Das sind die besten Filme von Regisseur Ridley Scott

04.11.2024
von TB
Ridley Scott.
Ridley Scott.  Fotoquelle: picture alliance / Jordan Strauss/Invision/AP

Was haben Alfred HitchcockStanley Kubrick und Ridley Scott gemeinsam? Sie gelten alle als Meister-Regisseure, konnten aber nicht einen einzigen „Oscar“ in der Königskategorie „Beste Regie“ gewinnen. Der 86-jährige Ridley Scott hat mit seinem Historienfilm „Gladiator 2“ aber immerhin noch eine Chance. Doch auch ohne diese Krönung sind sein Stil sowie sein filmisches Talent mehr als bemerkenswert.

Starke Frauen und packende Geschichten von Vergangenheit und Zukunft

Als studierter Grafikdesigner und ehemaliger Werbefilmer zeichnen sich seine Werke durch eine besondere visuelle Ästhetik und einen großen Detailreichtum aus. Dabei rückte der Brite bereits starke und komplexe Frauenfiguren in den Vordergrund, als das in Hollywood noch längst nicht en vogue war. Zudem feierte er in den verschiedensten Genres Erfolge. Alles das verdeutlicht auch die folgende Liste seiner besten Werke, die vielleicht um „Gladiator 2“ ergänzt werden muss, nachdem der Film bei uns am 14. November 2024 angelaufen ist.

Ridley Scott: Eine Übersicht seiner besten Filme

Blade Runner (1982)

Auf den ersten Blick kehrt Ridley Scott mit diesem Film zur Science-Fiction zurück. Allerdings hat die ziemlich freie Adaption eines Werks von Kultautor Philip K. Dick eine ganz andere Tonalität. Während der Film auf der Oberfläche von der Jagd auf menschenähnliche Androiden handelt, diskutiert er darunter ethische und philosophische Fragen – etwa, was (menschliches) Leben ausmacht. Überraschenderweise konnte der Film zunächst weder Kritiker noch Publikum überzeugen, gilt heute aber völlig zu Recht als Meisterstück. Der Einfluss der von Ridley Scott und Designer Syd Mead erdachten dystopischen Optik auf spätere Werke des Genres ist kaum zu überschätzen. Eine Besonderheit ist, dass mit der Kinofassung, dem Director’s Cut sowie dem sogenannten Final Cut gleich drei unterschiedliche Versionen des Films existieren.

Thelma & Louise (1991)

Spätestens mit diesem Roadmovie bewies Ridley Scott, dass er auch in der Lage ist, komplexe Charaktere zu kreieren und Systemkritik mit Komik zu verbinden. Im Mittelpunkt des oscarprämierten Drehbuchs von Callie Khouri stehen zwei ganz unterschiedliche Frauen auf der Flucht. Diese verkörpern Geena Davis und Susan Sarandon so eindrucksvoll, dass beide Oscarnominierungen in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ erhielten. Auch sonst ist das Ensemble mit Harvey KeitelMichael Madsen und Brad Pitt erstklassig. Für Ridley Scott gab es für den ungewöhnlichen Roadtrip immerhin seine erste Nominierung für den Regie-Oscar.

Gladiator (2000)

Dass er historische Stoffe überzeugend inszenieren kann, unterstrich Ridley Scott mit diesem Werk. Der Film besticht nicht nur durch eine aufwendige Ausstattung und eine eindrucksvolle Optik. Mit Maximus (Russell Crowe) bietet er auch einen tragischen Helden, der als Identifikationsfigur dient, sowie einen stark aufspielenden Joaquin Phoenix, der als vielschichtiger Antagonist agiert. Auch wenn sich das Drama einige historische Freiheiten nimmt, thematisiert es doch überzeugend zeitlose Fragen um Ehre, Gerechtigkeit, Opferbereitschaft und Rache. Mit fünf „Academy Awards“ avancierte Ridley Scotts Werk zum großen Gewinner der Oscarverleihung 2001. Für ihn selbst blieb es aber ein weiteres Mal bei der Nominierung als „Bester Regisseur“.

Black Hawk Down (2001)

Nach dem eher schwachen Film „Die Akte Jane“ war es kaum zu erwarten, dass Ridley Scott noch einmal im Bereich der Kriegs- bzw. Militärfilme für Furore sorgen könnte. Doch hier zeichnet er sehr eindringlich einen fehlgeschlagenen Einsatz von US-Spezialtruppen während des Bürgerkriegs in Somalia im Jahr 1993 nach. Dabei verzichtet Scott dieses Mal glücklicherweise auf Patriotismus und Überzeichnungen, sondern präsentiert einen dreckigen, schonungslosen sowie authentisch wirkenden Blick auf den Krieg. Bei den „Oscars“ erhielt der Film zwei Auszeichnungen. Für den Regisseur blieb es bei der fast schon obligatorischen Nominierung.

Der Marsianer – Rettet Mark Watney (2015)

Ridley Scott kehrt zwar mit diesem Film streng genommen zum Genre Science-Fiction zurück. Allerdings fühlt sich der Film jederzeit völlig plausibel und realistisch an – als ob wir uns nur wenige Jahre weiter in der Zukunft befinden würden. Er handelt von dem Astronauten Mark Watney, der auf einem unbewohnten Planeten eine besondere Herausforderung meistern muss. Ridley Scott kommt in der packend inszenierten Geschichte ohne pathetische Überhöhungen aus. Dabei glänzt Matt Damon oscarverdächtig in der Titelrolle. Trotz sieben Nominierungen erhielt die Zukunftsvision jedoch keinen einzigen „Academy Award“. Natürlich war auch Ridley Scott als Regisseur nominiert.

House of Gucci (2021)

Beginnend im Jahr 1970 folgt der Film den düsteren Geheimnissen und tödlichen Intrigen hinter den glamourösen Kulissen der berühmten Modedynastie. Im Mittelpunkt steht die vielschichtige Patrizia Reggiani (Lady Gaga), die Maurizio Gucci (Adam Driver) heiratet, einen der Erben des ikonischen Modehauses.

Alien: Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (1979)

Mit diesem Werk gelang es Ridley Scott, die Genres Action, Horror und Science-Fiction eindrucksvoll zu verbinden. Noch heute – immerhin 45 Jahre nach dem Erscheinen – besticht der Film durch eine dichte, unheimliche Atmosphäre sowie ansprechende Horroreffekte. An den Kinokassen konnte er fast das Zehnfache der Produktionskosten einspielen und avancierte zum Ausgangspunkt eines eigenen Franchise. Einen Oscar erhielt er jedoch lediglich in der Kategorie „Beste visuelle Effekte“. Ridley Scott gebührt die Ehre, mit der von Sigourney Weaver gespielten Ellen Ripley – gegen den Widerstand der Produzenten – eine der ersten Kino-Action-Heldinnen kreiert zu haben.