ZDF-Doku thematisiert den Kampf um bezahlbaren Wohnraum
Der Immobilienmarkt in Deutschland ist völlig überhitzt, auch auf dem Land steigen die Mietpreise rasant. Hat der Staat versagt?
Es gibt wenige Graphen der Wirtschaftsbetrachtung, die über Jahre hinweg stets nach oben zeigen. Bedauerlicherweise trifft das auf die Entwicklung der Preise für das Wohnen in Deutschland zu. Der neue Beitrag "Markt Macht Mieten – der Kampf um bezahlbaren Wohnraum" aus der "WISO"-Dokumentationsreihe im ZDF nimmt den völlig überhitzten Markt für Wohnimmobilien unter die Lupe. Schon lange ist es für Geringverdiener oder Familien mit Kindern schwierig bis unmöglich, in Großstädten eine bezahlbare Bleibe zu finden. Nun verschärft sich auch noch, befördert durch Corona-bedingte Stadtflucht-Tendenzen, die Lage auf dem flachen Land.
Seit rund 15 Jahren steigen die Mieten in Deutschland. Und es kommt viel zu wenig bezahlbarer Wohnraum auf den Markt. Nach einer aktuellen Studie fehlen in 77 untersuchten deutschen Großstädten von Aachen bis Wuppertal mehr als 1,9 Millionen Wohnungen, die auch für Normalverdiener gut erschwinglich sind. Mittlerweile müssen viele Mieter in Großstädten bereits mehr als 30 Prozent ihres Nettoeinkommens für Mietkosten ausgeben. Doch auch auf dem Land ziehen die Preise an – gerade in Nähe der Ballungsräume.
In der Dokumentation kommt unter anderem der Architekturkritiker Gerhard Matzig zu Wort. Er beobachtet die dramatische Entwicklung der Mieten und der zögerlichen Ausweisung neuer Sozialwohnungen bereits seit Jahren. So verurteilt er nun eine "verfehlte Wohnraumpolitik" der Verantwortlichen und spricht sogar vom "Staatsversagen".
Markt Macht Mieten – der Kampf um bezahlbaren Wohnraum – Mo. 16.08. – ZDF: 19.25 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH