Drama und Intrigen

Gerichtssaal mit Humor: Servus, Euer Ehren

04.10.2024, 07.17 Uhr
von Elisa Eberle

Thirza Zorniger tritt als Richterin auf Probe am Münchner Oberlandesgericht an. Trotz Prüfungsangst und skeptischem Vorgesetzten ermittelt sie eigenständig in einem schwierigen Fall und gibt spannende Einblicke in die Gerichtswelt.

ARD
Servus, Euer Ehren – Endlich Richterin
Fernsehfilm • 04.10.2024 • 20:15 Uhr

Es war gewissermaßen Glück im Unglück, dem Thirza Zorniger (Amelie Kiefer) ihre erste Stelle am Münchner Oberlandesgericht verdankt: Rein von den Noten her hätte es für die junge Frau schlecht ausgesehen. Die Prüfungsangst machte ihr stets zu schaffen. Ihr Professor Kaspar Epha (Helmfried von Lüttichau) schien jedoch mehr in der Studentin zu sehen und verschaffte ihr kurzerhand eine Stelle als Richterin auf Probe: "Servus, Euer Ehren – Endlich Richterin" (Regie: Katharina Woll, Buch: Carolin Otto) lautet folgerichtig der ein wenig alberne Titel des ARD Degeto Films.

Als Richterin auf Probe soll Thirza in erster Linie die Altfälle abarbeiten, zu denen ihr Mentor Epha alleine keine Zeit hat. Ihr erster Fall behandelt einen Motorbootunfall. Die Klägerin Sarah Heckler (Yulia Yanez Schmidt) verlor dabei ein Bein. Der Unfallverursacher Klaus Springer (Tillbert Strahl) wurde im vorangegangenen Strafprozess verurteilt. Im nun folgenden Zivilprozess soll es um die Summe der Entschädigungszahlung gehen. Die Sachlage ist hochkomplex, doch Thirza kommen Zweifel am Strafurteil und sie beschließt, gegen die Standesregeln auf eigene Faust zu ermitteln ...

Tolles Ensemble und spannender Einblick

"Servus, Euer Ehren – Endlich Richterin" ist ein gelugener Film, der einen guten Einblick in die Arbeit bei Gericht gibt. Das Ensemble ist durch und durch großartig besetzt: Amelie Kiefer verkörpert mit Thirza eine grundsympathische und aufopferungsvolle Protagonistin. Robert Palfrader glänzt als ihr selbstverliebter Schauspieler-Vater Carlos und Leo Reisinger, der Mitte August letztmalig in der ARD-Reihe "Toni, männlich, Hebamme" zu sehen war, ist als ihr spießiger Verlobter Herbert kaum wiederzuerkennen. Ältere Zuschauerinnen und Zuschauer dürfen sich außerdem über einen Auftritt von Wilfried Klaus ("SOKO München") als Opa Kargus freuen: Der 83-Jährige war zuletzt 2018 in "Frühling – Das verlorene Mädchen" im ZDF zu sehen.

Als Vorlage für "Servus, Euer Ehren" dienten Motive aus dem Roman "Justizpalast" (2017) von Petra Morsbach. Für das 480 Seiten umfassende Werk hatte die heute 68-Jährige neun Jahre lang am Münchner Landgericht recherchiert. Im Jahr seines Erscheinens wurde der Roman mit dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis der Stadt Braunschweig ausgezeichnet. Ob das Erste "Servus, Euer Ehren" als neue Reihe unter dem Markennamen "Freitag im Ersten" plant, ist bislang nicht bekannt. Denkbar wäre eine filmische Fortsetzung durchaus, zumal "Justizpalast" aus etlichen Anekdoten aus dem Leben und Wirken der fiktiven Richterin Thirza Zorniger besteht.

Servus, Euer Ehren – Endlich Richterin – Fr. 04.10. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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