13.02.2015 Musical

"Heiße Zeiten": Eine Hommage an die Frauen dieser Welt

Vier Damen im Hormonrausch: "Heiße Zeiten" gastiert in Leipzig.
Vier Damen im Hormonrausch: "Heiße Zeiten" gastiert in Leipzig. Fotoquelle: Oliver Fantitsch

Reife Girls im Flughafen. Sie warten auf ihren Flieger nach New York, der sich verspätet hat. Sie reden über Schlaflosigkeit, nächtliche Schweißausbrüche, Heißhungerattacken, Probleme mit erwachsenen Kindern, nervende Ehemänner, Sex und alte Eltern. Und lachen dabei über ein Thema, das sonst eher mit dem Mäntelchen des Schweigens bedeckt wird: die Wechseljahre – der vermeintliche Schrecken aller Frauen und Männer.

Ein im wahrsten Sinne des Wortes heißes Thema, das sich Regisseurin Gerburg Jahnke da vorgenommen hat. Jahnke (mittlerweile über 50 und seit 1994 dauerverlobt) ist übrigens die eine Hälfte der legendären Missfits. Seit der Trennung des Duos ist Jahnke hierzulande sehr erfolgreich alleine als Kabarettistin unterwegs.

Männer nur als One-Night-Stand

Die Damen im Stück? Da wäre die "Junge" (Anna Bolk), die mit 39 Jahren die biologische Uhr immer lauter ticken hört und endlich Mutter werden will. Die "Hausfrau" (Sabine Urig) wirkt irgendwie bieder, hat ihren Lebensmittelpunkt in ihrer nervenden Familie gefunden, ist verheiratet und kann selbst auf ihrer Urlaubsreise nur an die Brut zuhause denken. Mit anderen Problemen schlägt sich die 54-jährige Karrierefrau (Jutta Habicht) herum – sie hetzt von einem Termin zum nächsten und Männer kommen in ihrem Leben nur als One-Night-Stand vor. Bleibt noch die reich verheiratete "Vornehme" (Ines Martinez), bei der sich augenblicklich alles nur um einen Mann dreht: ihren Vater, der regelmäßig aus dem Seniorenheim ausbüchst.

Musikalisch begleitet wird das klimakterische Kleeblatt von der "Stewardessen"-Live-Band, die komplett aus Männern besteht. Bisher jedenfalls überzeugte die von Gerburg Jahnke inszenierte Revue sowohl Publikum als auch die Presse. Das Lob reicht vom klug inszenierten Klimakteriumskracher (Hamburger Abendblatt) bis hin zur kurzen und knappen Feststellung: "Spritzig und urkomisch" (Neue Züricher Zeitung).

Über 250.000 Zuschauer(innen)

Seit 2010 ist "Heiße Zeiten" unterwegs, mehr als 250.000 Zuschauer(innen) hat das Stück bis jetzt förmlich von den Sitzen gerissen. Und nun steht Leipzig auf dem Programm. Und auch hier lautet die Botschaft: 40 plus ist echt cool.

"Heiße Zeiten", vom 16. bis 22. Februar in der Oper Leipzig. Weitere Infos unter www.heisse-zeiten.com.