Leonardo DiCaprio wird 50 und das sind seine besten Filme

04.11.2024
von TB
Leonardo DiCaprio.
Leonardo DiCaprio.  Fotoquelle: picture alliance / NurPhoto | Image Press Agency

Es hätte nicht viel gefehlt und es gäbe heute keinen Top-Schauspieler namens Leonardo DiCaprio. Zum einen forderte ein Agent den Schauspieler einst dazu auf, seinen Namen in „Lenny Williams“ zu ändern. Zum anderen nahm DiCaprio zu Beginn seiner Karriere erfolglos an rund 100 Vorsprechen teil und war kurz davor, seine schauspielerischen Ambitionen aufzugeben, nachdem er 18 Monate ohne Engagement war. Doch sein Vater bestärkte ihn darin, durchzuhalten. Nach einigen Werbespots führte der Weg über das Fernsehen schließlich zum Kino.

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Mit einem der erfolgreichsten Kinofilme aller Zeiten stand Leonardo DiCaprio dann an seinem persönlichen Scheideweg. Denn nach der Verkörperung von Jack Dawson in „Titanic“ schien sein Weg als Mädchenschwarm und Teenie-Idol praktisch vorgezeichnet. Doch er entschied sich anders und unterminierte durch die Wahl seiner Rollen dieses Image. So entwickelte sich der am 11. November 1974 in Los Angeles geborene DiCaprio zu einem der vielseitigsten und besten Schauspieler seiner Generation. Das beweisen auch eindrucksvoll seine Top-Filme.

Die besten Filme von Leonardo DiCaprio

Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa (1993)

Leonardo DiCaprio war beim Dreh dieser von Lasse Hallström inszenierten Tragikomödie gerade einmal volljährig. Dennoch gelingt es ihm, in der Rolle von Arnie Grape niemandem Geringeren als Johnny Depp die Show zu stehlen. So spielt er den geistig zurückgebliebenen Jungen mit einem – nicht nur für sein Alter – beeindruckenden Feingefühl und vermeidet dabei jedes plumpe Overacting. Dass es der Film schafft, das Publikum auf eine emotionale Reise mitzunehmen, ist auch seinem intensiven Schauspiel zu verdanken. Als Lohn erhielt DiCaprio eine Oscar-Nominierung – es sollte nicht seine letzte bleiben.

Aviator (2004)

Nach dem internationalen Durchbruch mit „Titanic“ wirkte Leonardo DiCaprio in mehreren großen Produktionen mit. Besonders bemerkenswert ist aber seine schauspielerische Leistung in diesem Film. Denn in der Filmbiografie von Martin Scorsese lässt er den exzentrischen Milliardär Howard Hughes vor den Augen der Zuschauer lebendig werden. Dazu verbrachte DiCaprio nicht nur einige Zeit mit der von Hughes entdeckten Schauspielerin Jane Russell, sondern studierte auch das Verhalten eines Zwangsneurosepatienten. Für sein Schauspiel erhielt DiCaprio einen Golden Globe sowie eine weitere Nominierung für den „Academy Award“. Ab diesem Zeitpunkt sollte er in den folgenden Jahren stets einer der heißesten Oscar-Favoriten sein.

Blood Diamond (2006)

Der von Edward Zwick inszenierte aufklärerische Thriller um Blutdiamanten, Kindersoldaten und Waffenhandel hat Stärken und Schwächen. Einer seiner größten Pluspunkte ist aber sicherlich die schauspielerische Leistung von Leonardo DiCaprio. Denn der verleiht der Hauptfigur Danny Archer Tiefe und Glaubwürdigkeit. Dazu kreiert er durch sein Schauspiel überzeugend einen zwischen Menschlichkeit und Kriminalität hin- und hergerissenen Charakter. Für diese Leistung hagelte es förmlich Nominierungen für DiCaprio: „Academy Award“, „Golden Globe Award“, „Screen Actors Guild Award“ sowie „Satellite Award“. Doch Gewinner war stets Forest Whitaker für dessen Verkörperung des Diktators Idi Amin in „Der letzte König von Schottland – In den Fängen der Macht“.

Django Unchained (2012)

DiCaprios Rolle in dem Neo-Western von Quentin Tarantino ist zwar nicht besonders groß. Sie bleibt dennoch im Gedächtnis. Das liegt daran, wie DiCaprio den tyrannischen Plantagenbesitzer Calvin Candie anlegt. Der ist sowohl kultivierter Gentleman als auch rassistischer Bösewicht sowie gleichermaßen charmanter Gastgeber wie arroganter Sadist. Legendär ist eine Filmszene, in der DiCaprio versehentlich ein Trinkglas zerdrückt und blutend in seiner Rolle bleibt und ungerührt weiterspielt. Bei den Golden Globes gab es dann sowohl eine Nominierung für DiCaprio als auch für – dessen filmischen Antagonisten – Christoph Waltz. Letztlich setzte sich dabei der Österreicher durch.

The Wolf of Wall Street (2013)

Mit diesem biografischen Film über den Börsenmakler Jordan Belfort startete Leonardo DiCaprio einen weiteren Versuch, endlich einen Oscar zu gewinnen. Dabei zeigte er seine vielleicht beste schauspielerische Leistung. Der von ihm verkörperte Börsenstar ist anziehend und abstoßend zugleich. Trotz dessen Skrupellosigkeit und abscheulicher Verhaltensweisen gelingt es DiCaprio, mit seiner Darstellung des charismatischen und wortgewandten Kapitalismuspredigers beim Publikum eine gewisse Faszination für die Hauptfigur zu wecken. Bei den Oscar-Verleihungen – bei denen er dieses Mal als Darsteller und Produzent nominiert war – ging es DiCaprio dann aber wie vielen Anlegern des realen Jordan Belfort: Er ging leer aus.

The Revenant – Der Rückkehrer (2015)

Was muss ein fantastischer Schauspieler wie Leonardo DiCaprio noch machen, um endlich einen „Academy Award“ zu erhalten? Hugh Glass in diesem unter herausfordernden Bedingungen entstandenen Rache-Thriller von Alejandro González Iñárritu spielen! Leonardo DiCaprio macht die Qualen seiner Figur nicht nur durch sein körperliches Schauspiel hautnah erlebbar. Für höchstmögliche Authentizität aß der überzeugte Vegetarier auch rohe Bisonleber und lernte sowohl traditionelle Heilverfahren als auch zwei indianische Sprachen. Dafür gab es neben dem Oscar auch noch den Golden Globe.

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