Wenn es eine Schwangerschaft mit Komplikationen ist, wenn die Überlebenschancen für die Mutter nur bei 50 Prozent stehen: Darf dann abgetrieben werden? Bis heute würden in den USA viele Entscheider mit einem klaren "Nein" antworten. Joy (Elizabeth Banks), die im Amerika des Jahres 1968 lebt, erhält erst recht ein "Nein". Nein, nein, nein, immer wieder. Und das, obwohl ihr ein Arzt unmissverständlich klargemacht hat, dass diese Schwangerschaft für sie "lebensbedrohlich" ist. Was nun? Es gibt nur einen Ausweg für Frauen wie sie: Jane anrufen.
Die Frau, die den Hörer am anderen Ende der Leitung abnimmt, sie heißt nicht Jane. Sie alle heißen nicht Jane. "Call Jane" erzählt, basierend auf wahren Begebenheiten, von einer kleinen Gruppe mutiger Frauen, die ab Ende der 60er-Jahre in den USA agierte und heimliche Abtreibungen unter halbwegs sicheren und hygienischen Umständen organisierte. Die "Janes" helfen krebskranken Frauen, Vergewaltigungsopfern, im Film von Regisseurin Phyllis Nagy (Drehbuch: Hayley Schore, Roshan Sethi) meldet sich sogar ein elfjähriges Mädchen. Aber was die "Janes" tun, ist eben auch gegen das Gesetz.
Die reale Organisation der "Janes" wurde seinerzeit von Heather Booth gegründet, an sie angelehnt ist die Filmfigur Virgina (Sigourney Weaver). Sie und ihre unerschrockenen Mitstreiterinnen erhalten also einen Anruf von Joy, holen sie ab, leiten alles in die Wege. Und dann wird Joy eine von ihnen. "Willst du unbedingt ins Gefängnis?", fragt sie ihr verzweifelter Ehemann (Chris Messina) irgendwann. Derweil rufen Tag für Tag immer mehr verzweifelte Frauen an, denen sonst niemand hilft – viel mehr, als die Organisation je bewältigen könnte ...
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH