Der attraktive Spross einer Künstlerfamilie - die Mutter ist Ballettlehrerin, der Vater Schauspieler - kam eher zufällig zum Film. Mit einer Freundin besuchte sie den Set von Claude Zidis Comicverfilmung "Asterix und Obelix gegen Caesar", an dem der Vater der Freundin als Techniker arbeitete. Dort begegnete sie Hauptdarsteller Gérard Depardieu, der in einer der Drehpausen in seinem Obelix-Kostüm durchs Gelände marschierte - und prompt auf das seinerzeit 13-jährige Mädchen aufmerksam wurde. Nach längeren Gesprächen bot ihr der französische Kino-Gigant tatsächlich eine Rolle an. Mélanie zögerte nicht lange und stand 1999 dann tatsächlich in einer kleinen Rolle als Lisbeth in Depardieus zweiter Regiearbeit, das Drama "Die Brücke von Ambreville", mit Kinogrößen wie Carole Bouquet und Charles Berling vor der Kamera. Der Film war zwar lediglich eine triviale Ménage-à-Trois mit einigen stimmungsvollen Bildern, doch Mélanie Weg ins große Filmgeschäft war nun geebnet und die Darstellerin erinnert sich, dass sie von diesem Moment an wusste, "dass ich für diesen Beruf gemacht bin."
Inzwischen waren weitere Regisseure auf Mélanie aufmerksam geworden: Rodolphe Marconi besetzte sie in seinem Drama "Ceci est mon corps" (2001) an der Seite von Jane Birkin, Annie Girardot und Depardieus Ex-Frau Elisabeth, Michel Blanc gab ihr die Rolle der Carole in seinem witzigen Beziehungsreigen "Küss mich, wenn du willst" (2002), und Olias Barco verpflichtete sie ebenfalls 2002 für seinen Actionfilm "Snowboarder". Nach der Rolle der geheimnisvollen Célia in dem Familiendrama "Der letzte Tag" (2004, wieder unter der Regie von Rodolphe Marconi) und einer kleineren Rollen neben Roman Duris in Jacques Audiards Drama "Der wilde Schlag meines Herzens" (2005) folgten weitere Filmarbeiten, die aber weder den Weg ins deutsche Kino noch ins Fernsehen fanden.
Nach ihrem großen Erfolg mit dem oben bereits erwähnten "Keine Sorge, mir geht's gut" sah man die schöne Darstellerin als Laetitia in Cédric Klapischs episodenhaft erzählter Komödie "So ist Paris" (2008), eine wunderbare Liebeserklärung an die Metropole an der Seine, die aber darunter litt, dass der Regisseur viel zu viele Protagonisten einführte. Ein erneuter großer Publikumserfolg in Frankreich folgte 2009 mit "Das Konzert", ein Mix aus modernen Märchen und Drama von Radu Mihaileanu, der die Liebe, Verantwortung und die Kraft der Musik in den Mittelpunkt stellte. Hier überzeugte Mélanie Laurent als junge französische Geigerin Anne-Marie Jacquet. 2010 schließlich entstand das engagierte Drama "Die Kinder von Paris", in dem man die Darstellerin als Rote-Kreuz-Schwester Annette Monod bewundern werden konnte, die im besetzten Frankreich des Zweiten Weltkriegs um das Leben jüdischer Kinder kämpft.
Weitere Filme mit Mélanie Laurent: "Route de nuit" (2000), "Jean Moulin, une affaire française", "Une vie à t'attendre" (beide 2003), "Hainan ji fan" (2004) "Indigènes", "Dikkenek" (2006), "Die Kammer der toten Kinder", "L'amour caché", "Beluga", "Der Killer" (alle 2007), "Jusqu'à toi" (2009), "Beginners" (2010), "Requiem pour une tueuse", "Et soudain tout le monde me manque" (beide 2011), "Nachtzug nach Lissabon" (2012), "Die Unfassbaren - Now You See Me", "Enemy" (beide 2013).
Foto: Prokino (Fox)