ZDF-Doku

"Mysteriöse Kriminalfälle der DDR": So wurden Verbrechen vertuscht

von Rupert Sommer

Verbrechen wie Mord und Totschlag oder Betrug passten nicht ins Bild der DDR. Doch natürlich gab es sie auch im Arbeiter- und Bauernstaat. Eine ZDF-Doku zeigt, wie die Verbrechen von den Offiziellen vertuscht wurden.

ZDF
Mysteriöse Kriminalfälle der DDR
Dokumentation • 12.05.2020 • 20:15 Uhr

Es sind Verbrechen, die niemals das Licht einer breiten Öffentlichkeit erreichten – etwa jenes, als ein Stasi-Mitarbeiter zwei junge Männer erschoss und seine Vorgesetzten das als "Notwehr"-Handlung deklarierte. Oder der Fall eines Sowjet-Soldaten, der – trotz der offiziell zur Schau getragenen Völkerfreundschaft – mit zwei deutschen Jugendlichen in Konflikt geriet und sie erschoss. In der neuen ZDF-Dokumentation "Mysteriöse Kriminalfälle der DDR" von Steffi Lischke werden brisante Tatorte noch einmal nachgestellt. Die Autorin arbeitete sich tief in die Archive ein und versucht nach langen Jahren des Vertuschens und Verschweigens, doch noch hinter die Fassaden zu blicken.

Manche Verbrechen auf dem Boden der ehemaligen DDR wurden gegenüber der Öffentlichkeit vertuscht. Mord, Totschlag sowie Betrug und Raub passten nicht zum sozialistischen Menschenbild und zu einem Staat, der offiziell Moralfragen hoch hängte. In Wirklichkeit unterschieden sich die Kriminalitätsstatistiken in Ost und West kaum. Was jenseits des Eisernen Vorhang anders gehandhabt wurde, war die Ermittlungsarbeit. Dabei mischte sich oft die Staatssicherheit in die Arbeit der Polizei-Kriminaler ein. Ihr ging es nicht selten um Verschleierung. Wenn Täter bekannt wurden, gerieten oft auch deren Angehörige und Freunde ins Visier der Stasi.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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