"Immun! Die Geschichte des Impfens": Emotion gegen Wissenschaft
Schon seit 225 Jahren treffen immer wieder Impf-Befürworter und -Gegner aufeinander. Die Ängste sind oftmals gleichgeblieben, wie eine ARD-Doku zeigt.
Es wird noch etliche Monate dauern, bis genügend Impfstoff im Lande ist, um breite Teile der deutschen Bevölkerung vor der potenziell tödlichen Covid-19-Infektion zu schützen. Doch schon lange vorher ist vor allem eine regelrechte Schlacht zwischen Impf-Skeptikern oder -Gegnern und Impf-Befürwortern entflammt. Die neue ARD-Dokumentation "Geschichte im Ersten: Immun! Die Geschichte des Impfens", möchte ihren Beitrag dazu leisten, die teilweise übertrieben leidenschaftliche öffentliche Diskussion wieder etwas zu beruhigen. Aufklärung ist das Gebot der Zeit. Filmemacher Marco Giacopuzzi hat dazu kompetente Experten gesprochen und viel spannendes Archivmaterial ans Tageslicht geholt.
Er kann in seinem Film Höhepunkte und Rückschläge in der Geschichte des Impfens von den Anfängen bis heute aufzeigen. Schon vor 225 Jahren, als erstmalig ein Wirkstoff gegen Pocken zum Einsatz kam, waren – wie heute – nicht nur die Hoffnungen enorm hoch angesetzt. Auch die Emotionen überschlugen sich. Gegner der Pocken-Impfung machten damals mit dem vermeintlichen Drohszenario Stimmung, dass der in Wirklichkeit heilsame Piks den Menschen zum Tier machen würde. Begründung: Das Serum wurde aus Kuhpocken gewonnen.
Nicht immer sehr rationale Argumente gegen das Impfen sorgen auch heute oft für Probleme und für Entsetzen bei den Wissenschaftlern: So brechen etwa auch heute noch die eigentlich längst eingedämmten Masern immer wieder vorrangig an Waldorfschulen sowie in streng orthodox-jüdischen Kreisen aus. Dort gibt es besonders viele Impfgegner.
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH