Die Figur des "Alexis Sorbas" (1964) war ihm auf den Leib geschrieben. Er verkörperte den unbändigen Griechen meisterlich und wurde dafür als bester Darsteller für einen Oscar nominiert, nachdem er für seine (Neben-)Rolle des Bruders des mexikanischen Volkshelden Zapata in Elia Kazans "Viva Zapata" bereits 1952 ausgezeichnet wurde.
Aufgewachsen in den USA kam der zwischenzeitliche Boxer und Taxifahrer 1936 zu seinem Bühnen- und Filmdebüt. Anthony Rudolph Oaxaca Quinn spielte bis Anfang der 50er Jahre meist in Nebenrollen den fremden Bösewicht oder blutrünstigen Indianer. 1943 drehte er den Western "Ritt zum Ox-Bow", 1947 "Sindbad, der Seefahrer". An diesem verhaltenen Karrierestart änderte auch die Heirat (1937) mit der Adoptivtochter von Regisseur Cecil B. DeMille nichts. So stand Quinn mit seinem anderen Bein noch auf der Bühne (Broadway-Debüt 1947) und kam als Stanley Kowalski in Kazans Tournee-Theater "Endstation Sehnsucht" zu Erfolgen. Sie beflügelten seine Filmkarriere.
1954 gelang ihm in Italien unter Federico Fellini als fahrender Straußengaukler Zampano in dem Filmklassiker "La Strada - Das Lied der Straße" ein umwerfender Erfolg neben der brillanten, 1994 verstorbenen Giulietta Masina. Für seine Darstellung des Malers Paul Gauguin in Vincente Minnellis "Vincent van Gogh - Ein Leben in Leidenschaft" (1956) wurde Quinn einmal mehr mit dem (Nebenrollen-)Oscar ausgezeichnet. Und an der Seite von Gina Lollobrigida kennen viele Zuschauer Quinn auch als buckligen "Der Glöckner von Notre-Dame" (1956). Als verblendeter Ehemann und Schaffarmer in "Wild ist der Wind" (1957) kam Quinn wieder für einen Oscar in Betracht.
Seinem Regiedebüt "König der Freibeuter" war 1958 wenig Erfolg beschieden. In dem Kriegsfilm "Die Kanonen von Navarone" (1960) spielte Quinn einen griechischen Offizier des Widerstandes, 1962 erhielt er die Titelrolle in dem Bibelfilm "Barabbas". Als hakennäsiger Araber überzeugte Quinn mit wehendem schwarzen Umhang hoch zu Pferd in dem Filmklassiker "Lawrence von Arabien" (1962). Nach "Alexis Sorbas" (1964) spielte Quinn noch mehrere Male den Griechen. So war er etwa 1977 in "Der große Grieche" als Tankerkönig Theo Tomassis - gemeint war Onassis - zu sehen.
Quinn war seit dieser Zeit häufiger in TV-Produktionen und in Historienfilmen zu finden. 1977 als Kaiphas in dem Bibelfilm "Jesus von Nazareth". 1981 als Beduinenführer "Omar Mukhtar - Löwe der Wüste". In einigen Hercules-Fantasyspektakeln spielte Quinn den Göttervater Zeus. Zu seinem 75. Geburtstag wünschte er sich die Hauptrolle in der Hemingway-Neuverfilmung "Der alte Mann und das Meer" (1989). Bereits 1973 waren seine Memoiren erschienen: "The Original Sin".
Im August 1997 machte Anthony Quinn mit der Scheidung von seiner zweiten Frau Jolanda von sich reden, mit der er 31 Jahre lang verheiratet gewesen war und drei erwachsene Kinder hat. Vor der Scheidungsrichterin wurde schmutzige Wäsche gewaschen. Der zu dieser Zeit 82-jährige untreue Hollywoodstar soll bei Auseinandersetzungen seine Ehefrau verprügelt haben. Quinns erste Ehe war 1964 nach 27 Jahren zerbrochen. Mit seiner neuen Liebe, Quinns Sekretärin Kathy Benvin, hatte Anthony Quinn zwei weitere Kinder. Zwei seiner Söhne - Duncan und Francesco - sind ebenfalls Schauspieler geworden.
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