Wer verhört hier wen? Tatsächlich muss sich Batic
(Miroslaw Nemec) peinigenden Fragen einer
Drückerkolonnen-Chefin (Nina Proll) stellen

Tatort

KINOSTART: 25.05.2012 • Krimi • Deutschland (2012) • 150 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Tatort Gutfleischstraße
Produktionsdatum
2012
Produktionsland
Deutschland
Laufzeit
150 Minuten

Ein Mann wird zu Tode geschleift. Nachts im Wald. Er ist mit beiden Händen an eine Autotür gefesselt. Der Mann schreit. Vielleicht glaubt er noch an ein glimpfliches Ende. Vielleicht hat er noch nicht begriffen, dass dies seine letzten Momente sind. Das Auto fährt unerbittlich weiter. Warum?

Wenn das mal immer klar würde. Das Motiv ist die ­Schwach­stelle des Tatorts. Oft ist der Erzählrahmen zu breit für das bisschen Handlung und arbeitet wie ein schlieriger ­Scheiben­wischer, der alle Klarheiten beseitigt. Worum ging’s noch? Was war der Auslöser? Schwamm drüber. Gegen Ende dieser Folge wird die Waldszene doch noch erklärt. Aber seltsam, da interessiert sie nicht mehr. Der Zuschauer hat, wenn überhaupt, nur eine Sorge: Wird Kriminalhauptkommissar ­Batic (der in 100 Jahren Tatort schlohweiß gewordene Miroslav Nemec) mit dem Leben davonkommen? Das ist ein klein wenig unsicher. Und zweifellos ein Clou dieser Folge, dass ein Tatort-Ermittler am Rande seines Grabes steht. Buchstäblich. Batic soll schon mal zu buddeln anfangen. Beginnt man jetzt vor Spannung zu bibbern? Eher nicht. Man kennt seine Pappenheimer. Aber man fragt sich: Warum tun Leute so was, sich ihr eigenes Grab schaufeln? Sie müssen ja ­sowieso sterben, ob sie es nun ausheben oder nicht. Batic jedenfalls gräbt. Zurück zur Motivlage. Als mögliche Ursache für diverse Kapitalverbrechen in dieser Folge dienen: a) Hetero-Sex. Lebt sich auf einer Betriebsfeier in einem Quickie aus und macht eifersüchtig. b) Lesben-Sex. Träumt vom trauten Glück in der Ferne und macht gewissenlos. c) ein geraubter und dann verlorener USB-Stick. Lässt von überkommener ­Mannes­ehre träumen und macht gierig. Das Ganze spielt in einer mörderisch überzeichneten Drückerkolonne und einem von Blödheit blockierten Kommissariat. "Zwei Morde, die nicht hätten passieren brauchen", resigniert am Schluss der Batic-Kollege Leitmayr (Udo Wachtveitl). Das ist der einzig wahre Satz in dieser Folge (Drehbuch Fred & Léonie-Claire Breinersdorfer). Schwamm drüber. Detlef Hartlap

Foto: BR/Bernd Schuller

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