Liebe auf dem Billardtisch? I wo, es geht wieder
mal ums liebe Geld

Tatort

KINOSTART: 25.05.2012 • Krimi • Deutschland (2012) • 150 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Tatort Gutfleischstraße
Produktionsdatum
2012
Produktionsland
Deutschland
Laufzeit
150 Minuten

Alles so schön gemütlich hier. Die Bodenseewellen nippen sanft am Ufer. Hausfrauen flanieren über die Straßen, Einkaufstasche im Arm. Es werden Häusle gebaut, und sonntagsabends geht in der Kneipe die Polonaise ab. Wer ein bisschen hübscher ist als der Durchschnitt, wird "schöne Mona" gerufen oder "schöner Fritz". Wer um Himmels willen ist auf die Idee gekommen, in einer solchen Umgebung könnten Morde geschehen? Eva Mattes in der Rolle der Hauptkommissarin Blum war es sicher nicht. Eine Arie summend betritt sie ihre Dienststelle und lässt sich von einem verdatterten Journalisten, der seine Frau vermisst (die schöne Mona) nicht aus der Ruhe bringen: Ach, ­Ihre Frau ist verschwunden? Wird schon wieder. Aber dann umspülen die Wellen ein Autowrack. Blut klebt am einsamen Schuh. Ist Mona tot? Ermordet? Noch fehlt die Leiche.

So was bringt Aufregung ins verschlafene Nest. Der schöne Fritz (Ronald Zehrfeld) raucht zwei Zigaretten gleichzeitig, der örtliche Metzger stürmt zum Zwecke der Lynchjustiz ans Gewehr. Der gehörnte Journalist (Sylvester Groth) wendet seine Trauer in Lafer-reife Kochleistungen, was die Kommissarin, selbst schmeckleckerisch veranlagt, an seine Unschuld glauben lässt. Bleibt der Nachgeschmack, den Sonntagabend im falschen Film verbracht zu haben. dh

Foto: SWR/Stephanie Schweigert

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