Während des Zweiten Weltkriegs spitzt sich die Lage an der Ostfront in Stalingrad extrem zu. Um die Moral der sowjetischen Armee aufzubauen, kommt der findige Propaganda-Offizier Danilov auf die Idee, ein Idol zu schaffen. Da kommt ihm der mutige Scharfschütze Wassili Zaitsev wie gerufen. Danilov baut ihn zum Helden auf. Das missfällt natürlich den Deutschen. Die schicken nun ihrerseits den Präzisionsschützen Major König los, damit dieser Zaitsev zur Strecke bringt. So gerät für die beiden Gegner das eigentliche Kriegsgeschehen mehr und mehr in den Hintergrund. Denn sie liefern sich ein Duell auf Leben und Tod ...
Jean-Jacques Annaud liefert mit diesem Werk ein aufwändig inszeniertes Kriegsspektakel. Mit seinem Haus-Autor Alain Godard ("Der Name der Rose") versuchte er, die auf Tatsachen beruhende Vorlage von William Craig fesselnd umzusetzen. Dies ist ihm in der ersten Hälfte auch vortrefflich gelungen. Doch die zweite Hälfte fällt stark ab. Hier setzt Annaud weniger auf das spannende Duell, als auf eine unnötige Liebesgeschichte. So macht sich leider schnell Langeweile breit. Dennoch: Dass Annaud hier Geschichtsklitterung vorgeworfen wird, ist völliger Blödsinn. Er wählte den Hintergrund der Stalingrad-Schlacht für eine spannende Mann-gegen-Mann-Geschichte. Da rückt die historische Bedeutung der Wende von Stalingrad eben in den Hintergrund. Der Eröffnungsfilm der Berlinale 2001 war übrigens seinerzeit die bislang teuerste Produktion - 180 Millionen Dollar -, die auf deutschem Boden entstand.
Foto: Constantin