Reisen an die Nord- und Ostseeküste stehen auch in diesem Jahr hoch im Kurs bei den Deutschen. Was Urlauber in Corona-Zeiten wissen müssen.
Mit eben die Koffer packen und mit Kind und Kegel an die See – gerade im Sommer ist die deutsche Küste das Ausflugsziel Nummer eins. Trotz Corona-Pandemie steht auch in diesem Jahr dem Urlaub an Nord- und Ostsee nichts im Weg. Solange man sich bei der Buchung und vor der Anreise genügend informiert.
Belegungsgrenzen von Hotels sowie Ferienanlagen wurden mittlerweile wieder angehoben, sodass mehr Gäste erlaubt sind. Trotzdem gelten weiterhin besondere Hygienemaßnahmen. Reisende müssen sich darauf einstellen, dass es keine Büfetts in Hotels gibt, der Mund-Nasenschutz in Museen oder Freizeiteinrichtungen gefordert wird und es teilweise zu erhöhten Wartezeiten kommen kann.
Auch das Thema Abstand spielt beim Strandurlaub eine Rolle. Dabei gehen die einzelnen Regionen jedoch teils sehr unterschiedliche Wege. In der niedersächsischen Gemeinde Butjadingen warten beispielsweise 25 Quadratmeter große, mit Kreide abgegrenzte Parzellen auf die Strandbesucher. Wenn sich ein Strandkorb in der Parzelle befindet, ist der nächste zehn Meter entfernt. Auch im beliebten Ferienort Norddeich gelten ähnliche Regeln. Zwischen den Strandkörben muss ein Sicherheitsabstand von fünf Metern eingehalten werden. Die Körbe dürfen nicht versetzt und müssen beim Verlassen vom Gast desinfiziert werden.
Die Lübecker Bucht mit den Badeorten Timmendorfer Strand, Scharbeutz und Sierksdorf geht hingegen etwas anders vor. Während es an breiten Stränden mit ohnehin viel Platz oder an weitläufigen Naturstränden kaum Kapazitätsprobleme gibt, sollen mögliche Knotenpunkte mittels eines Strandtickets entzerrt werden. Auf einer zentralen Website soll bis September jeweils für den nächsten Tag einsehbar sein, wie viele freie Kapazitäten und damit kostenlose Tagestickets noch zur Verfügung stehen. „Was sich zunächst nach einer Begrenzung anhören mag, ist jedoch auch ein Mehrgewinn für die Personen vor Ort“, sagt André Rosinski, Vorstand der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht. "Einer Überfüllung der Strände, die das Einhalten der verordneten Abstände schwierig gestalten könnte, soll hiermit entgegengewirkt werden, und es sichert mehr Raum für diejenigen, die am Strand sind."
Da sich die Situation jederzeit ändern kann und es zum Teil lokale Unterschiede bei den Regelungen gibt, hat das Land Schleswig-Holstein zur Beantwortung aller Fragen zum Thema "Reisen und Corona in Schleswig-Holstein" ein Corona-Postfach eingerichtet. Wer keine Antwort auf seine Fragen auf der Seite des Wirtschaftsministeriums findet, kann eine Mail an corona@lr.landsh.de schicken.
Gerade zu Ferienzeiten kann es in den Küstenorten voller werden. "Das gilt übrigens auch für die Herbstferien, für die die Nachfrage nach Küsten-Urlaub ebenfalls bereits anzieht", sagt Inga Schwer, Sprecherin der DER Touristik Central Europe GmbH. Sie empfiehlt daher: "Auch ein Blick in die 'zweite Reihe', auf die Urlaubsorte abseits der klassischen Hotspots, kann bei der Suche nach freien Zimmern hilfreich sein. Auf diese Weise lassen sich auch neue attraktive Urlaubsziele entdecken."
Wer außerhalb von Deutschland Urlaub machen möchte, reist offenbar besonders gern in den Süden. "Spanien, Österreich, Italien, Portugal, Griechenland und Kroatien nehmen wir wieder in unsere Programme auf. Wir sehen diese Länder schnell wieder im Kommen", sagt Tim Dunker. Für den Geschäftsführer der Berge & Meer Touristik GmbH ist vor allem die Balkanregion ein Geheimtipp. "Sie ist toll für einen Badeurlaub und selbst für Freunde von Rundreisen gut geeignet."
Damit der Urlauber sich wohlfühlen kann, seien entsprechende Sicherheits- und Gesundheitskonzepte vorgegeben worden. "Sie reichen vom Mindestabstand bei den Tischen im Restaurant über die Reduzierung der Büffets bis hin zu entsprechenden Trainings für die Mitarbeiter der unterschiedlichen Dienstleister und vor allem der Hotels, damit vor Ort alles verlässlich läuft", so Dunker.