"Echtes Leben: Abschied vom geliebten Tier": Der Verlust eines tierischen Gefährten
Die ARD-Dokumentation 'Echtes Leben' von Brigitte Kornberger beleuchtet einfühlsam das Ende der Beziehung zwischen Mensch und Haustier. Die Reportage begleitet die ehemalige Rennrodlerin Susi Erdmann und die Expertin Nina Folle, die Menschen beim Abschied von ihren geliebten Tieren unterstützt. Ein filmisches Porträt über Trauer und den letzten gemeinsamen Weg.
Abschied vom tierischen Familienmitglied
Der Hund wird gemeinhin als Freund des Menschen bezeichnet. Die Augen kleiner Kinder leuchten, wenn sie von ihren Eltern zum Geburtstag Kaninchen, Hamster, Katze und Co. geschenkt bekommen. Viele Menschen sind auf ihre Haustiere fixiert, sprechen mit ihnen, füttern und pflegen sie. Denn Haustiere geben auch viel zurück: Sie trösten, und ihre Anwesenheit wirkt sich positiv auf den Hormonhaushalt und das Stresserleben ihrer Besitzer aus. Kein Wunder also, dass viele Menschen in tiefe Trauer fallen, wenn einer ihrer tierischen Lieblinge das Zeitliche segnet. So geht es auch Susi Erdmann. Die ehemalige Rennrodlerin muss Abschied nehmen von ihrem todkranken Kater Lomi, einem treuen Begleiter in schweren Zeiten. Brigitte Kornberger porträtiert in ihrem neuen Film aus der beliebten ARD-Reihe "Echtes Leben" anhand ihres Beispiels einfühlsam die Beziehung zwischen Mensch und Tier, vor allem aber erzählt sie vom Ende dieser Beziehung.
Eine große Rolle nimmt dabei Nina Folle ein, denn sie begleitet diesen für viele Menschen sehr emotionalen Prozess. Folle steht in der Reportage auch Erdmann zur Seite: "Für viele ist das Tier der absolute Lebensinhalt. Manchmal ist es für Menschen sogar schlimmer, ein geliebtes Tier zu verlieren als einen Mitmenschen, zu dem man wenig Kontakt hatte", spricht die Expertin aus Erfahrung. "Das traut sich aber kaum jemand zu sagen."
Ein Hospiz für Tiere
Als Krankenschwester war Nina Folle auf einer Intensivstation viele Jahre lang mit dem Tod konfrontiert. Obwohl sie mit dem Thema vertraut ist, war der plötzliche Verlust ihres Hundes Duke für Folle nicht einfach. Auf einmal fühlte sie sich selbst hilflos. Diese Erfahrung sei ausschlaggebend für ihren Berufswechsel gewesen, wie Folle im Film erklärt: Sie wollte andere Menschen beim Abschied von ihrem geliebten Tier begleiten. Inzwischen bildet sie sogar Menschen in Tierberufen zu Sterbe- und Abschiedsbegleitern aus.
Nina Folle nimmt ihren Beruf auch mit nach Hause, wie die Reportage zeigt: Auf ihrem Bauernhof in Unterfranken tummeln sich Pferde, Hunde, Katzen, Hühner, Enten und Schafe. Die "Villa Abendsonne" ist ein Hospiz und Lebenshof sowohl für alte, kranke und gehandicapte Tiere. Folle ermöglicht den Tieren einen angenehmen Lebensabend und würdevolles Abtreten. Der Film skizziert nicht nur den Alltag der Betreuerin, sondern taucht auch ein in die Gefühlswelt einer Frau, die sich jeden Tag aufs Neue mit dem Thema Verlust beschäftigt.
"Echtes Leben: Abschied vom geliebten Tier" – Mi. 24.07. – ARD: 23.35 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH