Doku "Brot und Spiele"

Bei den Sport-Helden der Antike fuhr der Tod stets mit

von Andreas Schöttl

Sagenhafte Millionengagen kassieren die Sport-Superstars heutzutage. Das aber ist längst keine Entwicklung der Moderne mit ihren ausgefeilten Marketingstrategien oder kaum mehr zu überblickenden TV-Verträgen. Bereits im alten Rom gab es die absoluten Sportstars. Auch sie wurden immens gut bezahlt. Ihr Job: nicht etwa Fußballer, sondern Wagenlenker.

ARTE
Brot und Spiele
Dokumentation • 02.02.2019 • 20:15 Uhr

Allerdings war die damalige Herausforderung in einem Streitwagen hinter einem Gespann von vier Pferden ungleich gefährlicher. Ständig gab es furchtbare Verletzungen. Brach sich ein Wagenlenker bei einem Unfall im mit 150.000 Zuschauern prall gefüllten Circus Maximus nur ein Bein, war er mit dieser kleinen Verletzung noch gut bedient. Zahlreiche Fahrer überlebten ihre Bemühungen, vier wilde Pferde um eine Steilkurve von 180 Grad zu lenken, nicht.

Am Beispiel des wohl erfolgreichsten Wagenlenkers, Scorpus (68 bis 95 n. Chr.), zeichnet die aufwendig produzierte britische Dokumentation "Brot und Spiele" von Regisseur Jens Monath die gesellschaftliche, kulturelle und politische Tragweite des größten Spektakels der antiken Welt nach. Ein echtes TV-Spektakel!

Mehr als 2.000 Rennen soll jener Scorpus gewonnen haben. Der ehemalige Sklave erreichte damit nicht nur Ruhm. Sein sportlicher Erfolg unter den Augen von Kaiser Domitian (51 bis 96 n. Chr.) brachte ihm auch die Freiheit. Allerdings sollte Scorpus von dieser nicht viel haben. Er starb nach rund 5.000 Rennen insgesamt im Sand der Rennbahn. Einer der größten Sportstars der Antike wurde nur 27 Jahre alt.

Im Anschluss an die Dokumentation bleibt ARTE im alten Rom. Ab 21.45 Uhr wechselt der Kulturkanal lediglich vom Circus Maximus in eine weitere legendäre Spielstätte. Der Sender wiederholt die Doku "Wo Löwen Aufzug fahren: Das Kolosseum in Rom". Darin ist zu sehen, wie die technischen Anlagen des imposanten Bauwerk einen Vorreiter der heutigen Show-Industrie machten.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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