ARD-Reportage "Fleisch essen mit gutem Gewissen?"
Auch wenn ihnen das Tierwohl am Herzen liegt, wollen viele Deutsche nicht komplett auf Fleisch verzichten. Eine ARD-Reportage begleitet Menschen, die vom Fleischkonsum leben, aber dennoch eine Ehrfurcht vor der Schöpfung im Blick behalten.
Der Fleischkonsum in Deutschland liegt seit nunmehr rund zwei Jahrzehnten bei etwas mehr als 60 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Zuletzt war er jedoch leicht gefallen. 2017 verzehrte jeder Deutsche 59,7 Kilogramm, wie es damals im "Agrarbusiness-Report" lautete. Gründe für diese Entwicklung sind unter anderem, dass viele Verbraucher beim Einkauf vermehrt auf Siegel achteten.
Dabei rückten Tierwohl-Labels verstärkt in den Fokus. Unter den Vorgaben, die Massentierhaltung zu ächten und Schweine, Hühner, Ziegen oder Rinder möglichst artgerecht zu halten, arbeiten etwa die Bäuerin Stephanie oder der Metzger Matthias Kürten. Der Film "Fleisch essen mit gutem Gewissen?" von Jens Niehuss und Marcel Martschoke stellt Menschen vor, die zwar vom Fleischkonsum leben, aber dennoch eine Ehrfurcht vor der Schöpfung im Blick behalten.
Der Kölner Kürten beispielsweise versteht sich als "mobiler" Metzger. Mit seinem Schlacht-Anhänger kommt er zu seinen Kunden auf den Hof. "Das Tier hat ein schönes Leben und stirbt dort, wo es aufgewachsen ist", sagt Kürten über seine Arbeit, die so gar nichts mit Massenschlachtungen zu tun hat. Kürten verarbeitet 90 Prozent eines Tieres zu Fleisch und Wurst. "Mit ist es wichtig, das Tier ganzheitlich zu verwerten", erklärt der Metzger.
Zu Martina und Matthias aus Hessen ist Kürten bislang nicht gefahren. Auch sie bringen die Tiere ihrer Herde nicht in ein Schlachthaus. Das erspart ihnen den Stress eines Transports. Wird eines ihrer Rinder getötet, passiert dies auf der Wiese beim Grasen per "Weideschuss".
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH