True-Crime-Faszination

"Ungerechte Verteilung von Armut und Reichtum": Nina Gummich über Gerechtigkeit

27.04.2025, 11.28 Uhr
Nina Gummich, Star der ZDF-Miniserie "Mord auf dem Inka-Pfad", teilt im Interview ihre Faszination für True Crime, den Preis der Gerechtigkeit und die wachsende soziale Ungleichheit.

Schauspielerin Nina Gummich ist Star der vierteiligen True Crime-Miniserie "Mord auf dem Inka-Pfad" (Mittwoch, 30. April, ZDF, oder bereits ab 19. April in der Mediathek). Sie übernimmt die Rolle der Ermittlerin in einem der kompliziertesten und faszinierendsten Kriminalfälle der deutschen Nachkriegsgeschichte: dem Mord an Ursula Glück-Tesler. Ein Fall, in dem laut gerichtlichem Urteil eine Frau ihrem Ehemann zum Opfer fiel. Doch welche Bedeutung hat True-Crime für Nina Gummich im privaten Leben? Und was denkt sie über den Preis der Gerechtigkeit? Diese Fragen beantwortet die Schauspielerin im Interview mit der Agentur teleschau.

Die 34-Jährige ist auch privat ein großer Fan des True-Crime-Genres. "Ich habe zum Beispiel regelmäßig den Michael Tsokos-Podcast gehört, der ja Leiter der Charité- Rechtsmedizin war. Manche Leute finden so was unangenehm, aber ich kann das tatsächlich zum Einschlafen hören" verrät Nina Gummich. Ihre Faszination für Kriminalfälle geht dabei weit über die Bildschirmrolle hinaus.

Suche nach Gerechtigkeit

Die Schauspielerin ist sich bewusst, wie viel Ressourcen und Aufwand in die Aufklärung eines Mordes fließen – ein Thema, das sie während des Drehs intensiv beschäftigte: "Über diesen Aspekt habe ich während der Dreharbeiten nachgedacht: wie viel Geld und Mühe in die Aufklärung eines Mordes gesteckt wird, der Gerechtigkeit wegen, die an anderen Stellen weit weniger ambitioniert vom Staat gesucht wird." Gummich hat sich schon damals für solche Themen interessiert, wie sie betont: "Solche Fragen haben mich schon früher als Schülerin im Ethik-Unterricht interessiert. Nach dem Motto: 'Welchen Bus sollte man retten, jenen mit den Alten oder den Jungen, den Lehrern oder sonst irgendwem?' Letztendlich bleibt diese Frage aber philosophischer und theoretischer Natur ..."

Doch nicht nur die ethischen Fragestellungen beschäftigen die Schauspielerin. Auch die zunehmende soziale Ungerechtigkeit mache ihr Sorge: "Ich lebe gerade in Hamburg, Wenn ich um den Jungfernstieg herum spazieren gehen, sehe ich unermesslichen Reichtum: Autos für 150.000 Euro, und neben dem Parkplatz liegt ein Obdachloser im Hauseingang." Die Schauspielerin macht deutlich: "Die offensichtlich ungerechte Verteilung von Armut und Reichtum sticht einem immer mehr ins Auge, auch bei uns in Deutschland."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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