Alex de la Iglesia

Alejandro de la Iglesia Mendoza
Lesermeinung
Geboren
04.12.1965 in Bilbao, Provinz Vizcaya, Spain
Alter
59 Jahre
Sternzeichen
Biografie
Internationale Aufmerksamkeit erregte Alex de la Iglesia erstmals 1993 mit seinem Sciencefictionfilm "Aktion Mutante", für den ihn der umstrittenen Kultregisseur Pedro Almodóvar engagierte, um sowohl Regie als auch Drehbuch zu übernehmen. Der Film behandelt eine futuristische Dystopie, in der eine militante Organisation aus Missgebildeten und Behinderten sich gegen die Schönen und Reichen auflehnen: Die Aufständischen entführen eine hübsche Industriellentochter und halten sie auf ihrem Planeten Axturias in Gewahrsam. Doch leider driftet der Film stark ins Groteske und Widerwärtige ab, indem de la Iglesia anscheinend versucht, möglichst viele abstoßende Szenen zu zeigen. Trotzdem wurde der Film mit drei Goyas ausgezeichnet, u.a. in der Kategorie beste Spezialeffekte. Zuvor übernahm de la Iglesia als Szenenbildner die Ausstattung bei Enrique Urbizus Goya prämierten Thriller "Todo por la pasta" (1991) und stieg somit als 26-Jähriger direkt nach seinem Studium der Philosophie ins Filmgeschäft ein.

Mit "El día de la bestia" konnte de la Iglesia 1995 seinen Erfolg von "Aktion Mutante" weiter ausbauen: Die Hauptrolle des baskischen Priesters Angel Berriartúa besetzte er wieder einmal mit dem spanischen Schauspieler Álex Angulo, der bereits in "Aktion Mutante" als siamesischer Zwilling Alex Abadie zu sehen war. Mit dem Oscar-prämierten Schauspieler Javier Bardem arbeitete de la Iglesia in seinem Actionfilm "Perdita Durango" (1997) zusammen. Als Romeo Dolorosa geht Bardem mit der Titelheldin alias Rosie Perez eine leidenschaftliche Beziehung ein. Doch bald ist das Paar als Outlaws auf der Flucht vor der Polizei, da sie ein junges Paar entführt haben. Dies ist bereits die zweite erfolgreiche Zusammenarbeit des Drehbuch-Gespanns Àlex de la Iglesia und Jorge Guerricaecheverría, die die beiden in den folgenden Jahren noch weiter ausbauten. In der schwarzen Komödie "Allein unter Nachbarn - La comunidad" (2000) führt er Carmen Maura auf kriminelle Abwege: Die Mittvierzigerin Julia findet in einer Wohnung die Leiche eines Mannes und erleichtert diesen kurzerhand um 300 Millionen Peseten. Das Geld aus der Wohnung des Toten zu schaffen ist jedoch ein schwieriges Unterfangen, weil die übrigen Nachbarn bereits Blut gerochen haben und zum Angriff übergehen. Álex de la Iglesia würzte seine schwarze Komödie mit rabenschwarzem Humor und teilweise heftigen satirischen Seitenhieben auf die Filmindustrie und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. 2001 als bester Film mit der Fotogramas de Plata. Bei der Komödie "Ein perfektes Verbrechen" (2004) ging de la Iglesia in Personalunion ans Werk und war sowohl für Regie, Drehbuch und die Produktion verantwortlich. In der schwarzen Kriminalkomödie bringt Top-Verkäufer Rafael seinen neuen Chef um, bevor dieser seiner Ankündigung, Rafael zu feuern, Taten folgen lassen kann. Doch kaum ein Mord bleibt ungesühnt und unbeobachtet und somit wird Rafael kurz darauf von seiner vernachlässigten Kollegin Lourdes erpresst. In dieser Komödie macht de la Iglesia seinem Ruf als Regisseur von skurrilen und grotesken Geschichten alle Ehre. Es entstand eine überdrehte Story, die mit Mord und Totschlag endet.

Weitere Filme und Serien von und mit Álex de la Iglesia: "Mama" (Kurzfilm 1988), "Mirindas asesinas" (Kurzfilm 1991), "Marbella antivicio" (Videospiel 1994), "Muertos de risa" (1999), "800 balas" (2002), "The Baby's Room" (2006), "Plutón B.R.B. Nero" (Serie), "The Oxford Murders" (beide 2008), "Spanish Movie" (2009), "Mad Circus - Eine Ballade von Liebe und Tod" (2010).

Foto: Magnolia Pictures

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