Bruckner 200

Geheimnisse des Genies: Anton Bruckner wie nie zuvor!

01.09.2024, 06.12 Uhr
von Hans Czerny

Anlässlich des 200. Geburtstags des österreichischen Komponisten Anton Bruckner zeigt der Regisseur Thomas Macho ein farbiges Porträt. Von Bruckners Anfängen im Stift St. Florian bis zu seinen letzten Tagen im Schloss Belvedere in Wien, beleuchten Marie König und Michael Dangl behutsam das Leben und Werk des Komponisten.

ARTE
Der Komponist Anton Bruckner – Das rätselhafte Genie
Doku

Anlässlich des 200. Geburtstags des österreichischen Komponisten Anton Bruckner zeichnet der Regisseur Thomas Macho ein ebenso farbiges wie populäres Porträt Anton Bruckners, der am 04. September 1824 in Ansfelden bei Linz als erstes von elf Kindern eines Dorfschullehrers und dessen Frau geboren wurde. Nur fünf der Kinder überlebten. Auf die frühe Begegnung mit dem Tod folgten Niederlagen des Komponisten, der als Orgelinterpret zunächst wie ein Rockstar gefeiert wurde, als Schöpfer seiner neun Sinfonien aber lange unverstanden blieb. Wirkliche Anerkennung fand Bruckner erst im 20. Jahrhundert.

Die Musikjournalistin Marie König und der Schauspieler und Autor Michael Dangl führen im Zwiegespräch auf behutsame Weise durch Bruckners Leben: vom Beginn im Stift St. Florian, wo Bruckner als Sängerknabe begann und wohin er zeitlebens zurückkehrte, bis hin zu den letzten Tagen im Schloss Belvedere in Wien, wo seine neunte und letzte Sinfonie unvollendet blieb.

Auch wenn das Reenactment erstklassiger Schauspieler von Martina Ebn bis Fritz Karl etwas unvermittelt erscheint, wirken die Einlassungen von Experten wie Franz Welse-Möst oder Christian Thielemann recht stimmig, ebenso wie die atmenden Passagen aus Bruckner-Sinfonien passend. "Der Anton hatte es faustdick hinter den Ohren!", behauptet Thielemann gleich zu Beginn und nimmt damit allem Unendlichkeitspathos und Jenseitsergriffenheit viel von ihrer überwältigenden Berechtigung.

Dass Bruckners stete Bewunderung junger Mädchen etwas zu kurz kommt, mag man schade finden, dass zeitgenössische Kritiker nicht zitiert werden, aber eher nicht. Ein betagter Zeitzeuge erinnert sich im Film 1974 an eine Szene auf dem Belvedere, als bei Bruckner ein Fußball im Fenster einschlug und der "dicke, kleine Mann" daraufhin aus dem Fenster drohte. Es ist nur eine von vielen Anekdoten, die einem hier den Mensch Bruckner im Künstler näherbringen.

Der Komponist Anton Bruckner – Das rätselhafte Genie – So. 01.09. – ARTE: 23.05 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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