Wer wünscht sich nicht auch mal einen Tag mit mehr als 24 Stunden? Vor allem um mal richtig auszuschlafen, damit diese ständige Müdigkeit verfliegt. Studien haben in der Tat ergeben, dass der Rhythmus des Menschen eigentlich einen 25-Stunden-Tag verlangt.
Ob Experiment oder Alltag – eine wichtige Rolle für unseren Biorhythmus spielt das Schlafhormon Melatonin. Während es in der Nacht bei Dunkelheit ungehemmt ausgeschüttet wird, produziert die Zirbeldrüse im Gehirn weniger, sobald Licht auf die Netzhaut fällt.
Nun hält sich im Arbeitsalltag jedoch kaum noch jemand im Freien, also bei natürlicher Helligkeit, auf. Und die Intensität künstlicher Lichtquellen in Räumen genügt nicht, um die Melatoninausschüttung zu regulieren. Das belegen Untersuchungen des Berliner Privatdozenten Dr. Dieter Kunz.
So wurde bei Ureinwohnern im Regenwald, die sich den ganzen Tag im Freien aufhalten, ein klar strukturierter Melatoninspiegel festgestellt: Auf einen drastischen Abfall der Konzentration im Blut in den Morgenstunden folgt ein Anstieg zum Abend hin, während er über Nacht konstant hoch bleibt.
Zu viel künstliche Beleuchtung
In unserem Kulturkreis bleibt diese natürliche Taktung, verursacht durch zu viel künstliche Beleuchtung am Abend, aus. Die Folge: Melatonin wird den ganzen Tag gleichmäßig niedrig ausgeschüttet – man schläft schlecht ein und ist tagsüber müde.
Mittlerweile wird Melatonin naturidentisch künstlich hergestellt. Es kann in Tablettenform eingenommen werden und ist kein übliches Schlafmittel.
Tabletten machen nicht abhängig
Daher sollte es nicht bei akuter Müdigkeit eingenommen, sondern im Rahmen einer längerfristigen Therapie eingesetzt werden. Dabei ist eine regelmäßige Einnahme zum immer gleichen Zeitpunkt entscheidend. Die Tabletten machen nicht abhängig und können problemlos wieder abgesetzt werden.