Beim sogenannten Karpaltunnelsyndrom handelt es sich um eine Einengung des Mittelhandnerven auf der Beugeseite des Handgelenks, die unbehandelt zu einer Nervenschädigung führen kann.
Frauen sind etwa dreimal häufiger davon betroffen als Männer. Es äußert sich durch Kribbeln und Schmerzen im Bereich der Hand und der Finger. Der Kleinfinger bleibt ausgespart. Gern strahlen die Beschwerden bis in den Schulter-Nacken-Bereich
aus. Anfangs treten die Schmerzen häufig nachts oder morgens auf, bei fortgeschrittenem Karpaltunnelsyndrom auch tagsüber.
Auch Schwäche im Handgelenk ist nicht selten. Die Symptome eines Karpaltunnelsyndroms kann man provozieren: Beugt man das Handgelenk sehr stark, führt der Druck auf den Nerv zu Schmerzen. Die Therapie richtet sich nach dem Grad der Beschwerden und der Ursache der Erkrankung. Oft reichen eine Handgelenksschiene, eine medikamentöse Behandlung, physikalische Anwendungen wie Ultraschall oder die Einspritzung von Kortison.
Bleibt die Behandlung ohne Erfolg, sollte eine ambulante Operation in Kurznarkose oder örtlicher Armbetäubung erfolgen. Durch die Operation wird der Druck vom Nerv im Karpaltunnel genommen.
Es gibt zwei Operationsverfahren. Entweder die offene Methode mit Freilegung des Nerven oder das endoskopische
Verfahren, bei dem kleine Instrumente in den Karpaltunnel eingeführt werden. Die Wunden heilen ohne grobe Narbenbildung ab. Die Hand kann innerhalb einer Woche wieder für leichte Arbeiten genutzt werden. Der offene Eingriff
selbst ist nach rund 15 Minuten vorüber.
Eine Nichtbehandlung kann unangenehm werden. Der anhaltende Druck auf den Nerv kann eine bleibende Schädigung nach sich ziehen. Risikofaktoren für ein Karpaltunnelsyndrom sind zum Beispiel Zuckerkrankheit (Diabetes), rheumatische
Erkrankungen und eine Schwangerschaft. Je früher das Krankheitsbild erkannt und behandelt wird, desto eher kann eine Operation verhindert werden.