ARTE-Doku

"Heinrich VIII.": die frühen Jahre eines Wüstlings

von Elisa Eberle

Er ließ zwei Ehefrauen enthaupten und gilt als einer der gefürchtetsten Herrscher in Europas Geschichte. Wie konnte aus Heinrich VIII. ein derartiger Wüstling werden? Eine ARTE-Doku gibt Antworten.

ARTE
Heinrich VIII.
Dokumentation • 06.02.2021 • 20:15 Uhr

Er gilt als einer der berühmtesten und gleichzeitig auch gefürchtetsten Herrscher von England: König Heinrich VIII. von Tudor war zeit seines Lebens nicht gerade als liebender Ehemann und Vater bekannt. Sechs Frauen hatte der Monarch während seiner Regentschaft von 1509 bis 1547 geehelicht. Zwei wurden von ihm geschieden, zwei enthauptet und eine starb im Kindbett. Lediglich seine letzte Ehefrau, Catherine Parr, hat ihren grausamen Gatten knapp überlebt.

Doch wie konnte aus einem vernachlässigten royalen Zweitgeborenen ein derartiger Wüstling werden? Warum unterscheidet er sich so gravierend von seinem Vater, dem sparsamen König Heinrich VII. von Tudor? Und weshalb saßen die Tudors überhaupt zu dem damaligen Zeitpunkt auf dem englischen Thron und nicht, wie in den Jahren zuvor, die Nachfahren des Hauses York? In der ARTE-Doku "Heinrich VIII." gehen die britische Historikerin Dr. Tracy Borman und weitere Wissenschaftler all diesen Fragen auf den Grund.

Der 50-minütige Film mit dem Untertitel "Der junge Prinz" behandelt dabei vor allem auf die ersten Jahre im Leben Heinrichs VIII.: 1491 wurde er als zweiter Sohn des damals herrschenden Monarchen Heinrich VII. von Tudor und dessen Ehefrau Elizabeth von York geboren. Sein fünf Jahre älterer Bruder Arthur bekam als deklarierter Thronfolger die volle Aufmerksamkeit des Vaters geschenkt. Der junge Prinz Heinrich hingegen wurde von seiner Mutter und deren Halbbruder Arthur von Plantagenet zum Kleriker erzogen.

Erst als Arthur 1502 überraschend stirbt, rückt Heinrich in den Fokus seines Vaters. Als neuer Thronfolger soll er den Fortbestand der zweifelhaften Tudor-Dynastie sichern. Doch bis es so weit ist, wird der junge Prinz von den Männern am Hof auf Schritt und Tritt überwacht und mit für ihn langweiligen Vorbereitungen auf seine spätere Position gequält. Dass deren Einfluss auf die spätere Monarchie Heinrichs VIII. häufig unterschätzt wird, wird in dem Film von Henry Scott nun besonders deutlich.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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