"Kolumbus und die wahren Entdecker Amerikas": Terra X auf Spurensuche
Christoph Kolumbus gilt als der Entdecker Amerikas. Doch dass er wirklich der Erste war, das bezweifeln Forscher schon lange. "Terra X" begibt sich auf Spurensuche.
Als der Entdecker Amerikas wird immer nur ein Name genannt: Christoph Kolumbus. Der italienische Seefahrer in Diensten Kastiliens betrat 1492 eine Insel der Bahamas. Er setzte damit seinen Fuß in die Neue Welt. Dass dies auch wirklich so geschah, zweifelt der Film von Gisela Graichen und Peter Prestel, der nun im Rahmen von "Terra X" im ZDF zu sehen ist, nicht an. Er stellt aber infrage, dass Kolumbus wirklich der Erste aus der "Alten Welt" gewesen wäre, der in der "Neuen" siedelte.
Als Start einer umfangreichen Recherche dienen die Aufzeichnungen von Kolumbus' Sohn Fernando. Wie es im Film heißt, soll dieser sein Leben lang alles über seinen berühmten Vater gesammelt haben. Viele seiner Originalschriften sind heute noch erhalten. Und aus diesen geht hervor, dass Kolumbus im August 1492 nicht einfach nur aus purer Entdeckungslust recht naiv einen Seeweg nach Indien finden wollte. Als er damals mit der Santa Maria als Flaggschiff bei Huelva ins offene Meer stach, kannte er sich bereits bestens mit den Gewalten des Wassers aus.
Denn Kolumbus hatte schon viele Entdeckungsreisen hinter sich. Eine seine frühen Fahrten führten ihn im Februar 1477 unter anderem zu dem sagenumwobenen Thule. Forscher gehen davon aus, dass es sich dabei um das heutige Island handelte. Dort soll Kolumbus auf die Aufzeichnungen des Wikingers Leif Eriksson gestoßen sein. Niederschriften belegen, dass Eriksson bereits 500 Jahre vor Kolumbus bei Neufundland amerikanischen Boden betreten haben soll. Eine erste Siedlung habe 50 Jahre lang bestanden.
Mit diesen Überlieferungen des wagemutigen Wikingers soll Kolumbus sich erst sicher geworden sein, dass man eben doch immer weiter in Richtung Westen fahren könne, ohne zu riskieren, am Rand der damaligen Welt herunterzufallen. Weitere Erzählungen, etwa von einem walisischen Prinzen namens Madoc oder über den afrikanischen König Abubakari II., sollen Kolumbus endgültig dazu motiviert haben, sich in sein Abenteuer zu stürzen. Auch diese waren schon in Amerika gewesen – hunderte Jahre vor dem bis heute gefeierten eigentlichen Entdecker.
Quelle: teleschau – der Mediendienst