Kaum noch ein Privatleben

Maria Furtwängler findet Mutterrolle ihrer „Tatort“-Figur grauenhaft

03.12.2014, 10.53 Uhr
Charlotte (Maria Furtwängler) mit Mutter Annemarie (Kathrin Ackermann, r.) und Sohn David (Neven Metekol) in "Der sanfte Tod".
Charlotte (Maria Furtwängler) mit Mutter Annemarie (Kathrin Ackermann, r.) und Sohn David (Neven Metekol) in "Der sanfte Tod".  Fotoquelle: NDR / Christine Schroeder

Nach zwei Jahren „Tatort“-Abstinenz kehrt  auf die Fernsehbildschirme der Krimi-Fans zurück. Im Interview spricht sie über den entgangenen Filmkuss mit Heino Ferch und verrät, warum sie im Leben andere Prioritäten setzt als Kommissarin Charlotte Lindholm.

Auf die Frage, warum sie so eine lange Pause gemacht habe, erklärt Maria Furtwängler in der Zeitschrift „Frau im Spiegel“, dass das Team und sie "dieses Mal etwas Humorvolles entwickeln" wollten. "Doch lange schien kein Stoff geeignet. Dann bekam ich das Drehbuch von Alexander Adolph. Ich war begeistert", sagt die 48-Jährige. Sie habe die Lust am "Tatort" neu entdeckt. "Die Figur der Charlotte Lindholm gehört zu meinem Leben. Ich möchte sie nicht missen."

"Ich bewundere Heino schon seit vielen Jahren"

Für "Der sanfte Tod" (Sonntag, 7.12., 20.15 Uhr, ARD) hat Furtwängler das erste Mal mit Heino Ferch zusammengearbeitet, der den Fleischfabrikanten Jan-Peter Landmann spielt. "Ich bewundere Heino schon seit vielen Jahren", erzählt sie. "Er ist ein herausragender Schauspieler. Ich habe ihn und seine Frau, die eine Spitzen-Vielseitigkeitsreiterin ist, getroffen, als ich für ,Die Flucht' meine Reitkünste verbessern musste. Außerdem habe ich Heino als großen Polospieler kennengelernt und nun endlich auch als Kollegen. Ich würde gern wieder mit ihm drehen."

Ob sie es schade fand, dass es nicht zum Filmkuss mit Heino Ferch kam? "Charlotte ist früh klar, dass Landmann Dreck am Stecken hat. Auch wenn sie es gern anders hätte, aber er hat nun mal keine weiße Weste. Also war es vom Drehbuch her nur logisch, dass sich zwischen uns keine stürmische Affäre entwickelt. Mehr als zu einer Umarmung kommt es nicht", sagt Maria Furtwängler. "Eigentlich schade. Heino ist ja ein sehr angenehmer Kollege. In erster Linie hat es aber Spaß gemacht, Charlottes unterschiedliche emotionale Welten – zwischen Zueinander-Hingezogen-Fühlen und Angewidertsein – zu spielen."

Kennt Maria Furtwängler dieses Gefühl auch privat? "Wer nicht? Wir Frauen kennen doch das Nebeneinander gegensätzlicher Gefühle", lautet die Antwort. "Wir sind doch fast schon alle mal auf einen Schuft hereingefallen. Auch ich habe als junge Frau diesen Selbstbetrug kennengelernt, wenn man sich zu einem Mann hingezogen fühlt und die schlechten Geschichten, die über ihn kursieren, nicht glauben will."

Maria Furtwängler setzt in ihrem Leben insgesamt andere Prioritäten als die Figur der Charlotte Lindholm. "Charlotte hat kaum noch ein Privatleben", erklärt Furtwängler. "Sie ist zwar Mutter eines Sohnes, doch ihre Mutter kümmert sich viel mehr um den Kleinen als Charlotte selbst. Das finde ich grauenhaft. Für mich wird mein Privatleben immer Vorrang haben. Familie steht an erster Stelle."


Quelle: ots

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