"37°"-Reportage über die geheimnisvolle Welt der Türsteher: Einblicke in die Nacht





Die "37°"-Reportage beleuchtet das Leben der Türsteher, die für die Sicherheit und Atmosphäre in Clubs sorgen. Sie sind oft missverstanden, doch ihr Job verlangt viel Feingefühl und Verantwortung.
Sie sieben aus, sie verwirklichen die These: "Wer reinkommt, ist drin". Manchmal können Besucher in der Schlange mehrere Stunden warten, um dann den Bescheid zu erhalten: "Heute nicht!" Die "37°"-Reportage "Türsteher – Die Mächtigen der Nacht" zeigt die andere Seite – die der Türsteher, die sich den Clubs und ihren Gästen in Mannheim und Köln verpflichtet fühlen. Sie wollen für eine besondere Atmosphäre sorgen und dafür, dass es friedlich zugeht innendrin.
So berühmt oder gar gefährlich wie der Türsteher (und Fotograf) Sven Marquardt im Berliner Berghain sind die Türsteher und Türsteherinnen, die Lotta Pommerien, Absolventin der Filmakademie Baden-Württemberg, hier porträtiert, nicht. Aber spannend sind die Protagonisten dieses Beitrags allemal. Clubtüren zu bewachen, ist für sie ein schönes Hobby oder ein erquicklicher Nebenberuf. Sie sind sich ihrer Verantwortung für die Location und dafür, dass es drin mit rechten Dingen zugeht, bewusst, "Macht" ist eher ein Fremdwort für sie.
Ist Türsteher gleich Türsteher?
Jan ist beispielsweise eher dem Segment Security zuzuordnen. Er betreut auch Konzerte und andere Großveranstaltungen. Hauptberuflich ist er bei der Stadt Heidelberg angestellt. Das Faible für den Job als Türsteher hat er schon früh bei den von Freunden veranstalteten Partys bekommen. Jetzt sorgt er einmal im Monat sogar gemeinsam mit seiner Ehefrau Rica im Club für die Sicherheit. Rica ist hauptberuflich pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte in einer Apotheke. Die Arbeit an der Türe ist für sie eine Art Hobby, für das sie aber trotzdem alles gibt.
Dass das Nachtleben durchaus anstrengend sein kann und sich daher die Frage ergibt: "Warum mache ich das?" muss auch Yannick in Köln erfahren. Der Pfleger im Hauptberuf steht dreimal wöchentlich an der Türe. Die ist für ihn schon zur Sucht geworden. Manchmal fährt er auch hin, wenn er gar nicht eingeteilt ist, um Kollegen zu treffen und andere Leute kennenzulernen. Während sich Jan und Rica die Frage nach dem Sinn Ihres Türsteher-Daseins stellen, ist es diesmal für Yannick bereits die letzte Nacht. Der Pfleger, der bald Vater wird, hängt dann den Nebenberuf an den Nagel.
Die "37°"-Reportage zeigt, dass Türsteher nicht unbedingt Quälgeister sind, die es genießen, andere in Angst und Schrecken zu versetzen, sondern dass sie für alle Beteiligten nur das Beste, vor allem Sicherheit, wollen. Doch der Mythos der "harten Türe" à la Berghain wird weiterleben. Als Abgewiesener befindet man sich schließlich in "bester Gesellschaft", von Britney Spears bis Elon Musk.
Ein schmaler Grat zwischen Diplomatie und Eskalation
Wer noch mehr über Türsteher und deren Metier wissen will, bekommt Nachschlag bei ZDFinfo. "Türsteher – Wächter der Nacht" heißt die zweiteilige Doku von Antje Diller-Wolff und Steven Melzer am 20.03.2025, um 20.15 Uhr, in der es um Clubs in Köln, Frankfurt, Berlin, Kaiserslautern und Geldern geht. In der ZDF-Mediathek ab 10.03. 2025. "Es ist ein schmaler Grat zwischen Kontrolle, Diplomatie und möglicher Eskalation. Viele sehen in Türstehern oft nur den muskulösen Spielverderber, der scheinbar willkürlich entscheidet", sagt Melzer zum Film. "Doch die Perspektive des Türstehers einzunehmen, seine persönliche Geschichte zu erzählen und zu zeigen, wie vielseitig und hart dieser Job wirklich sein kann, finde ich besonders interessant."
37°: Türsteher – Die Mächtigen der Nacht – Di. 04.03. – ZDF: 22.15 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH