
Weitere Filme mit Miroslav Nemec: "Tatort - Gebrochene Blüten", "Tatort - Der Pott" (beide 1988), "Verliebt auf Bermuda" (2002), "Das unbezähmbare Herz", "Ehespiele", "Ich leih dir meinen Mann", "Lottoschein ins Glück" (2003), "Kommissarin Lucas - Vertrauen bis zuletzt" (2004), "Kommissarin Lukas - Loslassen" (2004), "Brücke zum Herzen" (2005), "Das Traumhotel Seychellen", "Wenn du mich brauchst" (beide 2006), "Liebe ist nur ein Wort" (2010).
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