"Solo-Sex – Von Menschen und Tieren, die masturbieren": Vorurteile und Myhten
Solo-Sex, oder Selbstbefriedigung, ist nicht nur ein gesellschaftliches Tabu-Thema, sondern soll auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Doch stimmt das? Die 3sat-Doku widmet sich dem Thema der Masturbation.
Große Unwissenheit über das Sexualleben
Fast alle tun es – keiner redet darüber: Das, was man heutzutage gerne Solo-Sex nennt, soll helfen, bessere Erotik mit dem Partner zu erlernen. Es helfe aber auch dabei, Stress abzubauen, hebe die Stimmung und mache überhaupt glücklich, so wird behauptet.
Trotz des immer noch vorherrschenden großen Unwissens über das Sexualleben der heterosexuellen Mehrheit dient Forschern die Ausschüttung von Glückshormonen wie Dopamin oder Serotonin als Beleg für den guten Zweck des Sex mit sich selbst. Rein physiologisch komme er der praktizierten Liebe mit dem Partner durchaus gleich. "Masturbation gilt heute als Teil einer gesunden psychosexuellen Entwicklung" heißt es in der 3sat-Wissensdoku (Erstausstrahlung: Januar 2024) von Denise Dismer.
Ein Tabu-Thema
Umso erstaunlicher, dass Solo-Sex in persönlichen Gesprächen kaum vorkommt, selbst Mediziner umgehen das Thema in der Praxis gerne. So wird auf keinem Gebiet so viel Seemannsgarn gesponnen wie auf diesem: Masturbieren könne gegen Blasenentzündungen helfen, genauso wie gegen Prostatakrebs, so heißt es. Andererseits schwört die amerikanische NoFap-Bewegung darauf, dass weniger Selbstbefriedigung ein größeres Selbstwertgefühl sowie emotionale Stabilität bei Männern erzeuge.
Dem gegenüber untersucht der Duisburger Sexualmediziner Johannes Fuß "mit experimentierfreudigen Testpersonen" im Labor die Qualität der Höhepunkte. Ja, auch so etwas gibt es in der Wissenschaft. Ob Masturbieren denn auch einen sinnvollen Beitrag für die Evolution geliefert hat, will indessen die Londoner Evolutionsbiologin Matilda Brindle eruieren.
Solo-Sex – Von Menschen und Tieren, die masturbieren – Do. 23.05. – 3sat: 20.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH