Das hat Netflix, Apple TV+ und Co zu bieten

"Good Wife"-Nebenfigur startet in New York neu durch: Das sind die Streaming-Tipps der Woche

03.08.2024, 08.45 Uhr

WOW erzählt die Geschichte der aus "Good Wife" bekannten Anwältin Elsbeth Tascioni, Apple TV+ macht Matt Damon zu einem erfolglosen Tresorknacker: Welche Streaming-Highlights die kommende Woche noch bereithält, verrät die Übersicht.

Wie fühlt es sich an, wenn der einflussreiche Ehemann mit einem Sexskandal den Ruf seiner Familie schädigt, während man selbst als taffe Anwältin weiterhin den Lebensunterhalt für die Familie bestreiten muss? Diese Frage stand im Zentrum der 2009 in den USA gestarteten Serie "Good Wife" mit Julianna Margulies in der Hauptrolle. In Deutschland waren die insgesamt sieben Staffeln von 2010 bis 2017 unter anderem beim Pay-TV-Sender Fox zu sehen. Nach dem Spin-off "The Good Fight" (2017 bis 2022) über die aus der Mutterserie bekannte bankrotte Anwältin Diane Lockhart (Christine Baranski) rückt in dem neuen Ableger "Elsbeth" bei WOW nun eine weitere Nebenfigur in den Fokus. Was Netflix, Apple TV+ und Co. in den nächsten Tagen noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

"Elsbeth", WOW

Die unkonventionelle Elsbeth Tascioni (Carrie Preston, "True Blood") ist eine erfolgreiche Anwältin, die ihre Karriere in Chicago hinter sich lässt, um nach New York City zu ziehen. In der Stadt, die niemals schläft, will sie mit ihrer scharfen Wahrnehmung den Beamtinnen und Beamten des NYPD unter Führung von Captain Charles Wallace (Wendell Pierce, "The Wire") bei den Ermittlungen helfen. So auch in ihrem ersten Fall: Die Theaterstudentin Olivia Cherry wird tot in ihrem Apartment aufgefunden. Wurde die junge Frau vom Regisseur Alex Modarian (Stephen Moyer) ermordet?

Wie die vorangegangenen Serien "Good Wife" und "The Good Fight" wurde auch "Elsbeth" (zehn Episoden, ab 6. August, WOW) von Robert und Michelle King als Showrunner entwickelt. Für Hauptdarstellerin Carrie Preston ist es die erste Titelrolle in ihrer mehr als 30 Jahre währenden Karriere. Für ihre Darstellung der Elsbeth Tascioni wurde die inzwischen 57-Jährige bereits 2013 mit einem Emmy als beste Gastdarstellerin ausgezeichnet.

"Das erste, was Robert King vor 14 Jahren zu mir sagte, als sie mir diese Rolle anboten, war: 'Wir sehen sie als eine Art weiblichen Columbo'", beschreibt Preston ihre Figur in einem Interview mit dem US-Branchendienst "Variety": "Und hier sind wir nun, 14 Jahre später, und leihen uns im Grunde die Struktur von 'Columbo', um die Serie zu machen. Sie ist eine unkonventionelle Figur, so wie er es war, jemand, den die Leute nicht kommen sehen." In den USA feierte "Elsbeth" bereits im Februar Premiere und erreichte 94 Prozent positives Feedback auf der Bewertungsplattform "Rotten Tomatoes". Die Dreharbeiten zu einer zweiten Staffel haben bereits begonnen.

"The Instigators", Apple TV+

Amerika sitzt auf der Couch. Zumindest tut es Rory (Matt Damon), ein Prototyp des ehrlichen Durchschnittsbürgers. Er zweifelt an sich selbst, und man hat das Gefühl, dass er es stellvertretend für das ganze Land macht. In der ziemlich chaotischen Actionkomödie "The Instigators" (ab 9. August bei Apple TV+) ist ziemlich schnell, ziemlich klar, was schief läuft. Desillusionierte Mittelschicht, gierige Gangster, korrupte Politiker, nicht anerkannte Wahlen, windige Anwälte, schießwütige Cops ... – Das Drehbuch von Casey Affleck und Chuck MacLean gibt sich nicht die Mühe, irgendetwas zwischen den Zeilen zu verstecken. Das ist nicht verkehrt, denn der Film soll vor allem eins machen Spaß. Regisseur Doug Liman ("Mr. & Mrs. Smith") hält sich an diese Vorgabe.

Doch zurück zur Couch: Rory ist ein ehemaliger Marine, dem nichts geblieben ist außer Problemen mit sich selbst. Seine Frau hat ihn verlassen, seinem Sohn kann er nicht in die Augen schauen, und er braucht 32.480 Dollar. Also lässt sich Rory zusammen mit dem dauerbetrunkenen Ex-Knacki Cobby (Casey Affleck) auf einen Coup ein: Sie wollen den Schmiergeldtresor des Bürgermeisters (Ron Perlman) knacken. Das Unterfangen endet in einem chaotischen Katz-und-Maus-Spiel mit Polizei, Gangstern und Politikern. Weil sich aber seine Therapeutin (Hong Chau) als Geisel anheuern lässt, kann Rory immerhin an seiner Problembewältigung arbeiten.

Matt Damon und Casey Affleck spielen sich gegenseitig die Bälle zu, Hong Chau leistet mit aufreizender Ruhe Hochgeschwindigkteitstherapie für ein desillusioniertes Amerika, in dem sich in hochkarätig besetzten Nebenrollen (Ving Rhames, Alfred Molina, Michael Stuhlbarg) ziemlich viele merkwürdige Typen tummeln, die man aus den Nachrichten zu kennen glaubt.

"The Umbrella Academy – Staffel 4", Netflix

Ein letztes Mal die Apokalypse verhindern: Die großartige Netflix-Serie "The Umbrella Academy" schickt die Superhelden-Geschwister mit den vielen Komplexen auf ihre finale Mission. Ab 8. August muss sich die verkorkste Familie in der vierten und letzten Staffel wieder zusammenraufen: Diesmal allerdings ohne ihre gewohnten Superkräfte. Die hatten sich schließlich am Ende der dritten Staffel vor zwei Jahren in Rauch aufgelöst. Eigentlich wäre das nicht so schlimm, schließlich haben Luther (Tom Hooper), Diego (David Castañeda), Klaus (Robert Sheehan), Nummer fünf (Aidan Gallagher), Allison (Emmy Raver-Lampman) und Viktor (Elliot Page) ihre verkorkste Zeitlinie repariert. Sie könnten also ein Leben ohne Superkräfte genießen.

Allerdings ist die Welt nunmal wie sie ist: desolat und verkommen. Außerdem hat sich ihr Ziehvater Reginald Hargreeves (Colm Feore) zu einem Diktator aufgeschwungen und hängen geheimnisvolle Hüter Verschwörungstheorien nach. Und ja: Die Apokalypse gönnt sich einfach keine Pause. Anstatt sich in Ruhe selbst finden und voneinander erholen zu können, müssen die Umbrellas wieder miteinander klarkommen. Das Finale lässt noch einmal den Irrsinn hochleben, der die auf der gleichnamigen Comicreihe von "My Chemical Romance"-Sänger Gerard Way basierende Serie bislang auszeichnete. Neben der dysfunktionalen Familie steht der generelle Zustand der Welt im Mittelpunkt. Und der ist ziemlich bedauerlich.

"Harry Wild – Mörderjagd in Dublin", ZDFmediathek

Eigentlich könnte man ja meinen, dass die frühere Literaturprofessorin ihren Ruhestand genießen würde und endlich den von ihr geplanten Roman schreibt: Doch "Harry Wild" (Jane Seymour), die in Dublin ermittelnde titelgebende Hauptdarstellerin der irischen Krimiserie, liebt die Herausforderung des Schnüffelns und des Aufspürens von Verbrechern doch zu sehr. Weiterhin auch in den sechs neuen Folgen der dritten Staffel (ab 9. August, ZDFmediathek) an ihrer Seite: ihr Detektei-Partner Fergus (Rohan Nedd), der auch vor kniffligen Einsätzen – gelegentlich scharf am Rande von Recht und Gesetz – nicht zurückschreckt. In die Krimispannung mischt sich viel zupackender irischer Humor.

Im ersten neuen Fall geht es um den Tod des Leadsängers einer Boyband. Ein Fall, der viele Fragen aufwirft: Jamie (Adam Weafer) stirbt beim Sturz vom Dach eines Gebäudes – vor den Augen vieler überwiegend weiblichen Fans. Schnell geht die Polizei, darunter ärgerlicherweise Harrys Sohn Charlie (Kevin J. Ryan), von einem Suizid aus. Doch die Privatdetektive wollen das nicht so recht glauben. Zum einen war Jamies Freundin hochschwanger, zum anderen stand ein lukrativer Platten-Deal für ihn in Aussicht. Und dann gibt es noch ein Geheimnis, das eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war: Jamie plante, für seinen kranken Cousin Knochenmark zu spenden.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das könnte Sie auch interessieren