"Preis der Freiheit": Deutsche Geschichte hautnah erzählt
Das dreiteilige Ost-West-Drama "Preis der Freiheit" erzählt die Geschichte dreier Schwestern (dargestellt von Barbara Auer, Nadja Uhl und Nicolette Krebitz) kurz vor und nach dem Fall der Mauer
"Preis der Freiheit"
Dreiteiler: Montag, Dienstag, Mittwoch, 4., 5. und 6.11.,
jeweils 20.15 – 21.45 Uhr
ZDF
Da irrte die junge Nadja Uhl gewaltig: "Auf dem Ostberliner Fernsehturm stehend, sah ich als Kind die in der Sonne blinkenden Autos in Westberlin. Es war der Ort einer tiefen Sehnsucht, weil mir bewusst war, dass ich dort in meinem Leben nie hinkommen werde." Es kam alles anders: "Heute schaue ich beim Spiel in Barbara Auers oder Nicolette Krebitz' Augen und staune immer noch, dass wir uns in diesem Leben doch begegnen durften. Genau genommen bin ich darüber bis heute zutiefst gerührt."
"Preis der Freiheit" erzählt die Wendezeit vor 30 Jahren aus einer neuen Perspektive. Natürlich geht es um Geld und Gold, Häftlingsfreikäufe und Hausmüllexporte. Mittendrin in dieser deutsch-deutschen Zeitenwende versuchen drei Schwestern, das für sie Richtige zu tun. Unbeschadet geht aus dieser Umbruchzeit keine hervor. Durch die ungeheure Dynamik der friedlichen Revolution spitzen sich die Konflikte im Nu zu: Margot (Barbara Auer) beschafft in der Ostberliner Behörde "KoKo" Devisen für die wirtschaftlich angeschlagene DDR. Lotte (Nadja Uhl), eine alleinerziehende Mutter, beginnt das System zu hinterfragen, engagiert sich in der Umweltbewegung. Und die jüngste Schwester Silvia (Nicolette Krebitz) gilt als tot. Doch sie lebt mit neuer Identität im Westen, hat ihre Kinder in der DDR zurücklassen müssen. Weder Margot noch Lotte ahnen, wie unversöhnlich sie im Westen daran arbeitet, das DDR-Regime zu zerschlagen und ihre Kinder wieder für sich zu gewinnen.
Fast 30 Jahre später ist von der Sternstunde der deutschen Geschichte nur noch wenig übrig. Die Welt ist in Unordnung, die politischen Eliten ringen um ihre Glaubwürdigkeit. Das macht "Preis der Freiheit" aktuell und sehenswert. Nadja Uhl: "Alles schien bei den Dreharbeiten so real, so selbstverständlich, dass ich den Eindruck hatte, das ewige Spiel von Macht, Geld und Gier auf der einen und Liebe, Leben, Sehnen und Vergehen auf der anderen Seite ist vollkommen zeitlos."