Bei einem ärztlich nachgewiesenen Mangel an Vitamin D ist die Nahrungsergänzung von Vitamin D3 in Form von Tropfen eine komfortable Möglichkeit der Einnahme. Hinzukommt, dass natürliches, flüssiges D3 auf Basis von Öl am besten vom Körper aufgenommen werden kann. Denn Vitamin D gehört zu den fettlöslichen Vitaminen. Das bedeutet, dass es als Transportmedium Fett braucht, damit der Körper es überhaupt nutzen kann. Vitamin D3 ist die wichtigste und bekannteste Form von Vitamin D. Sein medizinischer Fachbegriff lautet Cholecalciferol.
Dem Robert Koch-Institut zufolge erreichen 91 Prozent der Frauen und 82 Prozent der Männer nicht den empfohlenen Vitamin-D-Spiegel im Blut. Um einem Vitamin-D-Mangel vorzubeugen, kann Kleinkindern eine Dosis von ein bis zwei Tropfen täglich verabreicht werden. Für Kinder und Jugendliche von drei bis 18 Jahren werden ein bis drei Tropfen pro Tag empfohlen. Bis einem Alter von 70 Jahren können ein bis vier Tropfen pro Tag eingenommen werden. Für Erwachsene nennt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine tolerierbare Obergrenze von 100 µg / Tag für Vitamin D3. Für Kinder gilt 50 µg / Tag als Höchstaufnahme. Um eine Überdosierung zu vermeiden, sollte in jedem Fall ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Eine Therapie mit Vitamin D3 als Nahrungsergänzungsmittel stärkt Studien zufolge das unspezifische Abwehrsystem und senkt die Zahl an Atemwegsinfektionen von Asthma-Patienten. Vitamin D wirkt nicht nur entzündungshemmend – und bekanntlich auch stabilisierend auf die Knochen – sondern reguliert auch unser Immunsystem. Daher sollten Asthma-Patienten im Frühling und Sommer gezielt ihre Vitamin-D-Speicher für den Winter auffüllen. Denn ein normaler Vitamin-D3-Spiegel reduziert nachweislich die Zahl schwerer Asthma-Anfälle und Infektionen. Bei Asthma-Patienten konnten Forscher deutlich häufiger einen zeitgleich vorliegenden Vitamin-D-Mangel nachweisen als bei gesunden Menschen. Wird Asthma-Patienten ein Vitamin-D-Präparat verordnet, kann die Gabe von Kortison gesenkt werden. Es ist wissenschaftlich darüber hinaus bewiesen, dass eine gute Versorgung mit Vitamin D für den Stoffwechsel der Knochen eine wichtige Rolle spielt: für die Stabilität der Knochensubstanz und um Osteoporose vorzubeugen. Darüber hinaus beeinflusst Vitamin D aber auch noch andere Körpersysteme, und dies ist beispielsweise für Brustkrebs entscheidend.
Ob ein Mangel mit bestimmten Erkrankungen zusammenhängt wie beispielsweise Herzkreislauferkrankungen, Diabetes, Darmerkrankungen und hormonabhängige Tumore, wie Brust- und Eierstockkrebs wird wissenschaftlich diskutiert. Deshalb macht es keinen Sinn auf eigene Faust Vitamin D zu ergänzen. Die Einnahme eines Vitamin-D3-Präparats sollte nur bei einem nachgewiesenen Mangel erfolgen und durch einen Arzt verordnet sein. Niemals sollte die Dosierung ohne ärztliche Rücksprache erfolgen. Eine Vitamin-D-Überdosierung hat schwerwiegende gesundheitliche Folgen.
Ein Mangel an Vitamin D kann die Symptome von Alzheimer verstärken und den Krankheitsverlauf beschleunigen. Studienergebnisse legen nahe, dass Senioren mit niedrigem Vitamin-D-Status ein zweifach erhöhtes Risiko haben, an Demenz oder Alzheimer zu erkranken. Grundsätzlich können gesunde, naturbelassene Lebensmittel das Risiko von Gedächtnisstörungen und das Herz-Kreislauf-Risiko senken. Ältere, die sich gesund ernähren und viel an der frischen Luft aufhalten, sollen ein um 24 Prozent geringeres Risiko für geistigen Abbau haben. Als gesund gilt eine Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Nüssen und Eiweiß sowie die Formel „mehr Fisch als Fleisch“. Ob einen Vitamin-D-Mangel vorliegt, kann der Hausarzt durch einen einfachen Bluttest feststellen. Der festgestellte Wert gibt Auskunft über die Dosis, die individuell bei einem geringen Vitamin-D-Spiegel verabreicht werden muss.
Vitamin D3 Tropfen können auch für jüngere Menschen, die an einem Vitamin-D-Mangel leiden, hilfreich sein. Eine gute Vitamin-D-Versorgung wirkt sich beispielsweise bei Schwangeren und ihren ungeborenen Kindern vorteilhaft aus. So wird die Entwicklung der Plazenta, des fötalen Gehirns und Immunsystems begünstigt. Das Risiko eines Schwangerschafts-Diabetes und einer Frühgeburt sinkt mit einem hohen Vitamin-D-Status der Mutter. Daher ist es üblich, dass Schwangeren eine tägliche Dosis von zusätzlich 400 Internationalen Einheiten (IE) Vitamin D zu verschrieben wird.
Zum Teil kommt der Mangel an Vitamin D durch Sonnenschutzcremes zustande, die einen Teil der wichtigen UV-B Strahlung absorbieren. Zum anderen sind viele auch im Sommer zu häufig nur in geschlossenen Räumen und können so ihren Vitamin-D-Speicher nicht aufladen. "Bei unspezifischen Symptomen einfach mal den Vitamin-D-Spiegel im Blut durch den Hausarzt bestimmen lassen und falls nötig nach seinem Ratschlag auch substituieren", rät Dr. Heinz-Wilhelm Esser. Der Oberarzt und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie am Sana-Klinikum Remscheid ist bekannt als "Doc Esser" in TV, Hörfunk und als Buchautor. "Wenn Patientin sich immer schlapp und müde fühlen, fragen sie mich oft, ob sie Nahrungsergänzungsmittel wieder fitter machen können", berichtet Esser. Seine Antwort sei meist dieselbe: "Wer gesund ist und sich ausgewogen ernährt, viel an der frischen Luft Sport treibt und wenig Alkohol konsumiert, muss sich keine Sorgen um seinen Mineralien-, Spurenelemente-, und Vitaminhaushalt machen. Durch unkontrollierte Zufuhr der oft überdosierten Kapseln, Säfte und Brausetabletten kann auch ein gesundheitlicher Schaden entstehen."
Bei einer Selbstmedikation muss die Dosierung im Auge behalten werden. Denn das Vitamin kann überdosiert werden. Im schlimmsten Fall sind bei unkontrollierter Einnahme des Vitamins Nierensteine, akutes Nierenversagen, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Übelkeit und Erbrechen bis hin zu Bewusstseinsstörungen und Koma die Folge. Man spricht von einer Hyperkalzämie. Stiftung Warentest, Öko-Test und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sind informative Quellen, die den Nutzen und Vergleich von Nahrungsmittelergänzung bewerten und eine Risikobewertung abgeben. Ein Nahrungsergänzungsmittel-Test, durchgeführt durch Stiftung Warentest, kann bei der Entscheidung eine wertvolle Hilfe sein. Den individuellen Bedarf sollte aber immer ein Arzt durch eine Blutuntersuchung abklären.
Die Vitamin-D-Bildung ist in Mitteleuropa nur von Frühling bis Herbst möglich. In diesem Zeitraum kann der Körper den Bedarf des Sonnenvitamins decken und außerdem Reserven im Fett- und Muskelgewebe für das Winterhalbjahr anlegen. Das Robert Koch-Institut rät dazu, den niedrigen Vitamin-D-Werten ganzjährig entgegenzuwirken. Zwischen März und Oktober sollten daher zwei- bis dreimal pro Woche Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz der Sonne ausgesetzt werden. Eine weitere Möglichkeit zur Verbesserung des Vitamin-D-Status stelle die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln dar. Auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt diese, wenn eine Verbesserung des Vitamin-D-Status weder durch die Eigensynthese noch über die Ernährung erzielt werden kann.
Eine sinnvolle Einnahme von Vitamin D3 in Tropfen ist für bestimmte Personengruppen empfehlenswert. Dazu zählen laut Robert Koch-Institut unter anderem sehr alte Menschen, insbesondere solche, die in Pflegeheimen wohnen. Sie seien aber auch generell gefährdet, da die Eigenproduktion von Vitamin D mit zunehmendem Alter nachlassen. Neben älteren Personen haben Säuglinge ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-D-Mangel, da sie keiner direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt werden sollten. Auch Menschen, die aus religiösen oder kulturellen Gründen nur mit bedeckter Haut ins Freie gehen, sowie Menschen mit dunklerer Hautfarbe seien gefährdet – bei jenen sei dies auf die höhere Pigmentierung in der Haut zurückzuführen, die weniger UV-Strahlen durchlasse. Um genug Vitamin D produzieren zu können, werde daher eine längere Sonnenexposition beziehungsweise eine höhere UV-B-Intensität benötigt, die in den hiesigen Breiten nur schwer zu erreichen sei. Zu den Risikogruppen zählen außerdem Patienten mit chronischen Magen-Darm-, Leber- oder Nierenerkrankungen und solche, die Medikamente einnehmen, die den Vitamin-D-Stoffwechsel beeinträchtigen.
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Über die Autorin: Brigitte Bonder ist seit über zehn Jahren als freie Journalistin für reichweitenstarke Tageszeitungen und Special-Interest-Magazine tätig. Ihr Schwerpunkt liegt seither auf wissenschaftlichen Themen, wie Medizin, Technik und Naturwissenschaften. Für das Ressort Reise ist sie unter normalen Umständen jeden Monat für ihre Leser unterwegs und recherchiert vorwiegend zu naturnahen und nachhaltigen Erlebnissen in Deutschland.