"Wolfsland – Irrlichter": konventioneller Krimi mit spielfreudigen Kommissaren
Die Kommissare Viola Delbrück (Yvonne Catterfeld) und "Butsch" Schulz (Götz Schubert) werden im vierten "Wolfsland"-Krimi mit einem Familiendrama konfrontiert.
In sechs Filmen ermittelten die Görlitzer Kommissare Viola Delbrück (Yvonne Catterfeld) und "Butsch" Schulz (Götz Schubert) nun bereits im "Wolfsland", zwei weitere sind aktuell in Planung. Bis die allerdings ausgestrahlt werden, müssen sich die Fans mit Wiederholungen begnügen. So etwa mit dem vierten Teil der Krimireihe, der unter dem Titel "Irrlichter" zum ernsten Familiendrama geriet. Das Erste wiederholt den Film nun am Donnerstagabend.
Der 67-jährige Gastwirt Arnold Olmützer (Michael Kind), im Nebenberuf charismatischer Fremdenführer und Held der Damenwelt, wurde niedergeschlagen und in einem See ertränkt. Die Görlitzer Kommissare Viola Delbrück (Yvonne Catterfeld) und "Butsch" Schulz (Götz Schubert) nehmen sich des Falles an. Olmützer hinterließ Sohn Clemens (Sergej Moya), Schwiegertochter Katrin (Sarah Bauerett) und Köchin Gesine (Johanna Gastdorf), die Schwester seiner vor ein paar Jahren verstorbenen Frau. Und dann wäre da noch Bastian (Sascha Göpel), Olmützers älterer Sohn, der jedoch der Familie den Rücken kehrte. Die Ermittler tauchen in ein Familiengeflecht aus Täuschenden und Enttäuschten ein – und müssen zudem mit eigenen Dämonen kämpfen.
Das Geschehen erinnert eher an einem "Tatort" alter Schule denn an einen klassischen ARD-Donnerstagskrimi, in denen es normalerweise mehr um schöne Landschaften und kriminalistische Leichtigkeit geht. Doch selbst, wenn sich die Schauspieler alle Mühe geben – das Geheimnis, welches es in 90 Minuten aufzuklären gilt, könnten Fachzuseher des deutschen TV-Stangenkrimis eventuell schon ziemlich früh erraten.
Viel besser und vor allem eigenständiger als das durchschnittliche Krimirätsel ist in "Wolfsland" das Zusammenspiel der ermittelnden Yvonne Catterfeld und Götz Schubert. Als taffe, aber im Kern von ihrem stalkenden Ex-Ehemann traumatisierte Ermittlerin überzeugt Catterfeld auf der ganzen Linie. Auch Götz Schubert ist als unkonventioneller Outlaw-Ermittler in seinem Spiel zwischen Ironie und Verzweiflung wunderbar an- und aufgelegt. In jenen Szenen zwischen den beiden Ermittlern liegt der Reiz des Formats.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH