Oscarnominiertes Drama

"Der schlimmste Mensch der Welt": Romantische Komödie oder melancholisches Drama?

15.05.2024, 07.39 Uhr
von Jasmin Herzog

Julie (Renate Reinsve) sucht nach dem Richtigen in ihrem Leben, während sie mit existenziellen Fragen konfrontiert wird. 'Der schlimmste Mensch der Welt' ist eine melancholische Komödie über persönliche Krisen und trockenen Humor. Der letzte Teil von Joachim Triers Oslo-Trilogie ist nun erstmals im Free-TV zu sehen.

ARTE
"Der schlimmste Mensch der Welt"
Spielfilm • 15.05.2024 • 20:15 Uhr

In welche Richtung soll es gehen?

Julie (Renate Reinsve) ist intelligent, attraktiv und begehrt, mit knapp 30 aber immer noch nicht richtig im Berufsleben angekommen, und eine Familie kann sie auch nicht vorweisen. Ist das Glas nun halbvoll oder halbleer? Ganz leer, würde Julie wohl antworten. Sie ist jedenfalls wahnsinnig unzufrieden mit ihrem Leben und überzeugt, sie sei "Der schlimmste Mensch der Welt" (so der Titel, Regie: Joachim Trier). Die aus eigener Sicht nicht mehr ganz so junge Frau schiebt Frust, weil ihr einige Jahre älterer Freund Aksel (Anders Danielsen Lie) gerade richtig durchstartet als Comic-Zeichner, während sie weiter auf der Stelle tritt. Eines Abends begegnet ihr dann Eivind (Herbert Nordrum).

Nach einer gemeinsamen Nacht denkt sie, er sei der Richtige – mit diesem Mann will sie ganz neu anfangen! Oder vielleicht doch lieber nicht? Eine existenzielle persönliche Krise gepaart mit trockenem Witz und großer skandinavischer Filmkunst: Das und noch einiges mehr bietet die melancholische Komödie, die es nun bei ARTE erstmals im Free-TV zu sehen gibt.

Ein überraschender und lebensbejahender Abschluss 

Der Oscar-nominierte Film ist der dritte und letzte Teil von Triers Oslo-Trilogie. Die Filmreihe begann 2006 mit "Auf Anfang", einem emotionalen und spielerischen Porträt zweier befreundeter junger Autoren. Es folgte das Drama "Oslo, 31. August" aus dem Jahr 2011. Der letzte Teil, der 2021 in Cannes ausgezeichnet wurde, bildet einen überraschenden und lebensbejahenden Abschluss der Trilogie.

Der Film (Drehbuch: Eskil Vogt, Joachim Trier) zeichnet sich durch den innovativen Einsatz filmischer Mittel aus, darunter selbstreflexive Erzähltechniken, Animation und das bewusste Anhalten der Zeit. Diese Elemente verleihen dem Werk, das Züge einer romantischen Komödie trägt, eine einzigartige Note.

"Der schlimmste Mensch der Welt" – Mi. 15.05. – ARTE: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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