"Helen Dorn – Schwarzes Herz"

Grundlose Polizei-Schüsse auf Zivilisten?

09.03.2025, 09.00 Uhr
von Elisa Eberle

Im neuen ZDF-Krimi "Helen Dorn – Schwarzes Herz" wird ein Zivilist von einem Polizisten grundlos angeschossen. Helen Dorn wird auf den Fall angesetzt und entdeckt Verbindungen, die weit über den Vorfall hinausgehen. Der Krimi verspricht Spannung und überraschende Wendungen.

ZDF
Helen Dorn – Schwarzes Herz
Krimi • 08.03.2025 • 20:15 Uhr

Es erst einen Monat her, da bescherte "Helen Dorn – Mordsee" dem ZDF den Primetime-Sieg am Samstagabend: 6,1 Millionen Menschen verfolgten den Krimi um 20.15 Uhr (Gesamtmarktanteil: 23,9 Prozent). Mussten sich Fans bislang meist ein halbes Jahr bis zum nächsten Fall gedulden, legt das Zweite diesmal deutlich schneller nach: "Helen Dorn – Schwarzes Herz" erzählt von zunächst unbegründeten Schüssen eines Polizisten auf einen Zivilisten. Regie und Drehbuch liegen abermals bei Friedemann Fromm. In der ZDFmediathek ist der Film bereits ab Samstag, 1. März, abrufbar.

Die herbeigerufene Kriminalhauptkommissarin Helen Dorn (Anna Loos) scheint zunächst wenig Lust auf die Ermittlungen zu haben: "Warum ich?", fragt sie ihren Vorgesetzten Nedjo Kristic (Stipe Erceg). "Weil Sie keinerlei Kontakte innerhalb der Polizei haben und somit vollkommen unvoreingenommen sind", bringt er Dorns oftmals recht anstrengende Persönlichkeit auf den Punkt.

Frau des Opfers zeigt keine Gefühle

Bei dem Opfer handelt es sich um den erfolgreichen Wirtschaftsanwalt Jens Falkner (Stephan Schad). Gemeinsam mit seiner Frau Charlotte Falkner (Karoline Eichhorn) und ihrer Tochter Tanja Falkner (Lara Feith) fuhr er nachts auf einer Landstraße, als er von der Polizei gestoppt wurde. Nach den Schüssen wurde Jens Falkner operiert und ist noch nicht vernehmungsfähig. Gleiches gilt für die Tochter Tanja Falkner, die nach dem Vorfall einen psychischen Zusammenbruch erlitt.

Der beschuldigte Polizeibeamte Ralf Lenze (Henning Flüsloh) behauptet, ein Informant habe von einer großen Menge Drogen im Wagen der Falkners berichtet. Bei der Untersuchung habe er sich von Jens Falkner bedroht gefühlt und deshalb das Feuer eröffnet.

Charlotte Falkner nimmt das Schicksal ihres schwer verletzten Mannes erstaunlich gelassen: In ihrer Funktion als Life Coach spricht sie von einer "Aufgabe des Universums", die es nun zu meistern gelte. Ihr Verhalten wie auch die Tatsache, dass Lenze bis vor einem halben Jahr nebenbei für einen privaten Sicherheitsdienst arbeitete, machen Dorn skeptisch: Ausgerechnet auf einer Veranstaltung von Falkes "Ocean Spring Institute" wurde Lenze in seinem Nebenjob in eine Schlägerei verwickelt. Als Jens Falkner im Krankenhaus stirbt, spitzt sich die Lage schnell zu ...

Life Coaches mit skurrilen Ansichten

Wer große Probleme mit Themen wie Spiritualität und Esoterik hat, sollte um diesen 22. Film von "Helen Dorn" womöglich einen Bogen machen: "Wunder sind Angebote des Universums an unseren wachen Geist", heißt es gleich zum Auftakt des Films in einem Werbevideo des "Ocean Spring Institutes": "Wir glauben nicht an Wunder, wir entdecken sie. Und manchmal erschaffen wir sie." Karoline Eichhorn und ihrem Schauspielkollegen Fritz Karl, der Tanjas behandelnden Psychotherapeuten spielt, gehen Aussagen wie diese derlei souverän über die Lippen, dass es eine große Freude ist, dabei zuzusehen.

Nicht weniger absurd wird es, als Helen Dorn in einer der ersten Filmszenen über ihr fehlendes Duschgel klagt: "Weyer, wo ist mein Duschgel? Ey, ich reiß dir den Kopf ab", schreit sie, was Weyers (Tristan Seith) neue Freundin Ariane (Lea Willkowsky) zur Intervention zwingt: "Hast du mal über das ungewöhnlich hohe Gewaltpotenzial deiner Sprache nachgedacht?" Doch damit nicht genug: Als Coach und Mediatorin hält Ariane natürlich sogleich einen unaufgeforderten Vortrag über die "maskulin-dominant patriarchale Rolle" der Frau sowie den Schaden für die "weibliche Agenda".

Für die Zuschauerinnen und Zuschauer sind derlei Szenen in erster Linie recht unterhaltsam. Gleichzeitig stellt sich allerdings auch die Frage, wie lange Dorn die am Ende des vorangegangenen Films "Mordsee" neu eingegangene Wohngemeinschaft mit Weyer und ihrem Vater Richard Dorn (Ernst Stötzner) unter diesen Umständen wohl noch ertragen wird. Ein weiterer Film unter dem Arbeitstitel "Helen Dorn – Schuld und Sühne" ist bereits abgedreht. Zwei weitere Filme befinden sich derzeit in der Entwicklung.

Helen Dorn – Schwarzes Herz – Sa. 08.03. – ZDF: 20.15 Uhr

Du willst alle Sender live im Stream verfolgen? waipu.tv bietet alle top TV-Sender in HD, über 69 Pay-TV-Sender und mehr als 30.000 Filme, Serien und Shows auf Abruf. Jetzt abonnieren!*
*Die mit * gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Kommt über einen solchen Link ein Einkauf zustande, erhält prisma eine Provision. Für dich entstehen dabei keine Mehrkosten. Wo, wann und wie du ein Produkt kaufst, bleibt natürlich dir überlassen.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das könnte dich auch interessieren