Cybermobbing-Krimi

Wilsberg kämpft gegen Lügen und Mobbing im Netz

10.08.2024, 06.14 Uhr
von Wilfried Geldner

Auch in der Wiederholung sehenswert: Auf dem Markt unterhalten sich Wilsberg und Ekki gerade übers Traummenü, als Ekki attackiert wird – der Steuerbeamte verschulde seine Insolvenz, wütet der Angreifer. Gleich darauf erscheint ein kompromittierendes Video im Netz. Wenig später gibt es einen Toten ...

ZDF
"Wilsberg – Alles Lüge"
Kriminalkomödie • 10.08.2024 • 20:15 Uhr

Privatdetektiv Wilsberg (Leonard Lansink) und sein Freund Ekki (Oliver Korittke) träumen auf dem Münsteraner Wochenmarkt gerade von einem besonderen Menü. Doch während das Duo sich über Champagner und Trüffel unterhält, geht ein Mann auf Ekki los, der behauptet, der Steuerbeamte sei schuld an seinem Untergang wegen seiner unbezahlten Steuerschulden. Ekki wehrt sich, im Streit geht ein Zeuge zu Boden – und das Ganze findet sich, wie heutzutage wohl üblich, gleich danach im Internet – nicht gerade zur Freude der Beteiligten.

Was beschaulich analog beginnt, weitet sich zu einer lawinenhaften Geschichte über Cybermobbing, Fake News und jede Menge alles umrahmende Verschwörungstheorien aus. Vor allem aber wird kurz darauf ein drogensüchtiger Fake-News-Schreiber ermordet – doch warum? Der Film "Wilsberg – Alles Lüge", der nun im ZDF wiederholt wird, will gewiss ein bisschen viel, aber wer die Krimi-Crew aus Münster kennt, der weiß: Sie besteht auch diese, ihre 69. Herausforderung mit Bravour. 7,55 Millionen Menschen sahen bei der Erstausstrahlung des Films im November 2020 zu.

Die Fake News aus der "Villa Veritas"

Im Internet wird hier Hass und Häme geschürt. Erst trifft es Ekki und seinen Widersacher, den verschuldeten Automechaniker namens Hartung (Johannes Zeiler). Aber es trifft eben auch eine Ärztin namens Dr. Lüders (Brigitte Zeh), die den Armen und Versehrten selbstlos wie Mutter Teresa hilft, im Netz aber beschuldigt wird, ihre Patienten als Versuchsobjekte zu missbrauchen. Die Verursacher des Cybermobbings sind allerdings schnell identifiziert – den Undercover-Talenten der Münsteraner Spürnasen sei Dank.

Wilsberg selbst gibt sich als Gärtner aus und dringt gleich in die edlen Räume der "Beiderbeke News" vor. Dort, in den grandiosen Altbau-Räumen der "Villa Veritas", also der "Villa Wahrheit", wird die "geschmierte Lügenpresse" diffamiert, schwirren aber auch die neuesten Nachrichten über die angeblich gefakte Mondlandung und die vermeintlich unwahre Klimaveränderung durchs Bild. Polizist Overbeck (Roland Jankowsky) wiederum entdeckt gänzlich unfreiwillig per Webcam für sich die Praktiken des Influencer-Wesens und tritt zuletzt triumphierend in Oliver Welkes "heute show" auf. Zuletzt muss sich der Internet-Trunkene allerdings von seiner Chefin Anna (Rita Russek) den schönen Kommentar gefallen lassen: "Ein Mensch, der Sie wirklich mag, ist mehr wert als 6.000 Likes!" Dass Rechtsanwältin Alex, wieder mal "pro bono", also für nix recherchiert, versteht sich beinahe schon von selbst. Ina Paule Klink ist hier noch in dieser Rolle zu sehen. Seit Anfang 2021 ist sie nicht mehr dabei.

Die Autoren Sönke Lars Neuwöhner und Natalia Geb führen diese Variation der mordlüsternen Typenkomödie in schnippischen Dialogen ihrer etwas blässlichen Auflösung zu, Hansjörg Thurns Regie hat den Internet-Plot flott und ohne falschen Tiefgang inszeniert. – Vier weitere Episoden der Reihe sind derzeit in Arbeit, Ausstrahlungstermine wurden noch nicht bekanntgegeben.

"Wilsberg – Alles Lüge" – Sa. 10.08. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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