Neue Ausgabe der ZDF-Reportage

"37° : Die Nummer auf meinem Arm – Albrecht Weinberg und seine Geschichte": Holocaust-Überlebender kämpft weiter gegen Rechtsradikalismus!

04.06.2024, 07.30 Uhr
von Hans Czerny

Albrecht Weinberg, geboren 1925, ist einer der letzten Holocaust-Überlebenden. Mit 99 Jahren besucht er Schulen, um seine Geschichte zu erzählen und gegen Antisemitismus zu kämpfen. Die 37°-Reportage zeigt seine beeindruckende Lebensgeschichte und seinen unermüdlichen Einsatz für die Erinnerung.

ZDF
37° : Die Nummer auf meinem Arm – Albrecht Weinberg und seine Geschichte
Doku • 04.06.2024 • 22:15 Uhr

Ein unermüdlicher Kämpfer

Albrecht Weinberg, Jahrgang 1925, ist einer der letzten Überlebenden des Holocaust. Auch mit 99 Jahren geht er noch auf Demos gegen Rechtsradikale und erzählt in Schulen sehr lebendig von seinen Erfahrungen als Jude in Ostfriesland, als die Freunde plötzlich keine mehr waren und die Familie später nach Auschwitz kam. Vater und Mutter wurden ermordet, insgesamt verlor die Familie 40 Angehörige. Er selbst überlebte wie durch ein Wunder, als Zwangsarbeiter in Auschwitz-Buchenwald. In der "37°"-Reportage "Die Nummer auf meinem Arm – Albrecht Weinberg und seine Geschichte" zeigt er noch immer mit Stolz die Häftlingsnummer 116927 auf seinem Unterarm. "Das ist mein Eisernes Kreuz, meine Ehre", so sagt er. "Damit die Erinnerung nicht verblasst wie die Nummer auf meinem Arm", so heißen seine Anfang 2024 erschienenen Erinnerungen, die er über seine Jugend und seine Familie, über das Aufkommen der Nazis, die Deportation und das Leben in Auschwitz schrieb.

Anders als die KZ-Nummer sind die Erinnerungen nicht verblasst. Albrecht Weinberg erzählt trotz seines hohen Alters sehr genau und lebendig. Die Erinnerungen weiterzugeben, das versprach er seiner Schwester Friedel, die überlebte, wie er, und die mit ihm nach der Befreiung aus dem KZ nach Amerika emigrierte, ein Bruder starb kurz nach dem Krieg. Friedel und Albrecht wollten Deutschland nie wiedersehen.

Albrecht Weinberg warnt: "Da ist was in der Luft"

Als Friedel schwer erkrankte, gingen sie auf Einladung von Bürgern aus ihrer ostfriesischen Heimat 2012 dann doch nach Deutschland zurück. Die Pflegerin Gerda Dänekas blieb nach dem Tod der Schwester bei ihm, sie leben in einer WG und kämpfen gemeinsam gegen das Vergessen. "Ein Wunder", sagt Albrecht. Erst vor Gerda konnte er sich öffnen und sein Leben erzählen.

"Macht den Mund auf. Lasst euch nicht einschüchtern", sagt er seinen heutigen Zuhörern. "Da ist was in der Luft", so warnt er angesichts neuerlicher antisemitischer Tendenzen. Sein junges Publikum hat keinerlei Berührungsängste ihm gegenüber, gerne werden Selfies mit ihm gemacht und viele Fragen gestellt. Die "37°"-Reportage von Güner Yasemin Balci und Jesco Denzel begleitet Gerda und Albrecht bei ihrer Aufklärungsarbeit, aber auch in ihrem ganz alltäglichen Leben.

37° : Die Nummer auf meinem Arm – Albrecht Weinberg und seine Geschichte – Di. 04.06. – ZDF: 22.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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