Alyssa Milano kann bereits auf eine zwei Jahrzehnte lange Karriere zurückblicken. 1980 gab sie ihr Broadway-Debüt in dem Musical "Annie". Ihre erste TV-Arbeit war die Serie "Who's the Boss" (1984); nebenher arbeitete sie als Model. Neben Sir John Gielgud lieh sie ihre Stimme einer der Figuren in der TV-Zeichentrick-Adaption von "The Canterville Ghost" (1986, Regie: Paul Bogart).
Im Kino bewies Alyssa Milano schon früh eine Vorliebe für B-Filme. In Mark L. Lesters "Commando" (1985) spielte sie die gekidnappte Tochter von Arnold Schwarzenegger. Der aber weiß sich bekanntlich zu helfen und ballert die Kleine mit erprobten Mitteln frei.
Für eine Darstellerin im allerbesten Teenie-Alter bleibt es nicht aus, daß irgendwann die einschlägigen Klamauk-Komödien ins Haus stehen. In "Driving Academy" (1988) von Oz Scott soll ein Fahrlehrer einem Rudel verzogener Highschool-Kids das Autofahren beibringen. Dabei geht es natürlich drunter und drüber. Ebenfalls viel Blech produzierte "Speed Zone/Cannonball Fever" (1989) mit John Candy.
"Immer Ärger mit Robbie" (1992) von Jimmy Zeilinger zeigte einen Collegestudenten, der allerlei blödes Zeug anstellt, um sein Traummädchen (Alyssa Milano) zu bekommen. Ein Versuch, mehr Realismus auf die Leinwand zu bringen, war "Straßenkinder" (1992) von Marc Rocco mit Dermot Mulroney, Lara Flynn Boyle und Will Smith. Der Film zeigt den Alltag von obdachlosen Jugendlichen und ihre Versuche, einigermaßen Land zu sehen. Doch die Bilder stimmen nicht, auch formal pendelt der Film zu schönfärberisch zwischen Seifenoper und Videoclip.
Mit "Hit Back" (1992) von Gary Davis war Alyssa Milano in einem mittelmäßigen Polizei-Thriller zu sehen, danach erschien sie in dem TV-Film "Teenage Lolita - Verlockende Unschuld" (1993) von John Herzfeld. Darin will sie als 16jährige unbedingt einen älteren Ehemann aufreißen und dafür bringt sie sogar dessen Gattin um.
Weiter ging es für Alyssa Milano mit dem Billig-Remake eines Billig-Films aus den 50er Jahren, "Deadly Red Corvette" (1994) von Uli Edel. Sie spielte eine durchtriebene Studentin, die sich in ihren eigenen Intrigen verfängt. "Embrace of the Vampire" (1994) von Anne Goursaud war ein erotischer Horrorfilm um das klassische Thema lesbische Vampirinnen.
1995 stand Alyssa Milano in dem schwachbrüstigen Actionfilm "Double Dragon - Die fünfte Dimension" (1995) von James Yukich an der Seite von Robert Patrick vor der Kamera. Ein superreicher Größenwahnsinniger versucht, zwei amerikanischen Kampfsportlern die Hälfte eines magischen Amuletts abzujagen. Das gibt Anlaß zu zahlreichen schlecht inszenierten Prügeleien.
Man sah Alyssa Milano auch in dem Sequel "Poison Ivy II" (1995) von Anne Goursaud: Eine Unschuld vom Lande kommt in die Großstadt, um dort Kunst zu studieren. Schon bald studiert sie aber lieber diverse erotische Phantasien. "Sins - Mörderische Vergebung" (1995) von Michael Robison handelt von einer Mordserie an Klosterschülerinnen.
Der belanglose Teenie-Thriller "Fear - Wenn die Liebe Angst macht" (1996) von James Foley mit Mark Wahlberg und Reese Witherspoon zeigte den Einbruch des Bedrohlichen in eine heile Welt. Ein nettes Töchterlein aus gutem Hause (Witherspoon) verliebt sich in einen Smartie (Wahlberg), der sich aber als Psychopath entpuppt.
Es folgten "Gefangen in klirrender Kälte" (1996) von Bruce Pittman (ein Paar wird in der Ödnis vom Wintereinbruch überrascht) und "Mord nach der Geburt" (1996) von Jan Egleson und Raymond Hartung. Darin spielt Alyssa Milano eine junge Frau, die sich ihr Geld als Leihmutter verdienen will. Während der Schwangerschaft bringt sie über das Käuferehepaar Schreckliches in Erfahrung.
"Spielplatz der Mörder" (1997) von Kurt Voss mit Ice T war ein Schrott-Thriller über ein paar Typen, die eine Familie niedermetzeln, nur das im Keller knutschende Pärchen geht ihnen durch die Lappen. Danach tauchte Alyssa Milano in "Hugo Pool" (1997, hierzulande nicht gelaufen) und der Serie "Melrose Place" (1998) auf.
Zwischendurch ging Alyssa Milano auch gern gerichtlich gegen Internet-Schweinkram vor; der Betreiber einer Seite, die mit Nacktphotos der attraktiven Darstellerin hausieren ging, wurde zu schlappen 238000 Dollar Strafe verurteilt.
Weitere Filme mit Alyssa Milano: "Goldrausch" (1997), "Diamond Hunters", "Susi und Strolch 2" (Sprecherin, beide 2001), "Die Hochzeitsfalle", "Kiss the Bride" (beide 2002), "Dickie Roberts: Kinderstar" (2003), "Reinventing the Wheelers", "The Blue Hour", "Pathology" (alle 2007).