Eleonore Weisgerber hat vielen ungewöhnlichen Frauenrollen sowohl auf Theaterbühnen als auch im deutschen Fernsehen und auf der Leinwand Profil gegeben. Die Schauspielerin, Tochter eines Export-Kaufmanns und einer Krankenschwester, verbrachte einen Teil ihrer Kindheit in Santo Domingo, Lateinamerika. Nach ihrem Abitur besuchte sie die Max Reinhardt-Schule in Berlin. Sie studierte Gesang, klassisches Ballett, Musical Dance und absolvierte einen Schauspielkurs bei Lee Strasberg.
Ausgefallene und exzentrische Frauenfiguren
Ihren ersten Vertrag hatte Eleonore Weisgerber an der Düsseldorfer Komödie, es folgten Engagements am Theater in Bremen, am Stadttheater Dortmund, in Heidelberg und Basel. Parallel dazu startete sie eine erfolgreiche Fernsehkarriere - ihr Debüt gab sie in dem Film "Bel Ami" (1968). Eleonore Weisgerbers besonderes Markenzeichen ist die Verkörperung ausgefallener, exzentrischer Frauenfiguren. Zu ihren wichtigsten Fernsehfilmen zählen "Ein Winter auf Mallorca" (1981) und "Sonnenschauer" (1986) unter der Regie von Christian Corlitz.
Von 1986 bis 1988 erreichte Eleonore Weisgerber große Popularität mit der Rolle der Dr. Gisela Saalbach in der Serie "Praxis Bülowbogen" mit Günter Pfitzmann und mit dem Mehrteiler "Haus am See". Darüber hinaus war sie als Marianne Rothenbaum in der Vorabendserie "Büro, Büro" (1990/91) zu sehen und stand als Gudrun Reichert in "Ein Heim für Tiere" (1991/92) vor der Kamera.
Vielseitige Darstellerin
Weiterhin wirkte sie in Pete Ariels "Tatort - Zeitzünder" (1990) und in der Filmreihe "Schulz und Schulz" (1992, Regie: Nico Hofmann) mit Götz George mit. Auch der 1993 entstandene Fernsehfilm "Ein unvergessliches Wochenende" von Rolf von Sydow, Dagmar Dameks "Leben in Angst" (1996) und Mark Schlichters Krimi "Schimanski - Muttertag" (1998) waren entscheidende Projekte. Zu den maßgeblichen Produktionen zählen auch ihre Rollen in Margarethe von Trottas Komödie "Mit fünfzig küssen Männer anders" (1998), Ulrich Königs Beziehungskomödie "Frauen die Prosecco trinken" (1999), an der Seite von Gudrun Landgrebe in "Der Vamp im Schlafrock", in der Komödie "Die Meute der Erben" (2000) sowie in "Die Liebenden vom Alexanderplatz" (2001). 2000 sah man Eleonore Weisgerber - neben anderen Engagements - auch in der erfolgreichen Serie "Happy Birthday" und in dem Krimi "Tatort - Das letzte Rodeo".
Zu den Kinoproduktionen der vielseitigen Schauspielerin zählen unter anderem Claude Chabrols "Dr. M." (1988) und "Pilotinnen" (1995) von Christian Petzold. 2009 sah man Eleonore Weisgerber gleich dreimal auf der großen Leinwand in "Ninja Assassin", "Albert Schweitzer - Ein Leben für Afrika" und "Schwerkraft". 2011 gesellte sich ein weiterer Kinofilm in ihren Lebenslauf "Die Summe meiner einzelnen Teile".
In dem Geschichtsdrama "Nacht der Angst" (2015) gab sie eine Schwiegermutter, die perfekt dem Schubladendenken entsprach. Und auch in "Chaos-Queens - Für jede Lösung ein Problem" (2017) bediente sie das Bild, das manch eine genervte Tochter von ihrer anspruchsvollen (Über-)Mutter hat.
Ihr Gesangstalent - Stimmlage Alt - stellte Eleonore Weisgerber 1999 mit einem eigenen Chanson-Programm mit dem Titel "Aufstieg und Fall der femme fatale" unter Beweis.
Soziales Engagement
Auch jenseits von Bildschirm und Leinwand macht Eleonore Weisgerber von sich reden. 2007 gründete sie die Stiftung "inBalance Zentrum für bipolare Störungen Hamburg", die über manisch-depressive Erkrankungen aufklärt. Dazu Weisgerber: "Über zwei Millionen Menschen in Deutschland sind erkrankt, aber der Großteil der Bevölkerung hat noch nie davon gehört. Aufklärung ist dringend notwenig. Da die Krankheit meist am Ende der Pubertät ausbricht, sind, wenn sie erst 15 Jahre später diagnostiziert wird, viele Chancen für das Leben vertan: Ausbildung, Familie, Beziehungen. Und das ist meist nicht wieder gut zu machen." Weitere Infos finden Betroffene unter inBalance.
Weitere Filme mit Eleonore Weisgerber: "Ein Tag ist schöner als der andere" (1969), "Wir haben uns doch mal geliebt" (1982), "Frau Juliane Winkler" (1983), "Zerbrochene Brücken", "Zoning" (beide 1985), "Tatort - Pleitegeier" (1988), "Tatort - Keine Tricks, Herr Bülow" (1989), "Der Eindringling" (1990), "Tatort - Verspekuliert" (1992), "Rosamunde Pilcher - Karussell des Lebens" (1994), "Der Traum vom Lido" (1995), "Cuba Libre", "Stubbe und das Kind" (beide 1996), "Die Fremde in meiner Brust", "Schimanski - Geschwister" (beide 1998), "Rosamunde Pilcher: Rosen im Sturm" (1999), "Tatort - Verhängnisvolle Begierde" (2001), "Inspektor Rolle - Top oder Flop", "Marga Engel kocht vor Wut", "Inspektor Rolle - Staatsgeheimnis", "Liebe Schwester" (alle 2002), "Der Bulle von Tölz - Freier Fall", "Cappuccino zu dritt", "Inspektor Rolle: Tod eines Models" (alle 2003), "Unter weißen Segeln - Kompass der Liebe" (2004), "Inga Lindström: Mittsommerliebe", ""Pfarrer Braun - Adel vernichtet" (beide 2005), "Was das Herz befiehlt" (2006), "Von Müttern und Töchtern", "Der falsche Tod", "Ein starkes Team - Blutige Ernte" (alle 2007), "Im Gehege" (2008), "Killerjagd. Töte mich, wenn du kannst", "Vorzimmer zur Hölle", (beide 2009), "Katie Fforde - Eine Liebe in den Highlands", "Utta Danella - Eine Nonne zum Verlieben", "Morgen musst Du sterben" (alle 2010), "Vorzimmer zur Hölle - Streng geheim!", "Die geerbte Familie" (beide 2011), "Bloch - Der Fremde", "Ummah - Unter Freunden", "Teilhard" (alle 2012), "Vorzimmer zur Hölle III - Plötzlich Boss" (2013), "... und dann noch Paula" (2014), "Dimitrios Schulze", "Ich werde nicht schweigen" (beide 2016)
Außerdem hatte sie Gastrollen in TV-Serien und TV-Mehrteiler wie "Der Kommissar" (1972/74), "Ein Fall für zwei" (1985), "Soko 5113" (1987), "Der Alte" (1987 - 94), "Glückliche Reise", "Derrick" (1993 - 98), "Wolffs Revier" (1992/94), "Ein Mord für Quandt" (1995), "Die Geliebte", "Im Namen des Gesetzes", "Heimatgeschichten" (alle 1996), "Schlosshotel Orth" (1997), "Nikola" (1998), "Siska", "Die Cleveren" (1999), "SOKO Leipzig", "HeliCops - Einsatz über Berlin" (alle 2000), "Die Rosenheim-Cops" (2001), "Der letzte Zeuge" (2004), "Wilde Wellen - Nichts bleibt verborgen" (2010).
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