ARD-Thriller

Warum Noah Saavedra über soziale Gerechtigkeit spricht

10.04.2025, 08.38 Uhr

Noah Saavedra beeindruckt in der ARD-Thrillerserie "Das zweite Attentat". Im Interview äußert er sich zu seiner Rolle und den Vorteilen eines funktionierenden Sozialstaats.

Der gebürtige Wiener Noah Saavedra, ein Mann mit chilenischen Wurzeln, wurde einst am Jugendtheater entdeckt und begeistert seither mit seinem Talent. Jetzt verkörpert er die Hauptfigur einer neuen ARD-Polit-Thrillerserie: In "Das zweite Attentat" (Mittwoch, 9. April, 20.15 Uhr, Das Erste, bereits in der ARD-Mediathek) spielt er einen Fotografen in Athen, der nach dem Krebstod seiner Mutter von seiner Vergangenheit eingeholt wird. Die Serie greift einen realen politischen Skandal auf: Es geht um die umstrittenen Begründungen für den Zweiten Irakkrieg.

Der 34-jährige Schauspieler fühlt sich seinen Wurzeln tief verbunden. In einem Interview mit der Agentur teleschau, das anlässlich seiner Rolle in der neuen ARD-Serie geführt wurde, spricht er über mehr als nur seine schauspielerische Arbeit. Besonders eindrücklich wird das Gespräch, als der Schauspieler auf das Thema soziale Gerechtigkeit zu sprechen kommt. Die zunehmende Kluft zwischen Arm und Reich bewegt ihn, wie er betont: "Dass die Armen ständig ärmer und die Reichen immer reicher werden, ist für mich nicht hinnehmbar. Wir brauchen nicht noch mehr Milliardäre, sondern eine breitere Mittelschicht", erklärt er im Interview.

Ein Loblieb auf Europa

Gleichzeitig hebt Noah Saavedra hervor, wie sehr er die Vorzüge eines funktionierenden Sozialstaats schätzt: "Ich bin stolz darauf, in einem Sozialstaat groß geworden zu sein." In Europa würden "uns das Arbeiten und Studieren überall erleichtert. Der Sozialstaat greift unter die Arme, wenn's mal nicht so läuft. Ein Vorteil, den man nicht hoch genug einschätzen kann. Das ist etwas Wunderbares", so der Schauspieler.

Der Blick auf seine Familie in Chile hat ihm gezeigt, dass der Staat dort kaum Unterstützung leistet. Über die Familie sagt er: "Es ist eine schöne Sache, denn Familie heißt automatisch Zusammenhalt. Andererseits ist es natürlich ein Korsett, aus dem man schlecht ausscheren kann. Man kann seine Familie nicht hinter sich lassen. Selbst dann, wenn es eine schreckliche, dysfunktionale Familie wäre."

Paradox der Wählerstimmen

Für Noah Saavedra ist es unverständlich, dass populistische Parteien oft von jenen gewählt werden, die wirtschaftlich am meisten von einem funktionierenden Sozialstaat profitieren. "Wie großartig ist es, dass ich als Arbeiter oder jemand mit geringem Einkommen einfach einen Arzt aufsuchen kann, der mich behandelt? Dass ich Krankengeld, Rente oder Arbeitslosengeld bekomme, wenn ich meinen Job verliere?"


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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