ZDF-Doku beleuchtet den "Magier und Wissenschaftler"

"Terra X: Nikola Tesla – Magier der Elektrizität": Ein Mann, der die Welt veränderte

07.07.2024, 07.36 Uhr
von Hans Czerny

Nikola Tesla revolutionierte die Welt durch die Erfindung des Wechselstrommotors. Die Terra X-Dokumentation von Martin Becker beleuchtet das Leben und die Errungenschaften des kroatischen Genies, der 280 Patente anmeldete und als Magier der Elektrizität in die Geschichte einging.

ZDF
Terra X: Nikola Tesla – Magier der Elektrizität
Doku • 07.07.2024 • 19:30 Uhr

Viele Ideen in einem Kopf

280 Patente, 112 davon allein in den USA, meldete der 1856 in einem kroatischen Dorf bei Zadar geborene Pfarrerssohn Nikola Tesla an, viele davon blieben Ideen. Doch dem genialen Ingenieur und Autodidakten, der an verschiedenen Universitäten von Graz bis Prag oder Budapest nur kurz studierte, verdankt die Welt die Entdeckung des Wechselstrommotors und das Faktum, dass heute Wechselstrom statt des von anderen einst bevorzugten Gleichstroms durch unsere Leitungen fließt. "Seine" Universitäten bedachten den 1,88 Meter großen und nur 64 Kilogramm wiegenden Erfinder und Fantasten mit immerhin zwölf Ehrendoktorwürden. Der "Terra X"-Film von Martin Becker zeichnet ein Porträt des genialen Elektroingenieurs.

Bei diesem Namen denkt man heute wohl nur noch an die nach ihm benannte Elektroauto-Firma von Elon Musk: Doch Tesla, im Titel dieser Doku als "Magier der Elektrizität" bezeichnet, war ein Genie, dessen man sich erinnern sollte. Er lebte stets auf großem Fuß, insbesondere nach seiner Auswanderung in die USA 1884, wo er sich zunächst seinem späteren gedanklichen Erzfeind Thomas Alva Edison, dem Erfinder der Glühbirne, anschloss, mit dem er sich aber wegen unterschiedlicher Auffassungen alsbald zerstritt. Gleiches widerfuhr dem zumeist auf Kredit für seine Patente in Hotels lebenden Erfinder auch mit Edisons Nachfolgern. Geldgeber zur Umsetzung seiner Patente brauchte Tesla immer wieder aufs Neue, er fand sie in Investoren wie dem berühmten Hotelbesitzer John Jacob Astor oder dem Bankier J.P. Morgan.

Magier und Wissenschaftler zugleich

Mit ihnen begründete Firmen gingen häufig pleite, weil sich Teslas große Ideen entweder aus Kostengründungen oder wegen Materialschwächen nicht umsetzen ließen. Eine seiner frühen Erfindungen war die Leuchtröhre, mit der er ohne Kabel Licht erzeugen konnte. Interkontinentale Funkübertragungen scheiterten, weil sein Konkurrent Guglielmo Marconi um wenige Tage schneller war oder bessere Investoren fand. Andererseits trat Tesla auch immer wieder tatsächlich als Magier und Experimentalphysiker auf, wenn er etwa sich selbst unter Starkstrom setzte und in Flammen aufging oder Räume in Sekundenschnelle taghell erleuchten ließ. Später standen aber auch seltsame U-Boote oder Hubschrauber auf seiner Tüftler-Agenda.

Ideen wie die Radioübertragung, das Fernsehen oder Mobiltelefone sind inzwischen längst verwirklicht, später schoss er allerdings übers Ziel hinaus. Tesla versuchte, Energien gewissermaßen aus dem Nichts zu zaubern und sah sich etwa Einstein weit überlegen. Einerseits hatte er einen fatalen Hang zur Metaphysik und wollte den Mensch als sonnenbetriebene Maschine erklären, er sah die Sonnenenergie aber auch als eine natürliche Energiequelle für die Menschheit voraus.

Esoteriker in aller Welt lieben Nikola Tesla bis heute, Ingenieure verehren ihn sowieso. Die Stärke eines Magnetfelds wird bis heute in Tesla-Einheiten bemessen. Tesla prägte unsere Welt, wie es nur wenige taten. Er verstarb am 7. Januar 1943 in New York

Terra X: Nikola Tesla – Magier der Elektrizität – So. 07.07. – ZDF: 19.30 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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